Montag, 27. Oktober 2014

Künstliche Dummheit

An diesem Wochenende war es mal wieder so weit: die Zeitumstellung. Ein ganz besonderer Fall sind dabei jedes Mal die Aufnahmegeräte. Das war schon im Zeitalter der Videorekorder so, dass ich bei jeder Zeitumstellung aufpassen musste, dass die Aufnahmen noch klappten. Und es ist im Zeitalter der Satellitenreceiver mit Festplatte nicht besser geworden.
  War früher das Problem, dass die Geräte mittels künstlicher Intelligenz versucht haben, auf die Zeitumstellung zu reagieren, ist es heute ... nun, im Prinzip genauso. Nur funktioniert das noch schlechter.
  Früher passierte am Tag der Zeitumstellung nichts. Aber wenn ich schließlich die Daten per Hand umgestellt habe, fiel dem Gerät ein paar Wochen später ein, dass es die Zeit verändern muss - und es nahm entweder meine Zeiteinstellung zurück oder schlug noch einmal eine Stunde drauf. Doof, wenn man das nicht rechtzeitig bemerkt hat und dadurch eine Stunde bei der Aufnahme fehlte. Noch dööfer, wenn man es bemerkt und korrigiert hat, aber das Gerät in den Monaten nach der Zeitumstellung noch ein zweites- oder drittes Mal "nachjustierte" :-(

Mein Satellitenreceiver heute hat eine ganz eigene Macke. Er stellt die Zeit zwar nicht automatisch um. Aber wenn ich schließlich manuell auf Sommer- bzw. Winterzeitumstelle, dann korrigiert er die Programmierung gleich mit. Klar, ist ja logisch: Wenn ich jede Woche um 20:15 eine Serie aufnehme, dann fängt sie während der Winterzeit um 19:15 an ...
  Nein. Eigentlich nicht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was dieser hirnverbrannte Unfug in der Programmierung des Geräts für einen Sinn haben soll. Wann immer ich die Uhrzeit ändere, verschiebt das Gerät die programmierten Aufnahmezeiten um denselben Wert. In den letzten Jahren habe ich das jedesmal übersehen und hatte wieder abgeschnittene Aufnahmen.
 In diesem Jahr habe ich dran gedacht und nach der Uhrzeit auch die Programmierung geändert. Ich hoffe mal, das bleibt jetzt alles so.

Montag, 13. Oktober 2014

Satzfehler

Letzte Woche erreichte mich eine unangenehme Botschaft: Beim Satz meines letzten Buches wurde leider vergessen, meine Korrekturen in den Druckfahnen einzuarbeiten :-(. Nun bin ich lange genug als Lektor und Übersetzer in der Branche, um ähnliche Fälle bereits erlebt zu haben. Ich weiß, dass so was vorkommt. Aufregen ändert auch nichts daran.
  Ärgerlich ist es trotzdem, wenn so was bei einem eigenen Buch passiert.
 
Am Schlimmsten sind natürlich die Fehler, die den Lesern auffallen. Ob es davon so viele gibt, weiß ich nicht einmal - ich hatte zwar den ein oder anderen Fehler angestrichen, aber ich war ja nicht der Einzige, der die Druckfahnen gegengelesen hat. Was der Korrektor gefunden hat, wurde eingearbeitet. Und was dem unvoreingenommenem Leser auffällt, hat der Korrektor vermutlich auch gesehen.
  Was der Korrektor unter Umständen übersieht, sind inhaltliche Fehler. Als Autor, der weiß, was da stehen sollte, sieht man das ja besonders gut, und darum habe ich in den Fahnen noch einmal extra darauf geachtet. Allerdings hatte ich den Roman ja auch nach dem Lektorat noch einmal gelesen, was bedeutet: Alle Fehler, die noch in den Fahnen waren, sind so verwickelt, dass selbst der Autor sie erst auf den zweiten Blick bemerkt.
  Was eigentlich dafür spricht, dass vermutlich nicht viele Leser über diese Details stolpern. Trotzdem, wenn jemand darüber stolpert, ist es schon peinlich: Ich erinnere mich, dass ich in den Fahnen zumindest zwei vertauschte Himmelsrichtungen gefunden habe, und auch Stellen, bei denen im Lektorat gekürzt worden ist und das, was da stand, deswegen bei genauerem Hinsehen keinen Sinn mehr ergab. Wenn beispielsweise zwei Mauerringe um eine Stadt liegen, die Angreifer den ersten Mauerring passieren und vor dem zweiten stehen - aber genau diese Tatsache im Buch nirgendwo mehr deutlich gesagt wird, weshalb anfangs der Eindruck entstehen könnte, alles spiele sich am äußeren Mauerring ab.
  Peinlich, wenn so der Eindruck entsteht, dass der Autor selbst etwas verdreht hat.
  Die Frage, die sich mir stellt, ist da natürlich: Wenn ich diese Fehler beim ersten Lesen selbst übersehen habe - ist das ein Hinweis darauf, dass sie so versteckt sind, dass sie ohnehin kein unbeteiligter Dritter bemerkt? Oder habe ich sie gerade darum übersehen, weil ich weiß, was eigentlich da stehen sollte, während der unbeteiligte Leser gerade deswegen verwirrt wird?
 
Die Erfahrung sagt mir, vermutlich eher Ersteres. Die Sorge, das Letzteres der Fall sein könnte, bleibt. Und was auch bleibt, ist der ärgerliche Umstand, dass doch recht viel Zeit in die Fahnenkorrektur gewandert ist, und dass diese Arbeit nun vergebens war. Nicht nur, weil die Korrekturen nicht eingegeben wurden. Auch deswegen, weil sie komplett bei der Litho verschwunden sind und ich nicht einmal Kopien zurückbehalten habe, anhand derer ich die Korrekturen zumindest für eine Nachauflage noch mal nutzen könnte.