tag:blogger.com,1999:blog-54087384826755666852024-03-05T07:25:09.262+01:00LohmannslandMein Autorentagebuch zu Literatur und Politik; Sprache, Humor und Alltag.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.comBlogger285125tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-65354992088283546272021-03-11T22:58:00.000+01:002021-03-11T22:59:19.881+01:002. Staatsexamen20 Jahre nach Studienende habe ich nun doch meine Lehrerausbildung abgeschlossen. Das letzte Jahr und ein paar Monate dazu habe ich also wieder nach dem Motto verbracht »Schlaf wird überschätzt« ... genau wie alles andere außer Schule und Lehrerseminar, denn dafür blieb keine Zeit.
Aber, hurra: Jetzt liegt die Prüfung hinter mir, und das Leben geht weiter: Endlich wieder soziales Leben, Freunde treffen, Feiern, Reisen und ... Moment.
Da war doch was?
Stimmt, Corona geht ja noch weiter :-(. Also ändert sich vielleicht doch nicht so viel wie gedacht ...
Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-22976404557402101722018-08-28T12:17:00.001+01:002018-08-28T12:22:55.055+01:00Linux - Top und FlopAls ich bei meiner letzten Linux-Installation im Netz etwas gesucht habe, stieß ich auf das Statement: "Seit die Usability des Linux-Desktop um 2014 ihren Höhepunkt erreicht hat, geht es stetig wieder bergab ..." Und ich muss sagen, auch wenn ich die dort vorgebrachten Gründe nicht alle unterstreichen würde, bin ich doch fast geneigt, der Kernaussage zuzustimmen. 2014 war in etwa der Zeitpunkt meines Linux-Einstiegs, und ich war insgesamt recht begeistert. Dann habe ich 2016 die neu erschienen LTS ausprobiert und mich gegen einen Wechsel entschieden, weil da einfach mehr Probleme auftauchten (nicht zuletzt durch den Wechsel der Grafiktreiber-Politik bei AMD) und ich nicht den Komfort vorfand, den ich von meinen 2014er-Linux-Varianten gewohnt war.<br />
Inzwischen ist 2018, und die LTS von 2014 laufen aus. Sprich, ich muss langsam upgraden, und ich bin nicht gerade begeistert. Trotz durchaus vorhandener Verbesserungen in Teilbereichen gibt es einfach zu viele Dinge, die nicht ganz rund laufen. Die vor allem nicht so rund laufen wie noch vor vier Jahren. Namentlich will ich da Linux Mint nennen, die Distribution, bei der ich vor vier Jahren hängen blieb, weil einfach alles out of the box am besten und in all den Jahren ungebrochen stabil lief.<br />
No more.<br />
Diesmal war einfach jede Menge Kleinkram nachzubessern. Dinge funktionierten nicht, und ich war mitunter stundenlang beschäftigt, um überhaupt nur rauszufinden, warum - Dinge wohlgemerkt, die 2014 nie ein Problem waren. Und Probleme, für die ich in all den Jahren Lösungen gefunden hatte, mussten plötzlich komplett neu angegangen werden, weil die Lösungen auch nicht mehr liefen. Wohlgemerkt, es ist nicht alles schlecht - die Druckereinrichtung beispielsweise lief diesmal komplett automatisch, und das für Geräte, die vor vier Jahren noch echt Mühe gemacht haben. Trotzdem, unterm Strich fällt die Bilanz negativ aus. Bis das ganze Mint-System so funktionierte, wie es soll, hat es zwei Wochen gedauert - und das, wo ich es immer als Hauptvorteil von Linux erachtet habe, das genau das im Gegensatz zu Windows nicht nötig ist; dass man in einem Nachmittag eine Neuinstallation stehen hat, bei der zumindest alles, was man wirklich braucht, läuft und zur Verfügung steht.<br />
Aber, siehe oben: No more :-(.<br />
Als bedeutsamstes Beispiel will ich mal Wine herausgreifen. 2014 war es von Anfang an dabei, und somit ließ sich auch gleich jedes Windows-Programm starten - und lief dann so gut, wie es unter Wine halt funktioniert. Diesmal war Wine bei der Grundinstallation nicht dabei, und was eine .exe ist, wusste das System nicht. Schlimmer noch: Die bei Mint in den Repositories mitgelieferte Wine-Variante funktionierte auch nicht. Und die bei Wine-HQ für Mint 19 zu findende Installationsanweisung klappte genauso wenig. Erst als ich, nach einigem Rumprobieren, auf die Idee kam, der Anleitung für Mint 18 zu folgen, fand Wine schließlich seinen Weg auf meinen Rechner - und läuft seitdem besser als 2014, denn Wine selbst ist in der Zwischenzeit tatsächlich besser geworden. Aber bis es überhaupt lief, hat es mich volle zwei Tage Probieren und Ursachenforschung gekostet. Für eine Sache, die 2014 vorinstalliert funktionierte!<br />
Gerade für ein System, das sich an Einsteiger und Windwos-Umsteiger richtet, ist das eigentlich schon ein Todesstoß. Denn diese Zielgruppe braucht besonders den Zugriff auf Windows-Applikationen, und sie ist am wenigsten in der Lage, sich so durch die Technik durchzufummeln, dass sie diese ans Laufen kriegt. So, wie die Dinge liegen, kann ich Linux Mint also derzeit nicht mehr als unkompliziertes Einsteiger-System empfehlen - zumal Wine zwar das prominenteste, aber bei Weitem nicht das einzige Problem darstellt. Die kleinen und größeren Schwierigkeiten ziehen sich über die Anbindung des NAS, die Desktop-Einrichtung, die Installation einschließlich Backup-Einstellungen und und ...<br />
Nun ja, inzwischen läuft bei mir alles. Und das sogar sehr gut ... Nur der Stabilität trau ich nicht ganz, seitdem ich feststellen musste, dass das Datum-und-Uhrzeitapplet sich regelmäßig verabschiedet. Probleme mit Dock und Applets waren auch das erste, was ich seinerzeit bei Zorin an Instabilitäten festgestellt hatte, und damals hat sich das als erstes Indiz auf ein System erwiesen, das zwar für den Augenblick toll läuft, aber eben nicht verlässlich für eine längere Zeitspanne so bleibt. Aber, gut - erst mal bin ich mit dem Probieren durch und behalte das Mint, solange es funktioniert.<br />
Aber beim nächsten Mal, sobald das nötig wird, werde ich mich eher bei einer anderen Distro umsehen. Und bin mir auch nicht ganz sicher, ob das die Ubuntu-Familie bleiben wird, weil ich zumindest bei einem Teil der Probleme das Gefühl hatte, dass sie von der Ubuntu-Basis vererbt werden.<br />
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So viel zu den Flops. Aber ich wollte ja auch Tops vermelden.<br />
Die habe ich für mein uraltes Netbook gefunden. Da lief bisher eine Debian-Variante, und seit dem letzten Urlaub war ich nicht mehr so glücklich damit. Es war alles so langsam geworden, dass es einfach nur noch ärgerlich war, auch nur eine Webseite zu öffnen.<br />
Also dachte ich mir, ich setze das Netbook ein wenig kleiner. Ich habe es also mit Puppy-Linux versucht, mit Slacko-Puppy und WattOS. Aber irgendwas ist ja immer - in dem Fall Probleme und Instabilitäten und Einschränkungen der Usability, die den Spaß am kleineren und schnelleren System rasch zunichte machten. WattOS fing erst stark an und ließ dann stark nach, spricht, es sah so gut aus, dass ich es installiert habe, aber nach ein paar Stunden war die Installation schon so kaputt, dass ich gar nicht wissen wollte, wie das nach ein paar Jahren wird; und bei Puppy war's umgekehrt - das fing gleich mit nicht erkannter Wlan-Karte an, und bei dem Versuch, die nachzuinstallieren, stieß ich auf so viele unrund laufende Bestandteile, dass das System gar nicht erst bis zur Installation gekommen ist.<br />
Und dann bin ich noch eine Stufe runtergegangen, zur abgespeckten WattOS-Variante "Microwatt". Die ist so klein, dass nicht mal eine Desktopoberfläche mitkommt, sondern nur ein Fenstermanager. Und ich muss sagen, wow! :-O Ich war beindruckt, als ausgerechnet bei meinem Dauer-Problemkind Firefox Webseiten auf dem Netbook sogar schneller luden als bei meinem laut Benchmarks ca. 20mal so schnellem Desktop-PC. Keine Ahnung, wie das möglich ist. Aber mit einem Mal fühlt sich das Netbook überhaupt nicht mehr zu langsam zum Arbeiten an. Und wie ich festgestellt habe, vermisst man den Desktop auch nicht wirklich - auf dem kleinen Netbook-Screen lässt man eh immer alles im Vollbild laufen, und wenn man dann jedes Programm auf einer eigenen der bis zu 10 Arbeitsflächen hält, ist auch komfortables Multitasking kein Problem. Inzwischen hab ich alle Software, die ich zum Arbeiten brauche, unter MicroWatt nachinstalliert, und es läuft Top - und es funktioniert auch der ganze Kleinkram wie Netzwerk ohne große Installiererei oder Einstellerei out of the box. Da spricht eigentlich nichts mehr dagegen, dass das Netbook mich auch die nächsten 10 Jahre noch als robustes Arbeitstier auf Reisen begleitet.<br />
Also, ganz klar: Top!<br />
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Einziger Wermutstropfen: MicroWatt 10 ist auch nicht mehr die neuste Variante. Der Nachfolger ist schon seit einer Weile angekündigt und könnte jeden Moment erscheinen. Ich habe mich dagegen entschieden, darauf zu warten. Und, wer weiß, vielleicht ist beim Nachfolger die Herrlichkeit ja schon vorbei? Denn, wie Eingangs festgestellt und selbst erfahren - es gibt keine Garantie, dass neu auch immer besser ist; und dementsprechend sollte man das Gute mitnehmen, das man kriegen kann.<br />
Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-62269959126695293412017-12-01T19:12:00.001+01:002019-04-06T12:04:33.565+01:00Mein Ärger mit Windows 10Oft genug habe ich erwähnt, dass ich eigentlich keine 10 Minuten vor einem neuen Windows-System sitzen kann, ohne mich zu ärgern. Wenn man mich allerdings nach einem <br />
Beispiel fragt, fällt mir meist nichts ein - meist entzündet sich der Ärger an überflüssigen Kleinigkeiten, die viel Zeit kosten, deren konkreten Anlass und Ablauf ich aber genauso schnell vergesse, wenn’s vorbei ist. Nur der Ärger bleibt.<br />
Also habe ich mir gedacht, ich halte den letzten Fall hier mal fest, bevor er sich in meinem Gedächtnis wieder auflöst und ich in der nächsten Diskussion wieder nur die unbefriedigende Auskunft geben kann, dass ich Windows 10 schlecht finde und es einfach nicht rund läuft.<br />
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An unserem Beamer haben wir einen Windows-10-NUC angeschlossen - Windows 10 gab’s halt umsonst dazu und ich dachte mir, den Rechner will ich eh nur als Smart-TV-nutzen, um Filme zu schauen. Also ist das Betriebssystem doch egal und ich kann alles so lassen, wie es ist, ohne mir zusätzliche Arbeit zu machen ... oder?<br />
Nun, seit gestern bereue ich die Entscheidung.<br />
Das Ganze fing damit an, dass Windows 10 nach dem Filmgucken ein Update installieren wollte. So weit erst mal nicht tragisch - leider war es ein »großes« Update, und nach 10 Minuten stand es weiterhin bei 0 %. Da beschloss ich, dass ich den Beamer nicht so lange laufen lassen will, und hab ihn ausgeschaltet. Der Computer kann sein Update ja auch allein installieren.<br />
Vier Stunden später war er immer noch an, und eigentlich wollte ich ihn nicht dauerhaft laufen lassen. Allerdings wusste ich nicht, ob das Update fertig ist, und mitten im Prozess den Strom abziehen, war mir zu heikel. Leinwand wieder aufstellen, Beamer anschalten, nur um den Rechner runterzufahren - das war mir jedoch auch zu aufwendig.<br />
Zum Glück hatte ich ein hinreichend langes HDMI-Kabel bis zum Fernseher. Und damit fing es dann an, richtig ärgerlich zu werden.<br />
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Auf dem Fernseher war zwar ein Bild zu sehen, aber nur ein sekundärer Bildschirm - weder ein Button zum Runterfahren, noch konnte man sehen, ob auf dem Desktop irgendeine Meldung steht, die man beachten muss. Kein Problem, das kenne ich auch unter Linux, wenn man einen zweiten Bildschirm anschließt: Schnell mit der rechten Maustaste die Monitoreinstellungen geöffnet, um die Ausgabe auf den einzigen eingeschalteten Bildschirm zu lenken ... Und nichts passiert.<br />
Noch mal die Monitoreinstellungen aufgerufen ... Immer noch nichts. Da dämmerte mir langsam, was da geschieht: Windows 10 macht die Fenster automatisch auf dem Hauptbildschirm auf. Den ich nicht sehen kann - das war ja gerade das Problem, das ich mit Hilfe des Fensters beheben sollte.<br />
Und, sorry, hier muss ich derb werden: Was für eine schwachsinnige Entscheidung ist das, neue Fenster nicht da zu öffnen, wo der Nutzer gerade arbeitet? Wie oft kommt es wohl vor, dass der Nutzer auf einem Monitor irgendwas öffnet und das Ergebnis auf dem anderen sehen will? Dass er irgendwo anders arbeitet und nicht da, wo er er mit dem Cursor steht?<br />
Wie auch immer, durch diese gestalterische Entscheidung hat der verantwortliche Microsoft-Programmierer jedenfalls dafür gesorgt, dass aus »mal kurz nachgucken« eine längere Aktion wurde. Damit ich auf dem Fernseher was sah, musste ich erst mal das Kabel zum Beamer rausziehen und den Fernseher zum einzigen Ausgabegerät machen. Leider ist das Kabel nicht gerade leicht zugänglich, weil der Rechner irgendwo hinter den Medien steht. Als ich dann auf die Programmfunktionen Zugriff hatte, brauchte ich noch mal mehrere Anläufe, um die Monitoreinstellungen abzuschließen - weil der Mauszeiger plötzlich einen Lag hatte, und wann immer ich etwas Falsches klickte, musste ich erst mal eine auf der anderen Seite des Bildschirms erscheinende Fehlermeldung wegklicken, ehe ich fortfahren durfte (danke, Microsoft, dass diese Fehlermeldung sich nicht über die üblichen Tastatur-Shortcuts schließen ließ).<br />
Wo ich schon mal dabei war, wollte ich den Multi-Monitor-Betrieb auf »gespiegelten Desktop« stellen, damit ich denselben Ärger nicht nochmal habe (ich könnte zwar schwören, dass ich genau das schon eingestellt hatte, bevor ich den Rechner nach hinten geschoben habe, und dass diese Einstellung nicht gespeichert wurde - aber geben wir Windows 10 mal den »Benefit of Doubt«). Leider musste ich feststellen, dass man den Multi-Monitor-Betrieb nicht konfigurieren kann, bevor man den zweiten Bildschirm anschließt, sondern nur dann, wenn bereits zwei Monitore angeschlossen sind ... sprich, wenn man bei ungünstiger Konfiguration gar nichts sieht.<br />
Vielen Dank, Microsoft, auch für die Einstellungs-Entscheidung :-(.<br />
Also, unverrichteter Dinge den Rechner runtergefahren (immerhin war das Update fertig - wie ich durch ein Infofenster erfuhr, das sich während meiner Arbeiten quer über alle anderen Fenster öffnete und erst mal zwei Minuten den Rechner einfrieren ließ, bevor es mich fragte, ob ich mehr über das »Fall Creators Update« erfahren will [oder wie auch immer das genau hieß - ich war zu dem Zeitpunkt nicht sehr aufnahmefähig, sondern wild am Fluchen, weil das System so lange auf keine meiner Eingaben reagiert hatte, ohne dass zunächst ein Grund ersichtlich war. Ist ja offenbar wahnsinnig aufwendig, so ein Infofenster einzublenden]). Danach konnte ich dann wieder das VGA-Kabel zum Beamer reinfummeln.<br />
Und habe insgesamt keine halbe Stunde gebraucht, nur um »mal eben schnell« den Computer auszumachen.<br />
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Also, das war der Windows-10-Ärger des gestrigen Tages. Alles in allem eine Kleinigkeit. Aber eben sinnloser Stress und Zeitverschwendung, die nur durch ein paar unglücklich programmierte Mechanismen des Betriebssystems verursacht wurden. Kann passieren, war ja auch eine sehr spezielle Situation - mein Problem dabei ist nur, irgendetwas in der Art passiert mir regelmäßig mit Windows 10, in egal welcher Situation.<br />
Ich setze mich hin, um mal eben schnell was Harmloses zu machen. Und dann stelle ich fest, was nicht läuft und wie schwer man es einem dabei machen kann, das zu beheben. Und das passiert mir nur bei den neueren Windows-Versionen - je neuer, desto häufiger. Ich bin also mittlerweile nicht mehr bereit, das wirklich auf die »Umstände« zu schieben oder es für einen Zufall zu halten. Tatsache ist, Windows ist entweder scheiße programmiert von der Anwendbarkeit, oder die Denkweise der Produktdesigner läuft völlig verquer zu meiner eigenen, zu meiner Arbeitsweise und meiner Systembeschaffenheit.<br />
Was auch immer der Grund ist, für mich ist das einfach unbenutzbar. Und inzwischen überlege ich mir, ob ich nicht auch auf diesem Media-Computer lieber Linux installieren sollte - auf einem System, wo ich eh nur einen Browser zum Streamen oder einen Mediaplayer aufrufe und mit dem Betriebssystem so gut wie gar nicht in Berührung komme.<br />
Selbst das ist bei Windows 10 schon zu viel, wie mir langsam dämmert.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-75652544296231015202017-11-29T15:47:00.000+01:002017-11-29T15:47:05.535+01:002 Tage nach dem Unfall von Spinne und BademantelIrgendwas hat die Spinne im Bad erschreckt,<br />weil sie sich ganz nah an ihrer Dose versteckt.<br />Lag es vielleicht an dem Frottee-Ding,<br />das heut wieder dräuend über dem Netze hing?<br />Wir großen Geschöpfe können nur raten,<br />was bewegt einen solchen Nicht-Vertebraten.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-26713829630094203052017-08-03T19:09:00.001+01:002017-08-03T19:09:56.309+01:00Von Phobien und TherapienEs gibt Leute, die haben Angst vor Spinnen. Die große schwarze Spinne auf unserer Kellertreppe hat Angst vor Kartons.<br /> Jede Nacht kommt sie aus ihrem Versteck heraus und sitzt in ihrem Netz. Anfangs ist sie immer geflüchtet, wenn ich die Kellertreppe langkam. Inzwischen beeindruckt sie das nicht mehr. Nur wenn ich einen Karton in den Keller trage oder aus dem Keller heraufhole, dann kann ich sie laufen sehen - schwupp, verschwindet sie in ihrem Winkel.<br /> Keine Ahnung, woher die Angst vor Pappkartons kommt. Aber es funktioniert immer. Ich gehe an der Spinne vorbei - nichts passiert. Ich gehe mit einem Pappkarton in der Hand an der Spinne vorbei - Panik bricht aus!<br /><br />Es gibt Leute, die bekämpfen die Spinnen in ihrem Haus. Andere kämpfen gegen ihre Spinnenphobie an. Ich habe mir jetzt das Ziel gesetzt, meine Kellerspinne von ihrer Päckchen-Phobie zu kurieren. Also bringe ich Kartons bevorzugt nachts in den Keller, oder hole sie von dort für die Altpapiertonne wieder hervor.<br /> Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Spinne sich auch daran gewöhnt hat.<br /><br />Gestern allerdings haben meine Bemühungen einen schweren Rückschlag erlitten. Ich habe einen Karton aus der Wohnung getragen und mich übel daran geschnitten. Erst dachte ich, der Karton wäre feucht gewesen. Und klebrig. Als ich eine halbe Minute Später ins Bad ging, um mir die Hände zu waschen, stellte ich fest, dass die ganze Hand nass und rot war, als hätte ich sie in einen Eimer Blut getaucht. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein einfacher Papercut (ca. 3cm lang) derart bluten kann ... :-(<br /> Seitdem, ich schwör's, kann ich die Spinne im Keller grinsen sehen, wenn ich vorbeikomme. Dieses »Hab ich's doch gleich gesagt ... dass Kartons gefährlich sind«-Grinsen. Das hört keiner gern, vor allem nicht von so einem achtbeinigen Besserwisser.<br /> Na, egal ... Nur weil sie recht behalten hat, heißt das ja nicht, dass die Pappkarton-Furcht dieser Spinne nicht trotzdem eine paranoide Phobie darstellt. Also trag ich weiter die Kartons an ihr vorbei, tu so, als wär nichts passiert und warte darauf, dass sie bei dem Anblick nicht mehr abhaut.<br /> Und der Schnitt am Daumen bleibt sicher unter einem Pflaster verborgen.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-67610788036212521422017-08-02T17:48:00.001+01:002017-08-02T17:48:30.578+01:00Prinzip Philip geht in Rente ...Schade. Ich mochte ihn. Vielmehr, vor allem seine Sprüche. Genau mein Humor - wenn es denn humorvoll gemeint gewesen war. Egal. Hat er nicht im Großen und Ganzen immer genau das gesagt, was die meisten Leute gedacht hätten, was aber überlegtere und höfliche Menschen einfach nicht laut aussprechen würden?<br />
Und im Gegensatz zu den heute üblichen groben Gesellen, die ohne Rücksicht auf Verluste alles laut rauspoltern, was man eigentlich nicht sagen sollte, hat Philip das immer mit der nötigen Leichtigkeit und dem Charme gesagt, die nötig sind, damit man darüber lachen kann und es einem nicht vor Entsetzen und peinlicher Berührtheit die Sprache verschlägt.<br />
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Also, ich mochte ihn. Ohne öffentliche Auftritte wird er jedenfalls weniger Gelegenheiten haben, seine berühmten Einzeiler rauszuhauen. Das werde ich vermissen.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-47441038854298470882017-08-01T15:12:00.001+01:002017-08-01T15:12:40.774+01:00Das »Postfaktische Zeitalter« fing mit PC anGestern in der Redaktion las ich vom »Handicap-Sportler«, und in dem Augenblick wurde mir bewusst: Das in jüngster Zeit so viel diskutierte und beklagte »Postfaktische Zeitalter« fing nicht etwa mit »Fake News« und »Populisten« an, sondern im Grunde schon mit der Einführung der »Political Correctness«. Denn schon dabei ging es im Grunde darum, übliche und von jedem verstandene Begriffe durch Wortneuschöpfungen zu ersetzen in der Hoffnung, deren Inhalte dann nach Belieben und nach eigenen Vorstellungen neu definieren zu können.<br /> Dass diese Vorstellung dem nicht mehr ganz neuen Gedanken des »Neusprech« folgt und in der Praxis nicht richtig funktioniert ... soll hier nicht das Thema sein. Wichtig ist vor allem, dass PC in Hinblick auf Sprache nicht mehr den Informationsgehalt, sondern vor allem das damit erzeugte Gefühl in den Mittelpunkt stellt. Der Gedanke dahinter ist ja der, dass Sprache insbesondere die gewünschten Gefühle transportieren soll, und dass weniger der Informationsgehalt und die allgemeine Verständlichkeit der Worte im Mittelpunkt steht, als vielmehr die Gefühle, die sie bei bestimmten gesellschaftlichen Gruppen auslösen oder auslösen könnten.<br /> Was ganz genau derselbe Ansatz ist, den »Fake News« und »Postfaktische Informationen« einfach nur in der letzten Konsequenz umsetzen. Denn auch dabei geht es ja nicht um einfache Lügen oder Falschmeldungen - vielmehr steht das gewünschte Gefühl im Mittelpunkt der »postfaktischen« Botschaft. Die inhaltliche Wahrheit und die Details werden irgendwie darum herumgebogen.<br /><br />Mein Gefühl ist jetzt also: Wenn die bisherigen Meinungsbildner die »postfaktischen Fake News« beklagen, gilt die Klage weniger der fehlenden Sachlichkeit als vielmehr dem Umstand, dass nun plötzlich der politische Gegner die Werkzeuge gegen sie verwendet, mit denen sie zuvor versucht haben, die Gesellschaft in ihrem Sinne zu beeinflussen. Nur mit dem Unterschied, dass dieser politische Gegner dieselben Mechanismen noch ein Stück skrupelloser und dadurch - wen überrascht's? - sogar um einiges wirkungsvoller an seine Rezipienten bringt.<br /> Denn während die Political Correctness versucht, mit intellektuellem Feinsinn die Sprache zu verbiegen und die gewünschten politischen Botschaften ganz subtil durch die Hintertür in die Köpfe einer für Hintersinn meist unempfänglichen Mehrheit zu bringen, schieben die Populisten den ganzen Ballast, der PC immer ein wenig schwerfällig und lächerlich wirken lässt, einfach beiseite, und sprechen die Gefühle direkt an ... und was könnte direkter sein als eine Lüge?<br /> Aber von der »Neudefinition«, wie sie die in der PC zum Einsatz kommt, ist die Lüge tatsächlich nur einen winzigen Schritt weit entfernt, und eigentlich sollte es niemanden überraschen, dass, wenn man die Neudefinition gesellschaftsfähig macht, bald irgendjemand den nächsten Schritt auch noch geht.<br /><br />So erinnert mich das Ganze wiederum an eine Beobachtung, die ich während meines Geschichtsstudiums schon gemacht habe: Da war mir nämlich bei der Spätphase der römischen Republik bewusst geworden, wie der Senat in der Auseinandersetzung mit den Populisten nach und nach Traditionen und Werte der Republik aufgegeben hat, um jeweils eine neue Kampfmaßnahme gegen seine populistischen Gegner zu gewinnen - und wie genau diese Neuerungen mit der schönsten Regelmäßigkeit etwa eine halbe Generation später von den Gegnern der Republik gegen den Senat gekehrt wurden. Woraufhin der Senat sich genötigt fühlte, zur Verteidigung der Republik den nächsten Präzedenzfall zu schaffen, ein weiteres Stück republikanischen Denkens zu opfern, um einen kurzfristigen Vorteil gegen die Populisten zu gewinnen ... Bis am Ende irgendwann nichts mehr von der Republik übrig war.<br /> In diesem Sinn bin ich zuversichtlich, dass die Verteidiger der Demokratie auch heute wieder einen Weg finden werden, um »Fake News« und postfaktische Stimmungsmache der modernen Populisten zu kontern. Obwohl »zuversichtlich« in diesem Kontext vielleicht nicht ganz die richtige Wortwahl ist.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-23289345138249528722017-05-26T20:43:00.000+01:002017-05-26T20:43:01.578+01:00Zurück in die 80erIch hab’s in letzter Zeit ja schon ein paarmal gesagt: Mitunter fühle ich mich so, als ginge es EDV-technisch zurück in die 90er. Vor kurzem hab ich mir wieder meinen eigenen Computer zusammengebaut - zum ersten Mal seit der Jahrtausendwende; und immer öfter findet man mich wieder auf der DOS-Ebene - Pardon, Kommandozeile nennt man das ja heute! -, wenn ich ein technisches Problem zu lösen habe.<br /> Das geschieht nicht zum Spaß, oder weil ich es mir ausgesucht hätte. Sondern ich empfinde es tatsächlich als einen Rückschritt! Seit Windows XP liefen Technik und Treiber mehr oder weniger automatisch, und preiswerte Fertiggeräte boten mir alles, was ich so brauchte.<br /> Ob unter Windows oder Linux - heute muss ich wieder mit Befehlen frickeln, wenn alles laufen soll, und auch, wenn ich meine Rechner nicht mehr nach Geschwindigkeit optimieren muss, so gibt es doch genug andere technische Hakeleien, die mir gegen den Strich gehen und wegen derer ich mich wieder stärker mit der Hardware auseinandersetzen muss.<br /> Also, wie in den 90ern.<br /><br />Ende letzten Jahres jedoch fühlte ich mich gleich um ein weiteres Jahrzehnt zurückversetzt, als ich mir nämlich für 700 Euro einen 13-Zoll-Monitor kaufte. Schwarzweiß, natürlich. Farbmonitore kannte in den 80ern ja auch niemand.<br /> Aber im Gegensatz zu den anderen Computerfrickeleien bin ich diesen Schritt freiwillig gegangen: Bei dem Monitor handelt es sich um einen neuen DaSung Paperlike - einen Bildschirm mit E-Ink-Technologie. Also, klein und schwarz-weiß, pixelig und so träge, dass man außer Textarbeit nichts darauf machen kann. Aber dafür ein Bild ohne Strahlung und Flimmerfrequenzen, so augenschonend wie auf Papier. Und es funktioniert!<br /> Mit dem Paperlike kann ich tatsächlich ermüdungsfrei arbeiten, nachdem ich die Bildschirmarbeit in den letzten Jahren immer deutlicher gespürt habe. Nachdem ich inzwischen über tausend Seiten darauf getippt und bearbeitet habe, kann ich sogar sagen, dass der Paperlike sich in der Praxis sogar noch besser macht als erhofft. Die Reaktion des Bildschirms reicht aus, um völlig problemlos mit dem Cursor zu arbeiten, sich im Text zu bewegen und Textstellen zu ändern. Ich würde das Ding nicht mehr missen wollen und hoffe nur, dass die Firma sich am Markt behaupten kann, damit ich auch in fünf Jahren noch einen E-Ink-Monitor kriegen kann, wenn ich mal einen neuen brauchen sollte.<br /><br />Nachteil derzeit: Der Paperlike funktioniert zwar perfekt so wie beworben - aber nur unter Windows 7. Unter Windows XP hängt sich etwa alle 20 Minuten der Treiber auf und muss neu gestartet werden, was schon nervt. Und die Treiber zu den neueren Windows-Versionen sind noch sehr unfertig, unterstützen beispielsweise weder eine Nutzung als zweiten Bildschirm noch den »Hochkant-Betrieb« - der sehr wichtig ist, damit man die begrenzte Arbeitsfläche wie ein Blatt Papier nutzen kann.<br /> Für mich als inzwischen Linux-Nutzer ist das recht egal. Einen Linux-Treiber gibt's eh nicht, und wenn ich den Paperlike ohnehin in der Virtual Box laufen lassen muss, ist Windows 7 so gut wie jedes andere Betriebssystem. Und es funktioniert auch perfekt in der Virtual Box - da man mit dem Paperlike ohnehin nur Textverarbeitung macht, ist die Nutzung im virtuellen System mit wenig Einschränkungen verbunden.<br /> Aber Windows 7 ist nun mal ein sterbendes System, und ich fürchte, der künftige Erfolg des Geräts hängt davon ab, dass der Hersteller seine anderen Treiber auf dasselbe Niveau bekommt (Windows 10 ist wohl unvermeidlich, und nach allem, was man hört, sind wohl auch die Apple-Treiber eher eine Baustelle). Also drücke ich derzeit alle Daumen, dass der Paperlike die aktuellen Treiber bekommt und sich damit fest am Markt etablieren kann - aus dem ganz egoistischen Grund, dass ich mir die Arbeit ohne E-Ink-Screen gar nicht mehr vorstellen kann.<br /> Und wenn sonst noch jemand mit dem Gerät liebäugelt, mein Tipp: Benutzt ihn mit Windows 7. Das läuft perfekt - alles andere sollte man (derzeit) gar nicht probieren.<br /> Nur dann lohnt sich auch die Rückkehr in die 80er.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-45221463796932874952017-04-03T00:22:00.001+01:002017-04-03T00:22:33.350+01:00Dragon 11.5 läuft unter Linux/Wine 2.0Ich nehme an, ich hab’s hier schon mal erwähnt: Seit dem Umstieg auf Linux gibt es genau noch zwei Programme, die ich unbedingt benötige, die unter Linux aber nicht laufen: Das eine ist mein Übersetzersystem, das andere Dragon Dictate. Das ist kein Beinbruch, denn beide Programme kann ich immer noch unter einer Windows-Installation in der Virtual Box laufen lassen - nur dass ich dafür schon einen erheblich leistungsstärkeren Rechner brauche, als vorher unter Windows allein. Auf meinem Office-Rechner funktioniert das nicht.<br /><br />Dragon Dictate unter Linux ist ein altes Thema: Im Netz findet man eine Menge Leute, die unter Linux eine Diktierfunktion vermissen. Zu Dragon Dictate gibt es keine Alternative, und das war unter Linux (so gut wie gar) nicht ans Laufen zu kriegen. Viele haben es versucht, ein paar haben es mehr schlecht als recht geschafft. Und selbst diese Versuche waren meist nicht reproduzierbar.<br /> Ich habe jetzt noch mal einen Versuch gewagt, nachdem ich gehört habe, dass beim neuen Wine 2.0 eine Menge an den bisher für die Misserfolge verantwortlichen Punkten getan wurde, und siehe da: Die Installation lief durch, Diktate funktionieren auf Anhieb. Auf meinem Office-Rechner mit Atom-CPU.<br /><br />Natürlich muss ich erst noch eine Weile testen, um ausführlich beurteilen zu können, was gut klappt, wo es hakelt, wo die Grenzen liegen. Aber für all diejenigen, die auch schon lange darauf warten, stelle ich hier schon mal die Kurzmeldung ins Netz: Dragon Naturally Speaking war unter Linux immer ein Problem - jetzt funktioniert es.<br /> Jedenfalls in der Version 11.5 mit Wine 2.0 (ich hab’s unter Playonlinux installiert, um die neue Wine-Version aufs System zu kriegen). Probiert's einfach aus.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-34544422353362983072017-01-25T15:38:00.000+01:002017-01-25T15:38:24.081+01:00SPD - Gabriel = ?Eigentlich hatte ich mich für die nächste Bundestagswahl schon behaglich eingerichtet und meine Prioritäten festgezurrt. Jetzt zwingt mich der Rücktritt von Sigmar Gabriel tatsächlich, noch einmal neu nachzudenken. Denn eine dieser Prioritäten war: »Niemals stimme ich für Gabriel.« <br /> Punkt.<br /><br />Nun ist er also weg. Und die SPD plötzlich wieder wählbar. Oder zumindest nicht mehr per se ausgeschlossen. Und das bringt mich ins Grübeln. Denn die Partei wird damit nicht plötzlich eine andere - und da bleibt einiges, was mich stört.<br /> Kurz gesagt, eigentlich ist mir die SPD in den letzten Jahrzehnten zu weit nach rechts gerückt, und die linken (= gewerkschaftsnahen) Reste, die sie noch pflegt, sind nicht die meinen. Auch die Konstellationen für die nächste Wahl haben sich nicht verändert - und die sehen halt so aus, dass ich die GroKo für die einzig erträgliche Alternative halte.<br /> Das überrascht vielleicht, warum ich die SPD am liebsten mit den »Schwarzen« zusammensehe, wo sie mir doch allein schon zu rechts ist. Auf den ersten Blick scheint es da logischer, eine Rot-rot-grüne »Linkskoalition« zu wünschen. Nur leider hat mich die Erfahrung gelehrt, dass diese Koalitionen mit kleineren Partnern dazu führen, dass alle Beteiligten ihre schlimmsten Seiten zeigen. Und Linke und Grüne haben von Flüchtlingspolitik bis Wirtschaftsverhinderung eine Menge Zumutungen im Programm, bei denen ich befürchte, dass sie in einer Linkskoalition Teil des Pakets werden, während die SPD dann den »rechten« Flügel abdecken muss. Man kriegt also bei diesem Dreiergespann von jedem Beteiligten voraussichtlich genau das, was man nicht von ihm will.<br /> Eine Neuauflage der schwarz-gelben neoliberalen »Raubwespen« wäre sowieso der größte anzunehmende Unfall. Bleibt also nur die GroKo. Da deckt die CDU den rechten Flügel ab - und spätestens seit Schröder weiß man, dass die da auf keinen Fall schlimmer sind als die SPD an sich. Und die SPD muss in der GroKo ihr soziales Profil pflegen, kehrt also ihre bessere Seite hervor.<br /> So ist also die Lage. Mit oder ohne Gabriel kann man also nicht sicher sein, was man am Ende bekommt, wenn man SPD wählt, und diese Stimme tatsächlich den Ausschlag gibt.<br /><br />Was mir bei der SPD auch nachhängt, bleibt der »Uekermann-Skandal«. Man mag ihre Rede auf dem Parteitag 2015 gegen Gabriel unsolidarisch bis unhöflich finden, aber sie hat dabei genau die Position gegen den Ex-Parteivorsitzenden zum Ausdruck gebracht, die ich auch teile. Und ich bin da nicht der Einzige.<br /> Es war also zumindest unklug von der SPD, Uekermann einen aussichtsreichen Listenplatz für die Wahl zu verweigern und so zu signalisieren, dass diese Meinungen in der SPD derzeit keinen Platz haben. Das Problem dabei ist nämlich, dass diese Meinung nicht von »irgendwelchen Dritten« vertreten wird, sondern von potenziellen SPD-Wählern, deren Stimmen man bei der nächsten Wahl brauchen wird. Dumm also, diese Wähler vor den Kopf zu stoßen und sie demonstrativ aus der Partei auszugrenzen; und auch das nehme ich nicht leicht.<br /><br />Bleibt also festzuhalten, Gabriels Rücktritt hat - für mich - die Karten neu gemischt. Von seinem ganzen politischen Wirken hat dieser Schritt tatsächlich am meisten dazu beigetragen, die auch von der JuSo-Vorsitzenden formulierten Zweifel an seiner politischen Glaubwürdigkeit und seiner Haltung zu zerstreuen. Ich bin geneigt, ihm dafür Respekt zu zollen.<br /> Die SPD ist für mich wieder wählbar. Und ich werde mir jetzt auf jeden Fall mal anschauen, wofür genau sein Nachfolger Schulz eigentlich steht. Ob das reicht, um meine Stimme bei der nächsten Wahl zu gewinnen ... Ich weiß es noch nicht. Der Rücktritt war ohne Zweifel eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung.<br /> Ich denke drüber nach. Ich schaue mir die Gesamtkonstellation an. Ich werde wahrscheinlich kurzfristig entscheiden. Im Grunde aber erhoffe ich zumindest noch eine weitere Geste über den Rücktritt hinaus, die deutlich macht, dass die Partei auch die Gabriel-kritischen Stimmen ernsthaft wieder zu integrieren wünscht. Kurz gesagt, es ist immer noch nicht zuletzt Uekermanns Listenplatz für die Wahl, der von meiner Seite her eine Bauchentscheidung pro SPD verhindert.<br /> Eine weitere Geste, die das korrigiert, könnte da den Ausschlag geben. Sonst wird es eine Kopfentscheidung werden - und wie die ausgehen wird, weiß ich selbst noch nicht.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-58752685981302213872017-01-05T23:16:00.001+01:002017-01-05T23:16:59.678+01:00Die Invasion der MausianerNach zwei Jahren Ruhe ist es wieder so weit: Die Mäuse haben erneut den Weg auf den Dachboden gefunden. Also hab ich gestern Abend wieder die Falle hervorgekramt und im Dachraum aufgestellt. Als ich sie heute überprüft habe, war der Köderteller leergefressen, aber die Falle hatte sich nicht geschlossen. Außerdem hatte eine gleich daneben wohnende große Kugelspinne spontan beschlossen, ihr Netz zu erweitern, und die halbe Falle gleich eingesponnen.<br /> Kurz gesagt: Anscheinend hatte jeder Bewohner des Dachbodens seinen Spaß mit dem Ding, nur ich bin leer ausgegangen.<br /><br />Also habe ich heute die Falle neu bestückt, und als ich ein paar Stunden später mal die Kamera einschalte, um zu sehen, ob sich schon was tut, sehe ich sie vor mir: die Maus. Ganz sorglos sitzt sie in der Käfigfalle und knabbert den Köder aus dem Kronkorken, den ich als Tellerchen da reingestellt habe. Die Falle löst nicht aus.<br /> Ich denke mir also, ich erschrecke die mal. Vielleicht macht sie dann eine ruckartige Bewegung, durch die sich die Falle schließt. Ich klopfe gegen die Decke. Auf dem Kamerabild sehe ich, wie die Maus tatsächlich beunruhigt reagiert. Wie sie davonrennt - und den Kronkorken mitsamt Köder einfach mitnimmt, um an einer ungestörten Stelle weiter zu essen.<br /> Und die Falle löst nicht aus ...<br /><br />Wenn ich nicht in früheren Jahren schon eine Menge Mäuse damit geschnappt und umgesiedelt hätte, würde ich also sagen, die Falle taugt nichts. Aber tatsächlich funktionierte sie bislang ganz gut. Es muss also wohl an der Maus liegen (»Ist ja wie bei Tom & Jerry«, sagte Linda, als die Maus mit dem Tellerchen weglief) - zu intelligent, zu geschickt ... und auf jeden Fall die dreisteste Maus, die ich je gesehen habe.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-81256745400282411332016-01-30T01:29:00.001+01:002016-01-30T01:29:11.072+01:00MüdigkeitLetzte Nacht habe ich wirklich mies geschlafen. Dann wurde ich am Morgen wach, und es war stockdunkel. Also wirklich pechschwarze Nacht! Ich habe mich noch gewundert - das letzte Mal davor war ich um halb sieben wach geworden, hatte auf die Uhr geschaut und war danach wieder eingeschlafen. Ich wusste also, dass es eher morgens war als Mitternacht. Konnte es wirklich noch so dunkel sein?<br />
Nicht mal die Straßenlaterne durch das Fenster war zu sehen. Schon ausgeschaltet, aber die Sonne war noch nicht aufgegangen?<br />
<br />
Ich tastete also in der Dunkelheit nach meiner Brille. Wartete darauf, dass ich mich irgendwie an das Licht gewöhne und wenigstens irgendwas erkenne. Und in dem Augenblick fiel mir auf, dass meine Augen noch geschlossen waren.<br />
Offenbar hatte ich beim Wachwerden vergessen, sie aufzumachen.<br />
Als ich das dann nachholte, stellte ich fest, dass es acht Uhr morgens war und eigentlich hell genug, um recht gut zu sehen ...<br />
<br />
Ich muss zugeben, so was ist mir bis jetzt noch nie passiert. Ich hätte nicht mal gedacht, dass es möglich ist. Vor allem, dass man sogar recht lange rumtastet und gar nicht bemerkt, dass die Augen zu sind.<br />
Nun ja, ich habe in dieser Nacht wirklich sehr schlecht geschlafen. Und ich muss wirklich sehr müde gewesen sein an diesem Morgen. Und weiß jetzt wenigstens, wie sich richtige Müdigkeit anfühlt. Also: Egal, wie man sich morgens beim Aufwachen fühlt - solange man die Augen aufkriegt, kann man so müde nicht sein.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-54580100584074105942015-10-20T18:12:00.000+01:002019-04-06T12:07:08.753+01:00Was läuft falsch in Deutschland?Zwei 30-jährige Jubiläen gab es dieser Tage zu feiern: Der 30. Geburtstag des 386-Prozessors. Und 30 Jahre Schwarzwaldklinik. Das eine eine technische Revolution, der erste 32-Bit-Prozessor, der noch bis heute die moderne Computerwelt prägt. Das andere eine Revolution der Belanglosigkeit.<br />
Es darf jetzt jeder mal raten, welches dieser beiden Ereignisse unsere Tageszeitung als erwähnenswert erachtete.<br />
<br />
In diesen Tagen, wo die Lage der Nation gern allein an der Flüchtlingsfrage gemessen wird, gehen solche kleinen Zeichen allzu leicht unter. Dabei verraten womöglich gerade sie am meisten über die Entwicklung unserer Gesellschaft - denn ich halte das oben genannte Beispiel nicht für einen Zufall in der Berichterstattung, sondern für ein typisches Symptom. Technische Bildung steht nicht gerade weit oben in der Werteskala - und das ist auf Dauer unglücklich für eine Industrienation, und damit auch eine Bedrohung für all das, was wir an gewohnten Standards bewahren wollen. Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-70577374015026876602015-10-04T12:31:00.000+01:002015-10-04T12:31:03.931+01:00Stuss beim Datenschutz
<style type="text/css">p { margin-bottom: 0.25cm; line-height: 120%; }</style>
<br />
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
</div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;">Es wäre leichter
für Verbraucher und Anbieter, den geforderten Datenschutz ernster zu
nehmen, wenn die Umsetzung hierzulande nicht so betont schwachsinnig
wäre.</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"> Konkretes
Beispiel: Wer hat sie in letzter Zeit nicht gesehen, die mal kleinen,
mal größeren Einblendungen, die sich auf allen möglichen Webseiten
mehr oder minder aufdringlich ins Bild schieben und dazu auffordern,
sie anzuklicken, um das Setzen von Cookies zu bestätigen. Einen
praktischen Nutzen haben diese Fenster nicht. Wenn man sie nicht
anklickt, funktionieren die Seiten trotzdem – offensichtlich muss
man also nicht klicken, um die Cookies freizuschalten. Der einzige
Unterschied ist, dass man, solange man nicht klickt, von dieser
Aufforderung belästigt wird. Oft so penetrant, dass sich das Fenster
über den Text schiebt, den man lesen will.</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"> „Dann klick doch
einfach“, will der ein oder andere gedankenlose Internetsurfer
vielleicht sagen. Aber so einfach ist das nicht. Ich beispielsweise
habe mir konsequent angewöhnt, aufpoppende Fenster nicht
anzuklicken. Denn man kann nie sicher sein, was so ein Klick auslöst.
Wer weiß schon, ob das Fenster tatsächlich vom Anbieter der Seite
kommt, oder ob nicht – sei es durch einen Hack oder ganz einfach
über eine normale Werbeschnittstelle – von einem böswilligen
Dritten ein Script eingeschleust wurde, dass nur so aussieht wie eine
„offizielle“ Nachfrage und das in Wirklichkeit den Userklick
benötigt, um Malware zu installieren?</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"> Somit reiht sich
die Cookies-Frage unter die Vorfälle ein, in denen von offizieller
Seite ein Userverhalten gefordert und provoziert wird, das
Sicherheitslücken schafft. Und es sind ganz offensichtlich deutsche
Datenschutzbestimmungen und deutsche Datenschutzbeauftragte, die
diese Sicherheitslücken im Netz erzeugen.</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;">Also, vielen Dank
für diesen Beweis der Nützlichkeit von Datenschutz.</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
</div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;">Für diesen
neuerlichen Beweis – denn es ist bei Weitem nicht die erste Aktion,
die am Sachverstand der Beteiligten zweifeln lässt. Ich denke
beispielsweise an die Regeln für private Kameras, die vor allem
Kriminelle schützen, aber für den Datenschutz in der Regel so
irrelevant sind wie die Cookie-Abfragen.</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"> Meinem Gefühl
nach werden im deutschen Datenschutz einfach zu viele Luftblasen
produziert, die am Ende niemanden schützen, sondern im Gegenteil
echten Schutz aushebeln – die also mehr Schaden als Nutzen
anrichten. Und das macht es mir schwer, die Akteure auf diesem Gebiet
zu unterstützen. Denn wer will sich schon auf die Seite von
weltfremden Eiferern stellen, die nur Murks produzieren, selbst wenn
ihre Anliegen in der Theorie edel sind?</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span><div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-family: inherit;"> Wenn es also
heißt, wir brauchen mehr Datenschutz, würde ich dem erst mal
zustimmen. Vor allem aber brauchen wir <i>anderen</i> Datenschutz.
Und vermutlich andere Datenschützer. Denn die falschen Verbündeten
können für eine Sache oft viel schädlicher sein als die Gegner.
Solange es so läuft, wie es läuft, wundert mich jedenfalls nicht,
wenn die Forderung nach Datenschutz von Industrie und Politik
belächelt und vom Verbraucher eher gleichgültig bis genervt
aufgenommen wird.</span></div>
<span style="font-family: inherit;">
</span>Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-34520368906744752772015-08-04T22:05:00.002+01:002015-08-04T22:05:59.648+01:00Die netzpolitik.org-AffäreSo schnelllebig ist das Internet, dass Beiträge schon mal veraltet sind, bevor sie veröffentlicht werden. So habe ich heute unterwegs einen Blogbeitrag zur Pressekonferenz unseres Generalbundesanwalts verfasst, mit dem Fazit, dass ein angemessener Abschluss der Affäre ohne Ranges Rücktritt mittlerweile eigentlich undenkbar ist. Kaum bin ich zu Hause und will den Beitrag online stellen - da lese ich, dass Range schon entlassen wurde. Kann ich mir also die ganzen feinsinnigen Ausführungen sparen und nutze die neueste Entwicklung gleich für ein Fazit:<br />
Gut so.<br />
<br />
Nicht etwa, weil Range die Arbeit von Journalisten juristisch überprüfen wollte - wenn es bei dem Fall wirklich darum ginge, hätte der Generalbundesanwalt mit seinen Ausführungen sogar recht gehabt. Vielmehr ist Range einfach darum untragbar geworden, weil bei ihm viel zu wenig Sensibilität für die verfassungsrechtlichen Werte erkennbar war, die von seinem Handeln berührt wurden, und weil er immer noch nach Rechtfertigungen suchte, selbst als ihm der Fall längst um die Ohren geflogen war.<br />
Und, letztendlich, wer braucht einen Bundesanwalt, der in nachgewiesenen Spionageakten ausländischer Mächte nicht ermittelt, dafür aber deutsche Bürgerrechtler wegen Landesverrats verfolgt? Es ist vor allem diese Kombination, die ihn viel schlechter dastehen lässt, als jede einzelne Aktion für sich es könnte.<br />
<br />
Die von verschiedenen Seiten vorgebrachte Kritik an Justizminister Maas greift hingegen zu kurz und ist jedenfalls wenig geeignet, um Ranges Position zu stärken: Der Vorwurf der "politischen Einflussnahme" verkennt vollkommen, dass schon die Einleitung des Verfahrens von vornherein eine politische Dimension hatte. Und der Hinweis, dass Maas auch schon früher hätte Stellung beziehen und die ganze Affäre hätte verhindern können, ist zwar nicht ganz falsch. Aber wenigstens <i>hat</i> Maas schließlich gehandelt; der Generalbundesanwalt stünde jetzt besser da, wenn er selbst früher Konsequenzen gezogen und nicht erst gewartet hätte, bis sein Dienstherr die Notbremse zieht.<br />
Gelegenheiten für einen geordneten Rückzug gab es genug: Viele der speziellen Umstände, die das Verfahren fragwürdig erschienen ließen, kamen erst im Laufe der Zeit ans Licht. Range hätte die Enthüllungen nutzen können, um die Verantwortung an Verfassungsschutzpräsident Maaßen weiterzureichen - mit der Begründung, das Maaßens Anzeige dem Fall zunächst ein größeres Gewicht zugeschrieben hätte, als bei näherer Betrachtung haltbar sei.<br />
Aber, gut: Wenn es etwas gibt, was Generalbundesanwalt Range in diesem Fall doch noch sympathischer erscheinen lässt, dann wohl der Eindruck, dass er das Spiel mit dem Weiterschieben von Verantwortung einfach nicht so gut beherrscht wie seine Mitakteure auf der Berliner Bühne, die das heiße Eisen letztendlich bei ihm haben liegen lassen.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-31724689180071694852015-07-28T00:41:00.000+01:002015-07-28T00:41:08.352+01:0050.000 Stunden sind verdammt kurzJetzt ist es soweit: Meine erste LED-Glühbirne ist kaputt. Die am meisten genutzte im Wohnzimmer, die jeden Tag zwar meist nur einmal eingeschaltet wurde, dann aber lange brannte. Etwa zwei Jahre lang hat sie das ausgehalten.<br />
Ich weiß nicht mehr genau, wie viel Lebensdauer der Hersteller für dieses Modell versprochen hat. Aber 50.000 Stunden Betriebsdauer sind ja so ziemlich das Minimum. Wie genau man diese Zeitspanne in zwei Jahre packen kann, ist mir nicht so ganz klar - aber die Firma wird schon ein paar Mathematiker beschäftigen, die mir das erklären könnten.<br />
Also, kurz gesagt: Von den Haltbarkeits-Versprechen der neuen energiesparenden Lampen bleibt in der Praxis nicht viel übrig. Die "normalen" Energiesparlampen fielen sogar im Monatstakt aus und hielten im Durchschnitt kaum ein Jahr. Ob die Stromersparnis in der kurzen Zeit den höheren Kaufpreis ausgleichen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich bezweifle ehrlich gesagt sogar, dass man damit Energie spart. Die Herstellung und der Materialbedarf sind bei den neuen Birnen doch um einiges höher als bei "klassischen" Glühlampen; genau wie der Aufwand für die Müllentsorgung. Und wenn sie dann genauso schnell kaputtgehen ...<br />
<br />
Nun, eigentlich will ich nicht motzen. LEDs halten zumindest in etwa ebenso lang wie die alten Glühbirnen. Sie sind sofort hell, wenn ich sie einschalte, sie verlieren nicht so rasch an Leuchtkraft wie die einfachen "Energiesparlampen" und ich muss mir auch keine Sorgen um Quecksilbervergiftungen machen.<br />
Spötter mögen einwenden, dass damit alles wieder genauso ist, wie es mit den ganz alten Glühbirnen schon war, nur halt zehn- bis zwanzigmal so teuer pro Leuchtmittel. Aber, wie gesagt: mit LED kann ich ganz gut leben. Und es war die erste Birne, die kaputtging - da bleibt die Hoffnung, dass es im Durchschnitt noch besser wird.<br />
<br />
Aber ein wenig enttäuscht bin ich nach den hochtrabenden Versprechungen zur Lebensdauer jetzt doch.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-69397165162402715192015-07-26T15:44:00.000+01:002015-07-26T15:44:02.381+01:00PC schraubenLinda hat mir irgendwann mal einen Beitrag auf Facebook gezeigt: "Clinton und Bush kandidieren für die Präsidentschaft - Der neue Teil von Jurassic Park steht an der Spitze der Kinocharts - der neue Terminator ist angekündigt ... in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?"<br />
Wie wahr, wie wahr, kann ich nur sagen. Die 90er sind zurück. Auch in der Computerwelt. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Computerei in den 90ern. Beispielsweise an die damaligen Windows-Versionen. Windows war seinerzeit nur eine grafische Oberfläche für DOS, und wenn man mal ein echtes Problem hatte und wirklich ernsthaft was an der Technik einstellen wollte, dann wechselte man auf die Kommandozeile. Ich erinnere mich noch sehr gut an das Erscheinen von Windows XP: Zum ersten Mal konnte ich wirklich <i>alles</i> in den Menüs einstellen, und von Stund habe ich nie wieder eine Befehlszeile eingetippt.<br />
Bis zum letzten Jahr. Mein erstes Problem mit Windows 8, ich suche im Internet nach Tipps, und die einzig funktionierende Lösung lautete: "Rufen Sie die Kommandozeile auf und tippen Sie ein ..."<br />
Ja, die 90er Jahre sind in der Tat zurück.<br />
<br />
Da ist es nur konsequent, wenn ich einen weiteren Brauch der 90er wiederbelebe und meinen PC selbst zusammenschraube. Das habe ich früher immer gemacht, weil man nur so ein optimales System bekam und auch noch das letzte Quäntchen Leistung aus der Hardware kitzeln konnte.<br />
So um das Jahr 2000 hatte ich allerdings das erste Mal einen Rechner hier stehen, bei dem ich mir dachte: So, das reicht. Alles läuft perfekt. Schneller muss nicht sein. Und von da an konnte ich mir Fertig-PCs kaufen, weil die auch bei nicht optimaler Konfiguration locker ausreichten, meine Bedürfnisse zu erfüllen.<br />
Und, ehrlich gesagt: Ich hatte auch so langsam die Schnauze voll von der Bastelei.<br />
Auf die Gründe, warum ich jetzt doch wieder damit anfange, gehe ich vielleicht noch mal genauer an. Kurz gesagt, ich wollte was ganz spezielles, die Fertiglösungen waren alle so nachlässig zusammengestellt, das locker 25% Prozent Leistung verschenkt wurden, und da sagte ich mir: Das muss nicht sein.<br />
Also, die perfekt passenden Einzelteile bestellt, gestern angekommen. Und der Zusammenbau begann.<br />
<br />
Nach vier Stunden Schrauberei weiß ich jetzt wieder, warum ich damit aufgehört habe. Der Teufel steckt im Detail. So erinnere ich mich beispielsweise gut, dass das Einstecken der RAM-Riegel immer ein wenig heikel war. Auf einer Seite rasten sie ein, auf der anderen Seite wollen sie nicht recht, und zu fest drücken will man ja auch nicht.<br />
Da war ich froh, als diesmal auf dem Mainboard zwei Hebel pro Speicherstick angeboten wurden, um sie einrasten zu lassen. Der Hersteller bot sogar ein Video an, wie es geht, deutlich sichtbar darin: ein Hebel auf jeder Seite. Auf dem Board tatsächlich vorhanden: nur ein Hebel. Ärgern, andere Videos suchen, feststellen: Der Hersteller hat nur ein Standardvideo für alle Boards, und meins ist offensichtlich das Einzige, das nur einseitig Hebel hat. Also, dieselbe RAMfrickelei wie vor 15 Jahren :-/<br />
Einbau des Boards im Gehäuse: Ich setze das Board an die Blende für die Anschlüsse, und die Löcher liegen einen halben Zentimeter hinter den Gewinden. Also, wieder raus, gucken, feststellen: Es gibt noch einen zweiten Vorsatz, um die Blende für die Anschlüsse einen halben Zentimeter weiter außen zu montieren. Gesagt getan. Ziemliche Fummelei, passt nicht ganz, ist aber schließlich geschafft. Board wieder rein und ... passt beim besten Willen nicht an die Blende. Blende wieder raus, so eingesetzt wie beim ersten Mal, Board wieder rein ... und plötzlich passt es. Warum???<br />
Na, egal. Irgendwann war ich endlich fertig. Ich schraube alles zu. Entdecke hinten an den Grafikanschlüssen noch Schutzkappen. Als ich sie testweise abziehen will, bemerke ich: Die Schutzkappen am HDMI-Anschluss ist so beschaffen, dass man sie nach Einbau des Boards nicht abkriegt, weil sich eine rechteckige Kappe nun mal nicht durch eine sechseckige Öffnung ziehen lässt. Darum, das Board noch mal raus, Kappen abziehen, wieder rein ...<br />
Und so weiter.<br />
Seufz.<br />
Also, alles wie früher. Die eigentlich heiklen Aktionen klappen problemblos. Aber dann hält man sich ewig an Kleinigkeiten auf, einfach weil etwas nicht ganz passt, weil die Anleitung nicht stimmt, weil ein Hersteller irgendwo nicht nachgedacht hat. Vermeidbare Verzögerungen.<br />
<br />
Wie auch immer. Jetzt bin ich fertig. Im Prinzip. Der Computer läuft allerdings immer noch nicht, schlicht, weil ich feststellen musste, dass mir doch noch ein paar Kabel und Abstandshalter fehlen. Die sind nachbestellt, und in drei Tagen kann ich hoffentlich die letzten Anschlüsse stecken und das Ding endlich testen.<br />
Und bis dahin meine Rückenschmerzen kurieren.<br />
Und meine Nostalgie pflegen. Denn an so was erinnere ich mich gut.<br />
Genauso waren sie, die 90er ...<br />
Und sie sind wieder da.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-7301106187551685872015-07-22T21:00:00.000+01:002015-07-22T21:00:47.143+01:00Wer findet den Fehler?Ein Beispiel aus dem Leben eines Lektors - heute zu lesen gekriegt:<br />
<br />
"Die Blumenwiese bietet einen reich gedeckten Tisch für alle Vögelarten."Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-36703614455364363622015-07-15T20:49:00.003+01:002015-07-15T20:49:39.166+01:00Die Bahn - Premium Preis, null Service<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgo6a7kNEV86Rx2-bHD-ZmAjfQqo2_7RYLp202zXGTpa7owK_IPt2Hd6z7L8YmfbrMv43XH2ZFDaic9AURsrL6SxnIfgytvnxGnyZZ_8kIiFHMLolSsU7LJlkHMT9TDJYFfQsbdg08Vr8zH/s1600/bahnsteiganzeige.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"></a>Seit der Freigabe der Strecken fahre ich bevorzugt Fernbus. Während mit den Bussen ein günstiger Konkurrent eingestiegen ist, hat die Bahn ihre Sonderangebote eher abgebaut. Bis vor kurzem habe ich nie mehr als ca. 120 Euro für eine Hin- und Rückfahrt nach München bezahlt (die Strecke fahre ich mindestens zweimal im Jahr). Seit letztem Jahr habe ich mehrfach versucht, so eine Fahrt zu buchen, und nie weniger als 100 Euro für eine einzelne Fahrt geboten bekommen.<br /> Sprich, die Bahn muss die Zahl ihrer Sonderangebote (die’s ja immer noch gibt) spürbar verringert haben.<br /> Für den Fernbus kriege ich problemlos ein Ticket für 10 Euro. Wenn es etwas schneller und komfortabler sein soll, zahle ich auch mal 20 Euro. Mehr als 25 Euro habe ich für ein Ticket nach München noch nie bezahlt. Macht eine Differenz von 150 Euro für Hin- und Rückfahrt. So viel Geld ist die etwas schnellere Fahrt und der größere Komfort bei der Bahn meist doch nicht wert.<br /><br />Wenn, ja wenn es die schneller Fahrt und den größeren Komfort, den Fahrpläne und Zugbeschaffenheit versprechen, tatsächlich gibt. Da man nicht alle Strecken mit dem Fernbus fahren kann, stelle ich die Bahn diesbezüglich immer wieder auf die Probe. Und zu meinem Schrecken muss ich sagen:<br /> In diesem Jahr habe ich nicht eine Bahnfahrt erlebt, bei der der Zug auch nur halbwegs fahrplanmäßig ankam, oder überhaupt die Strecke durchfahren konnte, die ich gebucht hatte.<br /> Bei meinen ersten Fahrten schlug mir regelmäßig der Bahnstreik dazwischen. Als ich jetzt meine Eltern besuchen wollte, war ich also froh, dass wenige Tage vorher die Einigung im Tarifstreik verkündet wurde und der Streik endgültig abgesagt war. Dann müsste jetzt ja alles klappen, dachte ich mir ...<br /> Pustekuchen!<br /> Zuerst war es die S-Bahn von München nach Ebersberg, die in Grafing Bahnhof plötzlich nicht mehr weiterfuhr. Die Durchsage war nicht verständlich, und während wir Fahrgäste noch rätselten, was zu tun ist (Die Anzeige am Bahnhof sagte, der Zug fährt weiter nach Ebersberg, eine Durchsage verwies uns auf Gleis 2, der Schaffner am Bahnsteig schickte die Fahrgäste in die entgegengesetzte Richtung), verlor ich meinen Koffer aus den Augen und saß ohne Gepäck im falschen Zug. Den Koffer habe ich wiederbekommen, aber der Stress blieb an mir hängen.<br /> Auf der Rückfahrt dann die BOB von Bayrischzell nach München. Am Bahnsteig erfuhr ich, dass die Strecke gesperrt ist und ein Schienenersatzverkehr fährt - super, eine Stunde Verspätung. Anschluss verpasst. Doppelt ärgerlich, dass das keine überraschende Unterbrechung war, sondern eine geplante Baustelle, sprich: Bei der Buchung wusste die Bahn schon, dass die Verbindung so nicht fährt. Hätte man mir das angezeigt, hätte ich mich drauf einstellen können. Als registriertem Nutzer hätte die Bahn mir auch noch eine Mail schicken können.<br /> Tatsächlich musste ich erst zum Bahnsteig gehen, um von einem Hinweis auf dem Bahnsteigschild zurück zum Fahrplan geschickt zu werden (!), wo dann ein Zettel mit den Notfallplänen ging. Die dann noch nicht mal problemlos liefen.<br /> In Miesbach lenkten uns die Angestellten zielgerecht in den falschen Bus. Hätte ich nicht zufällig durchs Busfenster noch das Busschild am Fahrzeug auf der anderen Straßenseite gesehen, wäre ich sonstwo gelandet. In Deisenhofen war der Anschlusszug nicht ausgeschildert - erst auf der Bahnsteiganzeige erfuhr man, dass der Zug nach München hier abfährt.<br /> Hat eine Weile gedauert, bis ich alle Bahnsteige und Pläne abgeklappert habe, um überhaupt an der richtigen Stelle zu landen. Schön wäre gewesen, wenn wenigstens der Busfahrer angekündigt hätte, wo man hin muss - wenn Wegweiser am Bahnhof schon zu viel verlangt sind.<br /> Die ärgerlichen Kleinigkeiten setzten sich fort. Im Zug war die erste Toilette defekt. Also, weiterlaufen in den nächsten Zugteil (kein durchgehender Zug, also Zugteilwechsel nur möglich, solange der Zug am Bahnsteig steht). Im nächsten Zugteil klebte kein Zettel, nur die Leuchtanzeige an der Tür verriet, dass dieses Klo auch defekt ist. Zum Glück stand ein Mitarbeiter herum und wies darauf hin, dass es noch einen dritten Zugteil gibt. Hier funktionierte die Toilette, aber dafür war in diesem Zugteil die Klimaanlage defekt, so dass ich den Rest der Fahrt die Außentemperatur von 29 Grad genießen konnte.<br />
Also, bei der Bahn funktioniert nicht nur das große Ganze nicht (also die Beförderung zu den gebuchten Orten zu halbwegs verlässlichen Zeiten), es hapert auch am ganzen Drumherum. Und ob Streik, Orkan oder gar keine Störung, es läuft immer gleich schlecht. Genau genommen funktioniert nichts - nicht mal die Anzeige am Bahnsteig (siehe Foto von der letzten Etappe meiner Rückfahrt).<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgo6a7kNEV86Rx2-bHD-ZmAjfQqo2_7RYLp202zXGTpa7owK_IPt2Hd6z7L8YmfbrMv43XH2ZFDaic9AURsrL6SxnIfgytvnxGnyZZ_8kIiFHMLolSsU7LJlkHMT9TDJYFfQsbdg08Vr8zH/s1600/bahnsteiganzeige.jpg" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="183" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgo6a7kNEV86Rx2-bHD-ZmAjfQqo2_7RYLp202zXGTpa7owK_IPt2Hd6z7L8YmfbrMv43XH2ZFDaic9AURsrL6SxnIfgytvnxGnyZZ_8kIiFHMLolSsU7LJlkHMT9TDJYFfQsbdg08Vr8zH/s320/bahnsteiganzeige.jpg" width="320" /></a></div>
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Und dafür dann der vierfache Fahrpreis wie bei den Mitbewerbern!<br /><br />Mein Fazit lautet also: Bahnfahren ist was für Reisende, die gern eine zusätzliche Stunde Fahrt hätten, weil sie die Zeit brauchen, um noch einen miesen Blogeintrag über die Bahn zu schreiben - für den sie auch noch ein wenig Inspiration benötigen.<br /> Wer allerdings in seinem Leben was besseres vorhat, sollte ein anderes Verkehrsmittel wählen.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-15936346411067134342015-07-04T21:47:00.002+01:002019-04-06T12:34:34.317+01:00NPD light ...... so stirbt die Alternative für Deutschland.<br />
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Was immer die Partei als Mischung von wirtschaftsliberalen und rechtsnationalen Kräften auch für Entwicklungsmöglichkeiten gehabt haben mag - mit der Wahl Petrys hat sich nun gezeigt, wohin die Reise geht. Und in dem Machtkampf zwischen den beiden Flügeln oder womöglich einem dritten, nicht ideologisch, sondern pragmatisch orientiertem Kurs, hat sich die AfD so gründlich selbst zerlegt, wie es selbst dem schlingerndsten Piratenschiff nicht gelungen ist. Ich glaube nicht, dass der rechte Splitter, der von der Partei noch übrig ist, die parlamentarische Bedeutung behalten kann, die sich kurzfristig andeutete.<br />
Aber was ich bei den Piraten noch bedauert habe, kann ich hier nur hoffen. Denn wenn es anders kommt, wenn die "neue", rechte AfD dauerhaft präsent bleibt, wäre es keine "Alternative", die tatsächlich vorher gefehlt hätte. Es wäre nur eine weitere, rechtsnationale Gruppierung, wie sie in vielen europäischen Ländern in den letzten Jahren an Einfluss gewonnen hat. Und die sind eher ein Symptom der Krise und keine Lösung.<br />
Ob darin nicht auch eine politische Sichtweise zum Ausdruck kommt, die in einem demokratischen Parlament repräsentiert sein sollte? Vielleicht. Vermisst habe ich die Rechtspopulisten im deutschen Parlament in den letzten Jahren allerdings eher nicht. Und zumindest hätte ich für Deutschland eine <i>bessere</i> Alternative gewünscht, als sie dem Wähler damit geboten wird.<br />
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<br />Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-13309144686864511432015-07-03T20:06:00.000+01:002015-07-03T20:06:05.169+01:00Der Computer als KlimaanlageZimmertemperatur: jetzt noch 31 Grad. Da habe ich mir doch langsam Sorgen um die Überhitzung meines Rechners gemacht und beschlossen, mal die Systemanzeigen zu checken. Ergebnis: CPU-Core-Temperatur: 18 Grad. Festplattentemperatur: 16 Grad.<br />
Super. Bisher war nicht bewusst, dass mein Rechner bei Leistungsaufnahme auch kühlen kann. Hurra, ich habe eine Klimaanlage! Da werde ich jetzt erst mal ein fettes Game starten und die CPU-Last in die Höhe treiben. Vielleicht kann der Rechner die Raumtemperatur dann so weit absenken, dass ich heute Nacht vernünftig schlafen kann.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-65887385303765135072015-07-02T19:29:00.002+01:002015-07-02T19:29:34.510+01:00Dieser Sommer ist krank... zumindest hat er erhöhte Temperatur.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-60598862038380707652015-06-30T21:18:00.002+01:002015-06-30T21:18:59.945+01:00Griechenland kämpft für uns alle... nur schade, dass so wenige Leute in Deutschland das erkennen. Wenn man es naiv betrachtet, scheint es ja auch ein guter Ansatz zu sein, seinen Wohlstand zu schützen, indem man konsequent sein Portemonnaie zuklappt.<br />
Aber glaubt der Durchschnittsdeutsche wirklich, dass es ihm nutzt, wenn am Beispiel Griechenland neoliberale Experimente ohne Rücksicht auf europäische Sozialstandards durchexerziert werden, wenn mit einem Federstrich Krankenversicherungen und Renten gestrichen werden können? Wenn staatliche Souveränität, demokratische Entscheidungen und sogar Gerichtsbeschlüsse durch Investoren und Banker überstimmt werden können? Wenn der Zerfall der europäischen Einheit befördert wird und die Kernstaaten der Gemeinschaft immer mehr den Bezug zum europäischen Leitbild verlieren, bis am Ende autoritär bis oligarchisch geprägte Neuzugänge aus Osteuropa darüber bestimmen, welche Werte die Rest-EU verteidigt?<br />
Und ist es wirklich sinnvoll, innere Krisen in der EU anzuheizen, während man gleichzeitig den äußeren Konflikt mit Russland forciert? Da habe ich schon das Gefühl, dass ein paar Leute den Hals nicht voll kriegen und alles auf einmal wollen, selbst wenn um sie her dabei alles auseinanderfliegt.<br />
Und ich habe das Gefühl, dass diese Leute entgegen der naiven Stimmungsmalerei in weiten Teilen der deutschen Öffentlichkeit eben vorzugsweise <i>nicht</i> in Griechenland sitzen.Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-33178818730055677682015-06-05T13:51:00.002+01:002015-06-05T13:51:31.095+01:00Spiel mit SpinneAls ich gestern Abend am Rechner saß, bemerkte ich oben rechts am Bildschirm ein neues Icon. Ich dachte schon, das Fenster-schließen-Kreuz wäre irgendwie gekrisselt ... oder ist das etwa ein Fleck auf dem Monitor? Die Umrisse erinnerten fast an eine Spinne ...<br /> Ich habe also vorsichtig den Cursor in die Ecke bewegt.<br /> Und es war eine Spinne!<br /> Sie bewegte sich, schaute den Cursor an, zuckte davor zurück. Ganz langsam konnte ich die schüchterne kleine Spinne mit dem Cursor aus der Ecke herauslocken und quer über den Monitor dirigieren. Sie behielt ihn immer im Auge, drehte sich, wenn ich den Cursor um sie herumbewegte, kam langsam hinterher, wenn der Cursor sich entfernte, und wich vorsichtig aus, wenn ich den Cursor auf sie zubewegte.<br /> Ein recht eindrucksvoller Beleg dafür, dass Springspinnen so ziemlich dasselbe sehen können, was Menschen auch sehen - und darauf reagieren.<br /><br />Damit sich jetzt keiner beschwert, wie gemein ich zu dem armen Tierchen war: Natürlich habe ich der Spinne gleich darauf etwas zu trinken gegeben und sie ans Fenster gesetzt, was ja bekanntlich für Springspinnen als erstrebenswerter und einträglicher Aufenthaltsort gilt.<br /> Trotzdem, als Fazit bleibt: Spinnen können Computerspielen.<br /> Und ich kann froh sein, dass sie zu klein sind, um mich verärgert zu beißen. <a href="https://www.youtube.com/watch?v=qTZiVu5Pxjg" target="_blank">So viel Glück hat nicht jeder, wie man im hier verlinkten Video sieht.</a><br />Lomaxhttp://www.blogger.com/profile/18344951480509678879noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-5408738482675566685.post-59235627559111036872015-05-05T20:26:00.000+01:002015-05-05T20:26:13.778+01:00Wie man eine politische Meinung ändert
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<pre wrap="">Ab einem gewissen Alter, so heißt es, ändert man seine Meinungen nicht so schnell und ist recht festgelegt in seinen Überzeugungen. Und ich war stets ein Gegner des Tarifeinheitsgesetzes.
Es ist ja nicht so, dass der Staat damit nur die Verhältnisse zwischen den Tarifparteien regelt und für faire Verhältnisse sorgt. Stattdessen ergreift er Partei und beschneidet die Tarifautonomie einseitig zu Lasten der Arbeitnehmer. Denn genau wie die Gewerkschaften nutzen auch die Unternehmer jeden Vorteil im Tarifstreit - und sitzen meist am längeren Hebel dabei. Sie verlagern Arbeitsplätze ins weitgehend tarif- und gewerkschaftslose Ausland, wann immer sich die Gelegenheit bietet; sie verlassen die Arbeitgeberverbände und kündigen die Tarifbindung, wann immer sie sich stark genug fühlen, im Alleingang mehr für sich durchzusetzen ...
Warum also sollte man nur die Arbeitnehmer auf einen allgemeinen Tarif verpflichten und ihnen die Möglichkeit nehmen, mehr rauszuholen, wenn sie mal diejenigen sind, die günstige Kräfteverhältnisse mobilisieren können? Ein ausgewogenes Gesetz zur Tarifeinheiten hätte beide Seiten gleichberechtigt gemaßregelt und alle gleichermaßen an einen Tisch gezwungen: Also neben der Tarifeinheit im Betrieb auch eine Mitgliedschaft der Betriebe im für sie maßgeblichen, führenden Arbeitgeberverband festgelegt, mitsamt der Allgemeinverbindlichkeit der damit ausgehandelten Tarife. So, und nur so, wäre ein Tarifeinheitsgesetz fair und ausgewogen.
Aber das ist es nicht. Die Unternehmen dürfen weiter nach Belieben Rosinen picken. Die Gewerkschaften sollen sich nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richten. Damit ist das Gesetz für mich ein klarer, unzulässiger Eingriff in die Tarifautonomie und ein Unding, das schnellstmöglich verschwinden sollte.
So habe ich die Streiks bei der Bahn immer verteidigt. Selbst wenn sie sachlich nicht angemessene Eskalationen darstellten (und das war schon bei den letzten "Warnstreiks" der Fall!), habe ich die Verantwortung dafür eher bei der Regierung gesehen. Wenn diese mit dem Gesetz zur Tarifeinheit den Ton verschärft, darf sich niemand wundern, dass der Konflikt eskaliert. Die GdL kämpft nicht nur um den nächsten Tarif, sondern muss sich zugleich für das Tarifeinheitsgesetz positionieren - wer kann es ihr also vorwerfen, wenn ihre Streikmaßnahmen allein in Bezug auf den Tarifstreit betrachtet überzogen wirken?
Das war meine Meinung bis ungefähr Sonntag.
Aber jetzt ist der Bogen überspannt. Der einwöchige aktuelle Streik lässt jede Verhältnismäßigkeit so weit hinter sich, dass meine Stimmung gekippt ist. Fakt ist, ich will nicht mehr auf Seiten der GdL stehen. Ich will nicht mehr auf derselben Seite stehen wie irgendwer, der auch nur ansatzweise gemeinsame Ziele mit der GdL verfolgt. Und ich will eigentlich auch keine wohldurchdachten, theoretischen Argumente zu dem Thema mehr hören.
Ich will einfach nur noch, dass dieser tarifkämpferische Amoklauf aufhört und für die Zukunft endgültig unterbunden wird. Dafür halte ich inzwischen so ziemlich jeden politischen Preis für angemessen. Ich wünsche mir also, kurz gesagt, dass das Tarifeinheitsgesetz kommt, dass es vor dem Verfassungsgericht Bestand hat und dass - man wird ja noch wünschen dürfen - die GdL im Sommer mehr oder minder aufhört zu existieren.
Die damit verbundenen Kollateralschäden halte ich für akzeptabel. Wenn es keinen anderen Weg gibt, exzessives und maßloses Ausnutzen der Tarifautonomie zu unterbinden - und davon hat mich die jetzige Streikwoche überzeugt -, dann meinetwegen auch mit so einer einseitigen Holzhammer-Aktion. Besser Tarifeinheit, als wenn es in Zukunft so weiterläuft wie jetzt. Für mich ist ein Punkt erreicht, ab dem sich selbst meine Grundsätze und Überzeugungen bewegen.
Bedanken muss ich mich für die Überzeugungsarbeit bei der GdL. Mit ihrem Kampf gegen das Tarifeinheitsgesetz unter dem Deckmantel eines Tarifkonflikts hat sie dem Kampf gegen das Tarifeinheitsgesetz einen Bärendienst erwiesen. Denn ich weiß sehr gut, dass ich in meinem Bekanntenkreis in den letzten Jahren schon der einzige war, der bei den Bahnstreiks ein wenig weiter gedacht, die Gründe dahinter gesehen und das Vorgehen der Gewerkschaft
verteidigt hat.
Wenn selbst ich das jetzt nicht mehr kann, wo soll dann noch ein gesellschaftliches Verständnis und ein Rückhalt für die Anliegen der Gewerkschaft herkommen? Und diese Folge betrifft nicht nur die GdL, sondern die Spartengewerkschaften und die Anliegen der Arbeitnehmer insgesamt.
In der Presse bekomme ich mit, wie manch einer die nicht mehr zu leugnenden Übertreibungen allein auf den Vorsitzenden der GdL begrenzen möchte. Das lehne ich ab. Alle Gewerkschaftsmitglieder haben die Streikpolitik der GdL per Abstimmung legitimiert. Jedes einzelne Mitglied kann bei jedem Streik seine eigene Entscheidung zur Teilnahme treffen - bei mangelndem Rückhalt müsste die Gewerkschaftsspitze reagieren. Sollte das im Laufe der Woche passieren, ändere ich meine Meinung vielleicht wieder. Immerhin würde das beweisen, dass Gewerkschaften als Organisation doch verantwortungsbewusst mit der Tarifautonomie umgehen, selbst wenn sie nicht dazu gezwungen werden. Im Moment muss ich leider vom Gegenteil ausgehen. </pre>
<pre wrap=""> </pre>
<pre wrap="">Bis dahin bleibt erst mal als Fazit: politische Anliegen lassen sich nur bedingt "erstreiken". Der Kampf gegen die Tarifeinheit hätte vor allem politisch oder gerichtlich geführt werden müssen; ein wenig Disziplin und Augenmaß beim Arbeitskampf wären der Sache da dienlicher gewesen.
So, wie die Dinge nun stehen, werden die Richter in Karlsruhe hoffentlich an die derzeitige Streikwoche zurückdenken, wenn sie über die Tarifeinheit zu entscheiden haben. Den Gegnern des Tarifeinheitsgesetzes bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass Karlsruhe rein formaljuristisch entscheidet - denn, wie eingangs gesagt, theoretisch spricht schon einiges gegen das Gesetz, auch wenn die Praxis inzwischen gezeigt hat, dass es ohne wohl nicht geht.
Wie gesagt, ich zähle heute nicht mehr zu den Gegnern des Gesetzes. Ich hoffe, dass die Richter in Karlsruhe Bodenhaftung zeigen und an den praktischen Nutzen für die Gesamtgesellschaft denken. Und dann muss man eigentlich jede Möglichkeit nutzen, um zu verhindern, dass kleinste Gruppen die Gesamtgesellschaft in Geiselhaft nehmen können - selbst wenn diese Möglichkeiten auch ihre Schwächen haben und man ihnen nicht ohne Magengrummeln zustimmen kann.
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