Bei all den Lebensmittelskandalen in der letzten Zeit hört man immer wieder denselben Spruch: Der Kunde ist selbst schuld, er will die Lebensmittel immer nur billig haben und muss sich dann nicht wundern, wenn er Schrott bekommt.
Genau diese Begründung habe ich letztens erst in einem Sachbuch gelesen. Als Beispiel wurde der Dioxin-Skandal genannt, und der Autor stellte die Frage: Warum kauft der Kunde nicht dann und wann die teureren Bio-Eier? Bei den Billigeiern für ein paar Cent müsse er sich ja nicht wundern, wenn da Gift drin wäre.
Nette Schlussfolgerung. Problem dabei: Gerade die Bio-Eier (und Eier aus Freilandhaltung) waren vom Dioxin besonders betroffen, weil es nämlich über belastete Böden ins Essen geriet. Wer billige Stall-Eier kaufte, war hingegen auf der sicheren Seite.
Das ist kein Einzelfall. So zu erfahren gerade erst wieder bei der Ölpest in Adventskalendern. Sofort lese ich den ersten Leserbrief in der Zeitung: Verbraucher selbst schuld, immer nur die billigste Schokolade, blablabla. Pech nur, dass gerade die beiden teuersten Kalender unter den am höchsten belasteten waren.
So läuft es immer. Trotzdem wird bei jedem neuen Skandal dieser Zusammenhang zwischen Preis der Lebensmittel und deren Belastung gepredigt. Und das nicht nur in Leserbriefen, sondern sogar von Fachbuchautoren und aus der Politik. Dass dann auch regelmäßig Beispiele genannt werden, die genau das Gegenteil belegen, zeigt deutlich, dass diese selbsternannten »Experten« gar nicht so genau hinschauen und sich nicht weiter um die Tatsachen kümmern, wenn sie viel lieber ihre ideologische Meinung verkünden möchten.
Die Wahrheit bei all diesen Skandalen sieht leider so aus: Lebensmittel werden nicht billiger, weil jemand Gift da reintut. Darum sind die billigen Lebensmittel auch nicht stärker vergiftet als die teueren. Lebensmittel sind belastet, wenn sich keiner darum kümmert, die Qualität zu überprüfen und Belastungen vom Markt fernzuhalten.
Bessere Lebensmittel bekommt man also nur durch mehr Kontrollen, nicht durch höhere Preise. Das lässt am Ende die Lebensmittel vielleicht teurer werden - aber die Kontrolle muss zuerst da sein und ist dann selbst in den billigsten Preisen schon mit eingerechnet. Mehr zu zahlen, als man muss, bringt also gar nichts ... Es sei denn natürlich für die Art von Qualität, die man selbst sehen kann oder die transparent zertifiziert ist.
Dienstag, 27. November 2012
Sonntag, 25. November 2012
Conan
Gerade habe ich die neue Conan-Verfilmung gesehen. Das Remake war ja umstritten - der ein oder andere fand es näher an den Originalgeschichten von Howard, verglichen mit den älteren Arnie-Filmen, und zog Parallelen zum Bond-Relaunch mit Craig. Die meisten aber, vor allem die Fans, fällten ein kritisches Urteil.
Ich muss sagen, nach dem Schauen kann ich beide Seiten verstehen. Die Neuverfilmung war nicht schlecht, in mancherlei Hinsicht sogar besser als das »Original« und brachte sicher eine spürbare Modernisierung. Aber zwei Kritikpunkte habe ich doch.
Zum einen ist da der Hauptdarsteller - der war durchaus passend für die Rolle und gab einen glaubwürdigen Conan ab, wohlgemerkt. Vermutlich sogar glaubwürdiger als Arnie seinerzeit. Doch was immer man über Arnies Schauspielkünste sagen mag: Er war in der Rolle einfach präsenter. Den Darsteller des neuen »Conan« würde ich in einem anderen Film nicht wiedererkennen, er war als recht austauschbar. Und eben das war Arnold Schwarzenegger als Conan nicht - er hat die Rolle zu jeder Zeit definiert und stand in jeder Szene im Mittelpunkt.
Wenn man mich sonst noch fragen würde, »was hatte denn der alte Film, was der neue nicht hat?«, dann würde ich den Soundtrack zum alten Film einlegen, auf die »Weiter«-Taste drücken und sagen: »Das. Und das. Und das.«
Denn genau das ist es: Der alte Conanfilm hatte Tracks, die im Gedächtnis blieben. Die man automatisch vor sich hinsummte, nachdem man den Film gesehen hat. Die maßgeblich zu den Szenen beitrugen. Die Musik war beim alten Conan zumindest genauso prägend wie der Hauptdarsteller.
Beim neuen Conan hat die Musik nicht gestört - sie ist gar nicht aufgefallen. Ich wüsste nicht einmal zu sagen, was genau da wann gespielt wurde. Das erste, was mir nach dem neuen Film in den Sinn kam, und was ich jetzt auch wieder vor mich hinpfeife, war die Titelmelodie vom alten Film ... das zeigt meines Erachtens nach deutlicher als alles andere, wie groß die Lücke ist, die da klafft.
Mein Fazit also: Der neue Conan ist als Film nicht schlecht. Er hat, verglichen mit der alten Verfilmung, seine ganz eigenen Qualitäten. Eigentlich passt alles. Eine Fortsetzung würde ich mir gewiss auch ansehen.
Am Ende bleiben nur zwei Dinge, die beim alten Film dazu beitrugen, dass er im Gedächtnis blieb, und die beim neuen einfach fehlen ... Aber diese zwei Dinge sind der Hauptdarsteller und die Musik, und dass sind auch nicht ganz unbedeutende Kleinigkeiten.
Ich muss sagen, nach dem Schauen kann ich beide Seiten verstehen. Die Neuverfilmung war nicht schlecht, in mancherlei Hinsicht sogar besser als das »Original« und brachte sicher eine spürbare Modernisierung. Aber zwei Kritikpunkte habe ich doch.
Zum einen ist da der Hauptdarsteller - der war durchaus passend für die Rolle und gab einen glaubwürdigen Conan ab, wohlgemerkt. Vermutlich sogar glaubwürdiger als Arnie seinerzeit. Doch was immer man über Arnies Schauspielkünste sagen mag: Er war in der Rolle einfach präsenter. Den Darsteller des neuen »Conan« würde ich in einem anderen Film nicht wiedererkennen, er war als recht austauschbar. Und eben das war Arnold Schwarzenegger als Conan nicht - er hat die Rolle zu jeder Zeit definiert und stand in jeder Szene im Mittelpunkt.
Wenn man mich sonst noch fragen würde, »was hatte denn der alte Film, was der neue nicht hat?«, dann würde ich den Soundtrack zum alten Film einlegen, auf die »Weiter«-Taste drücken und sagen: »Das. Und das. Und das.«
Denn genau das ist es: Der alte Conanfilm hatte Tracks, die im Gedächtnis blieben. Die man automatisch vor sich hinsummte, nachdem man den Film gesehen hat. Die maßgeblich zu den Szenen beitrugen. Die Musik war beim alten Conan zumindest genauso prägend wie der Hauptdarsteller.
Beim neuen Conan hat die Musik nicht gestört - sie ist gar nicht aufgefallen. Ich wüsste nicht einmal zu sagen, was genau da wann gespielt wurde. Das erste, was mir nach dem neuen Film in den Sinn kam, und was ich jetzt auch wieder vor mich hinpfeife, war die Titelmelodie vom alten Film ... das zeigt meines Erachtens nach deutlicher als alles andere, wie groß die Lücke ist, die da klafft.
Mein Fazit also: Der neue Conan ist als Film nicht schlecht. Er hat, verglichen mit der alten Verfilmung, seine ganz eigenen Qualitäten. Eigentlich passt alles. Eine Fortsetzung würde ich mir gewiss auch ansehen.
Am Ende bleiben nur zwei Dinge, die beim alten Film dazu beitrugen, dass er im Gedächtnis blieb, und die beim neuen einfach fehlen ... Aber diese zwei Dinge sind der Hauptdarsteller und die Musik, und dass sind auch nicht ganz unbedeutende Kleinigkeiten.
Sonntag, 18. November 2012
Von Amtsgewalt bis Feingehalt ...
Ich schreibe derzeit an einem Roman, der auf einer Welt angesiedelt ist, an der ich schon lange arbeite. Sie ist bis ins Detail ausgearbeitet, mit einer umfangreichen Geschichte, detailliert beschriebenen Völkern und Kulturen, Persönlichkeiten, politischen Hintergründen, Landkarten und vielem mehr. Eine große Erleichterung beim schreiben, sollte man meinen - schön einfach: Wann immer man etwas braucht, man muss nicht erst darüber nachdenken, sondern kann es einfach nachschlagen.
Tatsächlich bin ich die ganze Zeit am Nachschlagen!
Wenn ich bei meinen bisherigen Fantasyromanen etwas brauchte, konnte ich es einfach ad hoc erfinden. Ich musste drauf achten, dass es zum Rest des Buches passte, klar. Aber wenn die Figuren in ein Dorf kamen, habe ich einfach ein Dorf an der passenden Stelle ergänzt. Wenn die Figuren über ein historisches Ereignis sprachen, habe ich mir einfach eines ausgedacht. Neue Monster, Krankheiten, Magie ... Kein Problem. Es gab genau das, was die Story brauchte.
Jetzt, wenn ich ein neues Dorf brauche, muss ich erst mal alle Karten konsultieren, ob und wo welche Art von Ortschaft hereinpasst. Für historische Ereignisse muss ich etwas Passendes in den umfangreichen Hintergrundberichten finden ... Oder zumindest einen Platz, wo ein entsprechendes Ereignis hereinpasst. Persönlichkeiten, Grenzen, Flüsse - nichts ausgedacht, alles nachgeschlagen. Was in der Praxis aufwendiger ist, als es sich anhört, denn es gibt viel Papier, in dem man jederzeit blättern kann: Übersichten über die Währungen, verbreitete Krankheiten, Details zur Wirtschaft; selbst wenn ich mal in eine Landkarte schauen will, habe ich die breite Auswahl zwischen topographischen Karten, politischen Karten, Orts- und Wegenetzkarten oder auch Landkarten, die nicht unbedingt zeigen, wie es wirklich ist, sondern wie sich einzelne Völker ihre Welt vorstellen. Ich hatte mir schon überlegt, alle Wände meines Zimmers mit Ausdrucken vollzukleben, damit ich nicht immer so viel blättern muss.
Als meine Hauptfigur einmal des Nachts unterwegs war, wollte ich wissen, wie hell diese Nacht gerade ist. Man errät es schon: Natürlich konnte ich mir das nicht einfach ausdenken, sondern ich habe in meinen Unterlagen selbstverständlich auch Kalender mit den Mondphasen. Nur, wo waren die jetzt? Ich habe also auf meiner Computerfestplatte gesucht, tatsächlich eine Datei mit dem Namen »kalender« gefunden, dachte mir »Bingo!« und klicke sie an - und was sehe ich darin? Einen alternativen Kalender zu meiner Welt, reiner Mondkalender ohne Bezug zu den gängigen Monaten und nach Herrscherjahren.
Also, kurz gesagt, zu der Welt, auf der mein nächster Roman spielt, gibt es an Unterlagen alles, was sich ein gelangweilter Geschichtsstudent über viele Jahre hinweg nur alles ausdenken kann. Und genauso fühlt es sich derzeit auch eher an, als würde ich einen historischen Roman schreiben und keine Fantasy - einen historischen Roman, für den ich jeden Schritt erst einmal in der »Fachliteratur« recherchieren muss.
Also - »leichteres Schreiben, weil die Welt ja schon fertig ist und man sich nichts mehr ausdenken muss«, das klappt nur bedingt. Es ist ein anderes Schreiben, eine Expedition durch den wildwuchernden Urwald des Materials. Ich hoffe mal, am Ende lohnt es sich aber und lässt die Geschichte und ihre Hintergründe detailreicher und lebendiger wirken.
Ich grübele derweil noch darüber nach, welche meiner zahlreichen Landkarten ich für das Buch auswähle ...
Tatsächlich bin ich die ganze Zeit am Nachschlagen!
Wenn ich bei meinen bisherigen Fantasyromanen etwas brauchte, konnte ich es einfach ad hoc erfinden. Ich musste drauf achten, dass es zum Rest des Buches passte, klar. Aber wenn die Figuren in ein Dorf kamen, habe ich einfach ein Dorf an der passenden Stelle ergänzt. Wenn die Figuren über ein historisches Ereignis sprachen, habe ich mir einfach eines ausgedacht. Neue Monster, Krankheiten, Magie ... Kein Problem. Es gab genau das, was die Story brauchte.
Jetzt, wenn ich ein neues Dorf brauche, muss ich erst mal alle Karten konsultieren, ob und wo welche Art von Ortschaft hereinpasst. Für historische Ereignisse muss ich etwas Passendes in den umfangreichen Hintergrundberichten finden ... Oder zumindest einen Platz, wo ein entsprechendes Ereignis hereinpasst. Persönlichkeiten, Grenzen, Flüsse - nichts ausgedacht, alles nachgeschlagen. Was in der Praxis aufwendiger ist, als es sich anhört, denn es gibt viel Papier, in dem man jederzeit blättern kann: Übersichten über die Währungen, verbreitete Krankheiten, Details zur Wirtschaft; selbst wenn ich mal in eine Landkarte schauen will, habe ich die breite Auswahl zwischen topographischen Karten, politischen Karten, Orts- und Wegenetzkarten oder auch Landkarten, die nicht unbedingt zeigen, wie es wirklich ist, sondern wie sich einzelne Völker ihre Welt vorstellen. Ich hatte mir schon überlegt, alle Wände meines Zimmers mit Ausdrucken vollzukleben, damit ich nicht immer so viel blättern muss.
Als meine Hauptfigur einmal des Nachts unterwegs war, wollte ich wissen, wie hell diese Nacht gerade ist. Man errät es schon: Natürlich konnte ich mir das nicht einfach ausdenken, sondern ich habe in meinen Unterlagen selbstverständlich auch Kalender mit den Mondphasen. Nur, wo waren die jetzt? Ich habe also auf meiner Computerfestplatte gesucht, tatsächlich eine Datei mit dem Namen »kalender« gefunden, dachte mir »Bingo!« und klicke sie an - und was sehe ich darin? Einen alternativen Kalender zu meiner Welt, reiner Mondkalender ohne Bezug zu den gängigen Monaten und nach Herrscherjahren.
Also, kurz gesagt, zu der Welt, auf der mein nächster Roman spielt, gibt es an Unterlagen alles, was sich ein gelangweilter Geschichtsstudent über viele Jahre hinweg nur alles ausdenken kann. Und genauso fühlt es sich derzeit auch eher an, als würde ich einen historischen Roman schreiben und keine Fantasy - einen historischen Roman, für den ich jeden Schritt erst einmal in der »Fachliteratur« recherchieren muss.
Also - »leichteres Schreiben, weil die Welt ja schon fertig ist und man sich nichts mehr ausdenken muss«, das klappt nur bedingt. Es ist ein anderes Schreiben, eine Expedition durch den wildwuchernden Urwald des Materials. Ich hoffe mal, am Ende lohnt es sich aber und lässt die Geschichte und ihre Hintergründe detailreicher und lebendiger wirken.
Ich grübele derweil noch darüber nach, welche meiner zahlreichen Landkarten ich für das Buch auswähle ...
Sonntag, 4. November 2012
Wieder auf dem Trockenen
Gestern bin ich nach zweiwöchigem Ausflug an die Nordsee in die heimatlichen Berge zurückgekehrt ... also in das Bergische Land, so ungefähr beeindruckende 100 Meter über dem Meeresspiegel und damit außer Reichweite der üblichen Monsterwellen und anderer maritimer Bedrohungen.
Auch in anderer Hinsicht muss ich eine Ebbe vermelden: Habe ich vor einigen Wochen noch berichtet, dass ich überraschenderweise einen Haufen unveröffentlichter Postings gefunden habe, so musste ich inzwischen feststellen, dass ungefähr zwei Drittel davon doch schon im Blog standen und nur auf meiner Festplatte nicht richtig abgelegt waren. Die übrigen habe ich in der Zwischenzeit online gebracht und sitze damit wieder auf dem Trockenen.
Wenn also in Zukunft etwas auf dem Blog erscheint, muss ich es vorher neu schreiben.
Aber, so ganz bin ich darauf auch nicht angewiesen: Ich habe nämlich ebenfalls festgestellt, dass es etwa 40 alte Beiträge gibt, die ich beim lange zurückliegenden Umzug meines Blogs nicht übernommen habe. Das hole ich derzeit nach - eine Menge neuer alter Beiträge habe ich schon dem Archiv zugefügt, und eine Menge bleiben noch übrig.
Also, selbst wenn man hier nichts Neues sieht, lohnt es sich, mal zu den ältesten Beiträgen im Archiv zurückzugehen. Da tut sich derzeit am meisten, und zumindest alle paar Tage gibt's dort einen weiteren Beitrag aus meinem alten Blog.
Auch in anderer Hinsicht muss ich eine Ebbe vermelden: Habe ich vor einigen Wochen noch berichtet, dass ich überraschenderweise einen Haufen unveröffentlichter Postings gefunden habe, so musste ich inzwischen feststellen, dass ungefähr zwei Drittel davon doch schon im Blog standen und nur auf meiner Festplatte nicht richtig abgelegt waren. Die übrigen habe ich in der Zwischenzeit online gebracht und sitze damit wieder auf dem Trockenen.
Wenn also in Zukunft etwas auf dem Blog erscheint, muss ich es vorher neu schreiben.
Aber, so ganz bin ich darauf auch nicht angewiesen: Ich habe nämlich ebenfalls festgestellt, dass es etwa 40 alte Beiträge gibt, die ich beim lange zurückliegenden Umzug meines Blogs nicht übernommen habe. Das hole ich derzeit nach - eine Menge neuer alter Beiträge habe ich schon dem Archiv zugefügt, und eine Menge bleiben noch übrig.
Also, selbst wenn man hier nichts Neues sieht, lohnt es sich, mal zu den ältesten Beiträgen im Archiv zurückzugehen. Da tut sich derzeit am meisten, und zumindest alle paar Tage gibt's dort einen weiteren Beitrag aus meinem alten Blog.
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