Sonntag, 25. November 2012

Conan

Gerade habe ich die neue Conan-Verfilmung gesehen. Das Remake war ja umstritten - der ein oder andere fand es näher an den Originalgeschichten von Howard, verglichen mit den älteren Arnie-Filmen, und zog Parallelen zum Bond-Relaunch mit Craig. Die meisten aber, vor allem die Fans, fällten ein kritisches Urteil.
  Ich muss sagen, nach dem Schauen kann ich beide Seiten verstehen. Die Neuverfilmung war nicht schlecht, in mancherlei Hinsicht sogar besser als das »Original« und brachte sicher eine spürbare Modernisierung. Aber zwei Kritikpunkte habe ich doch.
  Zum einen ist da der Hauptdarsteller - der war durchaus passend für die Rolle und gab einen glaubwürdigen Conan ab, wohlgemerkt. Vermutlich sogar glaubwürdiger als Arnie seinerzeit. Doch was immer man über Arnies Schauspielkünste sagen mag: Er war in der Rolle einfach präsenter. Den Darsteller des neuen »Conan« würde ich in einem anderen Film nicht wiedererkennen, er war als recht austauschbar. Und eben das war Arnold Schwarzenegger als Conan nicht - er hat die Rolle zu jeder Zeit definiert und stand in jeder Szene im Mittelpunkt.
  Wenn man mich sonst noch fragen würde, »was hatte denn der alte Film, was der neue nicht hat?«, dann würde ich den Soundtrack zum alten Film einlegen, auf die »Weiter«-Taste drücken und sagen: »Das. Und das. Und das.«
  Denn genau das ist es: Der alte Conanfilm hatte Tracks, die im Gedächtnis blieben. Die man automatisch vor sich hinsummte, nachdem man den Film gesehen hat. Die maßgeblich zu den Szenen beitrugen. Die Musik war beim alten Conan zumindest genauso prägend wie der Hauptdarsteller.
  Beim neuen Conan hat die Musik nicht gestört - sie ist gar nicht aufgefallen. Ich wüsste nicht einmal zu sagen, was genau da wann gespielt wurde. Das erste, was mir nach dem neuen Film in den Sinn kam, und was ich jetzt auch wieder vor mich hinpfeife, war die Titelmelodie vom alten Film ... das zeigt meines Erachtens nach deutlicher als alles andere, wie groß die Lücke ist, die da klafft.

Mein Fazit also: Der neue Conan ist als Film nicht schlecht. Er hat, verglichen mit der alten Verfilmung, seine ganz eigenen Qualitäten. Eigentlich passt alles. Eine Fortsetzung würde ich mir gewiss auch ansehen.
  Am Ende bleiben nur zwei Dinge, die beim alten Film dazu beitrugen, dass er im Gedächtnis blieb, und die beim neuen einfach fehlen ... Aber diese zwei Dinge sind der Hauptdarsteller und die Musik, und dass sind auch nicht ganz unbedeutende Kleinigkeiten.

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