Donnerstag, 11. September 2014

Was machen die eigentlich alle?

Letztens las ich eine Rezension zum neuen Surface-Tablet von Microsoft und stolperte über die Bemerkung, dass die "Leistung für die meisten alltäglichen Anwendungen ausreicht". Dazu muss man wissen, dass das Surface in seiner Klasse ein High-End-Produkt ist und erheblich leistungsfähiger als das Aldi-Megapad, von dem ich an anderer Stelle in meinem Blog berichtet habe.
  Und lässt man die Reperaturprobleme bei dem Medion-Gerät mal beiseite, so muss ich doch sagen: über die Leistungsfähigkeit des Aldi-Gerätes konnte ich mich nie beklagen. Die reicht nicht nur für "die meisten alltäglichen Aufgaben", sondern so ziemlich für alles, was ich mit einem Computer mache. Genau genommen ist dieses Pad derzeit sogar der leistungsstärkste Rechner in meinem Haus, und mit den anderen, langsameren Geräten komme ich auch klaglos zurecht. Ich mache sogar Spiele damit - außer den neusten 3D-Spielen läuft alles.
  Wenn ich also Rezensionen wie die oben genannte lese, dann frage ich mich: Was machen die eigentlich alle mit ihrem Computer?

Das frage ich mich schon seit einer ganzen Weile. Genau genommen, seitdem ich mir eines der ersten Netbooks gekauft habe: den Samsung NC10. Ein tolles und ungemein praktisches Gerät, das inzwischen schon in die Jahre gekommen ist, aber mir auf Reisen immer noch ein vollwertiges Büro ersetzt.
  Auf diesem Computer habe ich unterwegs meine Übersetzersoftware laufen lassen, Wörterbücher, Mailprogramm, Internet und Office-Programm - letztere sogar mit mehreren Fenstern. Alles gleichzeitig. Ich bin immer wieder mit Alt-Tab von einer Anwendung zur nächsten gesprungen, und nie habe ich bemerkt, dass mein kleiner Netti irgendwo hängt. Sprich: Für jede Art von Büroarbeit und sogar für Multitasking war der NC-10 stets schnell genug.
  Und dann habe ich in Rezensionen regelmäßig gelesen: "Fürs Surfen reicht es gerade aus. Aber schon bei einfachen Office-Aufgaben oder wenn man mehr als zwei Fenster auf hat, hängt es."
  Also, was zum Teufel machen die anderen mit solchen Rechnern, dass der bei denen schon bei Office-Aufgaben in die Knie geht, während ich munter und flott drauf arbeite? Und noch dazu mit runtergeschaltetem Prozessor - ich kann mich nicht erinnern, dass ich den Samsung je anders als im Sparmodus benutzt habe.

Als ich also gestern wieder mal über diese Frage stolperte, kam mir erstmals eine Antwort in den Sinn. Eine Sache gibt es tatsächlich, die ich seit zehn Jahren anders mache als die meisten anderen Computernutzer.
  Vor gut zehn Jahren habe ich Microsoft Wort von meinen Rechnern geschmissen und habe danach erst mal mit Open Office, in letzter Zeit bevorzugt mit Papyrus Autor gearbeitet. Und weil das das einzige ist, was mir an möglichen Unterschieden einfällt, frage ich mich jetzt also: Liegt es etwa daran, wenn andere immer schnellere Rechner brauchen und sich darüber beklagen, dass nicht mal ihre Büroarbeit flüssig läuft, während ich auf denselben Maschinen noch ein halbes Dutzend andere Programme gleichzeitig laufen lasse?
  Kann es sein, dass Microsoft Office allein so ressourcenabhängig ist, dass es langsamere Rechner an die Leistungsgrenze bringt?
  Keine Ahnung. Ich habe kein neueres MS Office hier, um es auszuprobieren. Tatsache ist nur, an den Dateien, die ich so kriege, merke ich, dass anscheinend die meisten Anwender damit arbeiten. Also wäre es zumindest eine glaubwürdige Erklärung für die so oft gehörten und von mir nicht nachvollziehbaren Klagen.

Ich stelle das einfach mal als Frage in den Raum. Vielleicht kann jemand ja etwas dazu sagen, wenn er auf diese Weise darauf aufmerksam wird und mal ausprobiert, ob das Gefühl der Langsamkeit wirklich am Rechner liegt oder an einer überflüssig trägen Software.
  Ich fände es jedenfalls erschreckend, wenn eine einfache Bürosoftware Anforderungen an die Hardware stellt, die schon in die Bereiche führen, die ich aus meiner Perspektive eher den "Powergamern" zuordnen würde.

Keine Kommentare: