Montag, 21. April 2008

Feuer und Wasser

Sonntagmorgen gab es hier in der Parallelstraße den größten Brand in der Geschichte unserer örtlichen Feuerwehr, mit insgesamt 300 Einsatzkräften aus Leichlingen und Umgebung. Die Lagerhalle einer Kartonfabrik brannte nieder, die Flammen müssen beeindruckend gewesen sein ... Und ich war nicht da. Nun ja, wenn ich an Rauchbelastung etc. denke, war das vielleicht auch besser so.
  Da der Wasserdruck zum Löschen nicht ausreichte, wurde die halbe Innenstadt gesperrt und Schläuche bis zur Wupper gelegt, um das Wasser direkt aus dem Fluss zu pumpen. Als ich am Abend eintraf, sah ich 500 Meter von der Brandstelle entfernt einen Haufen Feuerwehrleute, die ihre Ausrüstung eingepackt haben. Da aber weit und breit kein Einsatzort zu sehen war, dachte ich mir, es wäre eine Übung gewesen. Tatsächlich hat die Feuerwehr an diesem Wochenende 125-jähriges Bestehen gefeiert, wenn auch wohl ein wenig anders als geplant.
  Was tatsächlich passiert ist, habe ich dann erst zuhause erfahren. Und gesehen habe ich von dem Brand auch nur das, was jeder andere unter "Leichlingen" und "Brand" im Internet finden kann.


Allerdings war ich gerade rechtzeitig daheim, um die nächste Episode des Dramas mitzuerleben. Am späteren Abend nämlich fuhr ein Lautsprecherwagen herum und warnte davor, das Leitungswasser zu verwenden. Nur noch als "Brauchwasser" sollte es ... nun, eben "gebraucht" werden. Als "Brauchwasser" kenne ich das, was so in Zügen verwendet wird: Man kann sich damit waschen, aber es wird nicht zum Verzehr empfohlen.
  Allerdings war es diesmal noch ein wenig schlimmer. Um 2 Uhr nachts kam nämlich noch ein Feuerwehrmann herum, der Handzettel verteilte und jeden wissen ließ, dass man das Wasser eigentlich nur noch für die Toilettenspülung verwenden soll - auch vom Händewaschen oder Duschen wurde abgeraten. Angeblich war durch einen undichten Löschmittelbehälter die Löschschaum-Chemikalie in die Wasserleitungen geraten.
  Nun, das machte die Sache ein wenig kompliziert. Vor allem um 2 Uhr nachts. Fürs abendliche Waschen und Zähneputzen ließ sich Wasser um diese Zeit nur schwer auftreiben, und auch am nächsten Tag war es noch etwas lästig, aus den Trinkwasserflaschen vom Supermarkt zu leben.
  Heute Abend gab es dann jedenfalls Entwarnung - ob jemals wirklich eine nennenswerte Menge im Trinkwasser war, oder der Alarm nur vorsorglich so angesetzt wurde, weiß ich bis jetzt nicht. Zu sehen oder zu riechen war am Wasser jedenfalls nie etwas gewesen ... Und ich hoffe jetzt mal, dass, was immer da war, jetzt nicht in den Filtern der Hauswasseranlage hängt und uns irgendwann später serviert wird.

Keine Kommentare: