Samstag, 12. Juli 2008

Wo kein Rauch ist ...

Endlich habe ich mal wieder ich ein paar Minuten Zeit, um zu schreiben, was mich so bewegt. Wofür nutze ich ich sie? Eine schwere Entscheidung, denn es gibt genug, was jetzt aktuell ist, und morgen nicht mehr - aber am meisten bewegt mich derzeit doch eines: nicht die große Politik, sondern die Einführung des Rauchverbots in NRW zum 1. Juli.
  In den Medien werden derzeit ja allerhand Rauchbomben am Rand dieses gesellschaftlichen Minenfelds abgebrannt: über "Raucherclubs", Probleme bei der Umsetzung, offene Verweigerung ... Aber ich muss sagen, die Wirklichkeit spiegelt das alles nicht wieder - zumal gerade Speisegaststätten, wo Rauchen immer am meisten gestört hat, für all die Ausnahmen eigentlich gar nicht zur Debatte stehen. Wenn ich derzeit ausgehe, erlebe ich jedenfalls nur eines: Rauchfreiheit. Und ich finde es großartig!
  Endlich kann man problemlos überall einkehren; man muss sich keine Sorgen machen, dass sich während des Essens plötzlich ein Schornstein an den Nebentisch setzt und den Betrieb aufnimmt ... Überall, wohin ich gehe, herrscht saubere Luft. Mag sein, dass es irgendwo noch diesige Winkel gibt, aber solange man genug rauchfreie Gaststätten findet, soll mir das auch egal sein. Und die gab es vorher nicht, und jetzt überall. Ich fühle mich plötzlich befreit und merke umso stärker, wie eingeschränkt man früher doch durch den allgegenwärtigen Qualm war.
  Also, wenn man so will: ein Prost auf das Rauchverbot ;-)

Mittwoch, 2. Juli 2008

Wie nerdige Programmierer Geschäfte verhindern ...

Wer hat es noch nicht erlebt: Verspielt designte Webseiten, bei denen die wichtigen Funktionen nicht funktionieren? Internetangebote, bei denen man zur Nutzung alle Sicherheitseinstellungen abstellen muss; Webshops, bei denen sich die Bestellung nur dann abschließen lässt, wenn man irgendein Applet installiert hat, das man eigentlich gar nicht haben will; Seiten, die so groß sind, dass die Links außerhalb des sichtbaren Bildschirms liegen - und sich auch nicht heranscrollen lassen, weil der programmierende Grafiker anscheinend eine Bildschirmauflösung im Gigapixelbereich hatte und der Ansicht ist, dass jemand mit kleinerem Bildschirm es nicht wert ist, seine geniale Webseite anzuschauen.


Heute habe ich auch noch eine weitere Variante dieser Programmiersünden gesehen: das Werbebanner, das Geschäfte verhindert. Als ich auf der Seite einer Tageszeitung nämlich in den aktuellen Nachrichten geblättert habe, fand ich ausnahmsweise mal eine Werbung, die mich wirklich interessiert hat. Ich hätte mir das Angebot gerne näher angeschaut, aber bitte ohne die aktuelle Seite dabei zu verlassen.
  Normalerweise klickt man dann mit der rechten Maustaste den Link in einem neuen Fenster auf - nur: Das war bei diesem Werbebanner nicht möglich. Es war nämlich kein sauberer HTML-Link, sondern ein "verscripteter" Link, der sich nicht über die rechte Maustaste erreichen ließ. Also habe ich zunächst mal die Nachrichten zu Ende gelesen - und bis dahin war die offenbar zeitgesteuerte Werbung weg, und ein neues Banner da. Ich hatte also nichts mehr zum anklicken, und der Anbieter hat sich durch die schlechte Gestaltung seines Werbebanners selbst aus dem Geschäft gekickt, obwohl er tatsächlich einen interessierten Kunden gefunden hatte.
  Wie gesagt, solche Dinge passieren einem im Internet immer noch viel zu oft. Diese Mängel entstehen, wenn technikbezogene Freaks statt kundenbezogener Profis die Programmierarbeit leisten. Nur frage ich mich, warum lassen sich Firmen auf so etwas ein? Warum gibt es keine Qualitätskontrolle, die sicherstellt, dass die Produkte der Programmierer auch das tun, wofür die Firma bezahlt hat - nämlich möglichst viele Kunden erreichen und möglichst zum Verkauf der Produkte beitragen? Das wäre nämlich nicht nur fürs Unternehmen gut, sondern würde auch den Kunden viele Nerven sparen. Nur die Webdesigner, die müssten ihrer Online-Spielsucht dann in der unbezahlten Freizeit frönen.