Sonntag, 22. Dezember 2013

Weihnachtsruhe?

Wer meinen Blog verfolgt, sollte meinen, dass ich im Oktober und November jede Menge zu tun hatte, während ich jetzt eine beschauliche Vorweihnachtszeit genieße. Immerhin war zwei Monate lang hier nichts von mir zu hören, und im Dezember wieder eine Menge.
  Tatsächlich ist es genau umgekehrt.
  Anfang Januar muss ich meinen nächsten Kurzthriller abgeben; Anfang Februar wird eine Übersetzung fällig. Und bis Mai muss dann der nächste "große" Roman stehen. Alles in allem stehe ich derzeit richtig unter Stress, und selbst einen "Weihnachtsurlaub" wird es in diesem Jahr nicht geben.

Das ist öfter so: Wenn ich gerade viel (anderes) zu tun habe, sprudele ich auch anderweitig über vor Aktivität, habe jede Menge Ideen für neue Dinge, die ich anfangen könnte, und jede Menge Lust darauf - nur halt nicht unbedingt die Zeit dazu. Oft aber fällt dabei dennoch ein "Mehr" an kleineren Aktivitäten ab, die ich irgendwie zwischenschieben kann. Wovon jetzt im Dezember beispielsweise das Blog profitiert hat.
  Während dann, wenn ich eigentlich mehr Zeit hätte, ich diese selten für die Dinge nutze, die nicht unbedingt nötig sind.

Warum das so ist, dass ich unter Stress auch sonst überall aktiver bin, während Ruhephasen eher zur Trägheit verführen, das kann ich mir so recht nicht erklären. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, und ich habe mir sagen lassen, dass es auch anderen so ergeht.
  Schade nur um all die Sachen, für die ich mich jetzt motiviert fühle, die ich aber beim besten Willen nicht einschieben kann ... die lege ich mir also für die nächste ruhigere Phase zurück. Und werde mich dann auch darum kümmern.
  Ganz bestimmt ;-)

Montag, 16. Dezember 2013

Schnelles Internet

Was DSL angeht, waren wir in den letzten Jahren etwas lahm unterwegs. Vor einigen Monaten haben wir unseren Anschluss auf DSL 16.000 upgraden lassen - nur um dann einen Brief des Anbieters zu erhalten, in dem zu lesen stand, dass sie "leider nur DSL 6.000" liefern können und darum 5 Euro Rabatt gewähren.
  Tatsächlich hatten wir vor wie nach der Umstellung nur 1.000 Kilobit. Nur mit dem Rabatt 3 Euro billiger als früher, sodass ich mich auch nicht wirklich darüber beschwert habe, dass die 6.000 ebenfalls nicht erreicht werden

Nun bekamen wir letztens einen Brief des Anbieters, in dem angekündigt wurde, dass wegen Arbeiten am DSL-Netz in unserer Gegend am 16.12. mal für eine Stunde das Internet wegfallen könnte. Sinngemäß hieß es in dem Schreiben weiter, dass danach "vielleicht möglicherweise sogar das Internet schneller sein könnte". Also, sonderlich überzeugt klang das jedenfalls nicht.
  Ich dachte mir also, na toll: Was arbeitet man eigentlich am Leitungsnetz, wenn es nicht gerade darum geht, da etwas mehr Tempo reinzubekommen? Viel erwartet habe ich also nicht.

Dann, heute Mittag, die Überraschung: nach 999 Kilobit gestern Abend plötzlich über 11.000 Kilobit heute! mehr als elffache Geschwindigkeit, und auch der Upload ist jetzt dreimal so flott. Damit kann ich leben ... obwohl, so ganz die 16.000 sind das auch noch nicht.
  Aber, fürchte ich, nah genug dran, dass der Anbieter sich demnächst noch mal wegen des Rabatts melden wird.

Freitag, 13. Dezember 2013

E-Ink-Reader als Monitor

Ich habe schon angekündigt, dass ich darüber schreiben möchte: über meine Erfahrungen mit dem E-Ink-Reader, der sich auch als Computermonitor verwenden lässt. Der ein oder andere Leser erinnert sich vielleicht noch: Vor drei Monaten habe ich berichtet, dass ich mich an der Crowdfunding-Aktion einer chinesischen Firma beteiligt habe, die ein solches Gerät herstellen wollte.
  Anfang des Monats nun ist der Reader hier eingetroffen, und ich bin begeistert. Er tut tatsächlich das, was er soll. Natürlich ist das Display nur schwarz/weiß, und E-Ink ist auch deutlich träger im Bildaufbau als ein normaler Monitor, aber für Textverarbeitung reicht das vollkommen ... und so habe ich jetzt endlich die Möglichkeit, bei der stundenlangen Textverarbeitung am Computer ein Anzeigegerät zu benutzen, auf dem sich genauso ruhig und ermüdungsfrei lesen lässt wie auf Papier. Hurra!

Leider kann ich auch den Nachteil bestätigen, den ich damals schon konstatiert habe: Mit einer Größe von 6 Zoll ist das Gerät kleiner, als man es von einem Monitor wünschen würde. Das geht vielleicht irgendwie als Schreibmaschinendisplay - aber ich fürchte, eine Menge Dinge, die ich gerne auf einem E-Ink-Monitor machen würde, werde ich mir auf so einem kleinen Bildschirm doch eher verkneifen.
  Erschwerend kommt hinzu, dass der E-Ink-Monitor einfach nur den normalen Monitor spiegelt. Der Vorteil ist, man braucht keinen eigenen zweiten Grafikkarten-Anschluss. Aber was es bedeutet, einen 21-Zoll-Monitor auf einem 6-Zoll-Monitor zu spiegeln, kann sich auch jeder denken: Damit man überhaupt etwas sieht und nicht alles mikroskopisch klein wird, muss man immer ordentlich die Anzeigeeinstellungen verstellen - und wieder zurücknehmen, wenn man auf den großen Monitor umsteigt.
  Das Problem ist lösbar, umso mehr, wenn man unter Linux arbeitet. Da habe ich mir derzeit eine virtuelle Maschine eingerichtet, deren Desktop ich auf den Reader spiegele und optimal dafür eingerichtet habe. So kann ich alles andere weiterhin auf dem großen Monitor erledigen, ohne jedes Mal umstellen zu müssen, und für reine Textverarbeitung reicht die VM aus.

Trotzdem, jetzt, wo ich sehe, dass die Technik im Prinzip toll funktioniert und genau das bietet, was ich gerne hätte, vermisse ich umso mehr ein größeres Gerät. Zehn Zoll wäre optimal - das habe ich auf meinem Netbook, und ich weiß darum, dass ich mit der Größe gut arbeiten kann.
  Am meisten bedauere ich nun, dass ich nicht gleich das 10-Zoll-Gerät bestellt habe. Ein solches hat die Firma im Verlauf der Crowdfunding-Aktion tatsächlich angeboten - allerdings als Experimentalgerät und ohne jedes Gehäuse. Wäre ich sicher gewesen, dass alles funktioniert, dann wäre mir das ja egal gewesen. Aber damals war es mir halt zu heikel, 200 Euro nachzuschieben, ohne überhaupt mal gesehen zu haben, was mich erwartet ...
  Und jetzt ist es zu spät. Ich habe, nachdem ich das kleine Gerät erhalten habe, noch mal nach dem Zehn-Zöller gefragt, aber da waren die paar Arbeitsgeräte, die sie hatten, leider ausverkauft. Was man mir bieten konnte, war eine Variante ohne USB-Anschluss, nur über W-LAN ... Und das kriege ich in meinem Zimmer wegen des schlechten Empfangs nicht eingebunden; so viel konnte ich mit dem kleinen Reader schon austesten :-(.
  Bleibt mir also nur die Hoffnung, dass die Firma doch noch mal auf das 10-Zoll-Gerät zurückkommt und das noch mal richtig auf den Markt bringt. Das hängt wohl von der Nachfrage ab, und den Verkaufsmöglichkeiten, und da bin ich etwas skeptisch - obwohl der Markt für einen 10-Zoll-E-Ink-Monitor sicher um einiges größer ist als für ein 6-Zoll-Gerät.

Wer Interesse an den Geräten hat, sei es nun an dem kleinen E-Ink-Monitor oder an der 10-Zoll-Bastel-W-LAN-Variante, der kann allerdings immer noch bestellen. Die Kontaktdaten findet man nach wie vor auf der Indiegogo-Seite (auch wenn ich nicht weiß, wie lange noch): http://www.indiegogo.com/projects/e-ink-monitor-and-ebook-reader-2in1-device/x/4957750

Montag, 9. Dezember 2013

Alles Quatsch

Was ist in den letzten Tagen nicht alles geschrieben worden zu dem denkwürdigen Interview zwischen Sigmar Gabriel und Marietta Slomka. Slomka forderte eine Stellungnahme zu dem Umstand, dass "SPD-Mitglieder mehr Mitbestimmungsrechte haben als normale Wähler". Gabriel beurteilte diese Kritik schlicht als "Quatsch". Das wiederum wollte Slomka nicht so stehen lassen, wo doch "führende Verfassungsexperten" diese Kritik unterstützen würden, deren Ansicht man ja wohl nicht als "Quatsch" abkanzeln könne.
  Wer also hat Recht bei diesem Streit?

Nun, das Bundesverfassungsgericht selbst hat in dieser Frage nun eine Entscheidung getroffen. Es lehnte die entsprechenden Klagen gegen die SPD-Mitgliederbefragung als "unzulässig und unbegründet" ab. Also, auf gut Deutsch: Alles Quatsch.
  Womit nun höchstrichterlich bestätigt ist: Gabriels Antwort war nicht nur "Klartext", sondern auch absolut sachangemessen und juristisch korrekt.
  Selbst "führende Verfassungsexperten" - wer auch immer das im Einzelnen gewesen sein mag - können in Einzelfällen also Unfug reden. Dementsprechend sollte man das dann auch so nennen dürfen. Und diese Antwort dann einfach so stehen lassen können.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Der 10-Euro-Drucker

Jüngst ging mein kleiner Drucker hier auf dem Schreibtisch kaputt. Nach dem Einschalten erklang nur noch ein Fehlerpiepsen. Ein herber Verlust, denn einen ähnlich preiswerten Druck wie mein Oldie wird kein neuer Drucker je zustande kriegen ... Kein Wunder: Nichts ist günstiger, als ein Drucker, den man aus der 1-Liter-Tintenflasche nachfüllen kann.

Ich war mir nicht ganz sicher, was da kaputt ist: Der Drucker selbst, oder nur der Druckkopf. Ich hätte auf den Druckkopf getippt, aber weil ein gebrauchtes Modell schon für 10 Euro zu haben war, habe ich mir gleich beides bestellt. Der neue Drucker, eher als Bastlerstück angeboten, traf gestern hier ein. Ich habe ihn eingestöpselt - und er druckte los.
  Klingt auf den ersten Blick nicht spektakulär. Man sollte allerdings wissen, dass wir hier über einen kleinen Reisedrucker sprechen, der seit mindestens 10 Jahren nicht mehr hergestellt wird. Sprich, das gekaufte Modell ist uralt und lag wahrscheinlich die letzten Jahre irgendwo rum. Dabei ist nicht einmal der Druckkopf verstopft. Man vergleiche das mal mit den zickigen modernen Geräten, die schon nach ein paar Wochen Ruhezeit Probleme kriegen.
  Den letzten Drucker dieser Art habe ich vor einiger Zeit hinter dem Schreibtisch hervorgezogen, wo er vergessen worden war. Auch mehrere Jahre lang. Ich habe die dicke Staubschicht abgesaugt, das Gerät angeschlossen - und es lief.

Dieser alte Drucker läuft übrigens immer noch. Inzwischen konnte ich feststellen, dass tatsächlich nur der Druckkopf kaputt war. Jetzt habe ich also zwei Drucker dieser Art, und zwei Druckköpfe - den, der beim neuen Drucker dabei war, und den, den ich noch extra neu bestellt hatte. Und ich freue mich, dass ich nun Reserven habe und der kleine Canon mir so hoffentlich noch lange erhalten bleibt.
  Die Druckköpfe kosten kaum mehr als bei anderen Druckern die Patronen. Die Patronen sind vom alten Schlag, mit Schwämmen und problemlos nachzufüllen. Tintenkosten liegen also bei weniger als einem Zehntelcent pro Seite, alle paar Jahre dann ein neuer Druckkopf - das ist zu verkraften. Und ich kenne wirklich kein Gerät, das robuster ist.
 Da sind zehn Euro für einen Ersatzdrucker wirklich gut angelegt.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Jahresendspurt

Obwohl ich im Augenblick gut beschäftigt bin, will ich mich auch hier wieder melden. Jetzt, zum Jahresende, gibt's das ein oder andere Neue zu vermelden - was ganz profan daran liegt, dass Geburtstag und Weihnachtszeit zusammenkommen.
  So habe ich die Gelegenheit genutzt und meinen alten Rechner ein wenig aufgemotzt. Eine kleine SSD mit Linux rein, und jetzt fährt die Kiste schneller hoch als mein Smartphone. Als Betriebssystem bin ich übrigens auf Zorin OS umgestiegen. Nicht ganz freiwillig, doch dazu später mehr.
  Ich wollte nämlich bis zum Jahresende noch ein paar techniklastige Postings folgen lassen. Dann und wann muss man, zwischen der Literatur, ja auch seinen Status als Technik-Nerd wieder unterstreichen. So ist heute mein winziger eInk-Monitor aus China angekommen und soll auch noch würdig vorgestellt werden.

Aber erst mal muss ich mir jetzt ein neues Handy besorgen. Kann ja nicht sein, dass das Ding vom behäbigen Desktop-Rechner abgehängt wird ...

Montag, 9. September 2013

Google-Spam statt Bücherklau

In der Buchbranche klagt man ja gern über illegale Downloads und rechnet sich den Schaden vor, der dadurch entsteht. Das liegt nahe. Man braucht nur nach einem Buchtitel zu googeln, und schon bekommt man zuhauf Gratisangebote geliefert. Ich weiß noch, wie sehr ich mich im letzten Jahr geärgert habe, als ich bei der Suche nach einem meiner Bücher mehr illegale Downloadangebote fand als irgendwelche anderen Infos zu meinem Buch.
Anfang des Jahres hatte ich ein wenig Zeit und beschloss, der Sache genauer auf den Grund zu gehen. Ich wollte wissen, was es mit diesen Angeboten tatsächlich auf sich hat, wo die Links hinführen und wer, möglicherweise, dahintersteckt. Also bin ich den illegalen Angeboten zu meinen Büchern mal nachgegangen ... und wurde überrascht.
 Kurz zusammengefasst: Es gab Dutzende illegaler Angebote. Tatsächliche, einfach downloadbare Raubkopien darunter: null.
 Wie das kommt? Nun, wirklich alle von Google gelieferten Links führten am Ende keineswegs zu echten Downloadseiten, sondern immer zu irgendwelchen dubiosen Zwischenseiten, auf denen persönliche Daten abgefragt wurden, zweifelhafter Code installiert werden sollte, damit man dann "wirklich und wirklich kostenlos" das Buch bekommt .. oder es wurden andere Dinge verlangt, auf die kein durchschnittlich intelligenter Mensch sich im Internet einlassen würde.
Mein Fazit ist also, das Problem der illegalen Downloads von Büchern wird offenbar ziemlich übertrieben. Ich zweifele nicht daran, dass es da eine Menge Angebote gibt - nur, so leicht zu erreichen, wie man auf den ersten Blick glaubt, sind sie dann doch nicht. Man muss offenbar wirklich in eine Szene eintauchen und sich auskennen; Man muss Zeit und Mühe investieren. Wer nur unbedarft über Google sucht, wird eher selbst Opfer von Internetbetrügern, als dass er die Gelegenheit zum Buchklau bekommt. Die große Bedrohung für den Massenmarkt und das Abgraben von Durchschnittskunden jedenfalls sehe ich - jetzt, nachdem ich genauer hingeschaut habe - eher nicht mehr.

Ich bin jetzt ein wenig entspannter als vorher, und würde auch allen Kollegen empfehlen, nicht gleich in Panik zu geraten, wenn sie mal nach ihren Buchtiteln googeln: Nicht jeder "kostenlose Ebook-Download", der da angeboten wird, ist tatsächlich einer. Vermutlich ist kaum einer dieser Links wirklich echt, und wer sie anklickt, ist es selber schuld. Der größte Schaden liegt vermutlich darin, dass man zwischen all den Fake-Angeboten die interessanten Hinweise auf die Bücher kaum noch sieht.
 Womit sich das offensichtlichste Problem der illegalen Downloads auf ein typisches Spam-Problem reduziert hat.

Mittwoch, 4. September 2013

Battle for Wesnoth


Oben hatte ich geschrieben, wie ich an den Spielen für Linux hängen geblieben bin. Jetzt will ich noch ein konkretes Beispiel anführen: "The Battle for Wesnoth"
 Anfang des Monats suchte ich nach einem Spiel für den Abend, und ich hatte so was wie "Civilization" im Sinn. Dabei führte mich der Software-Manager zu "Wesnoth" - und ich bin so gründlich daran hängen geblieben, wie seit "Plants vs. Zombies" nicht mehr.
 Wesnoth ist ein rundenbasiertes Strategiespiel, das tatsächlich ein wenig an Civ erinnert - nur ohne die Zivilisation. Man rekrutiert Einheiten, kämpft gegen Gegner und besetzt Dörfer, um seine Einheiten zu finanzieren. Man kann gegen Computergegner antreten oder übers Netzwerk gegen andere Spieler. Man kann auch Kampagnen spielen, mehrere untereinander verbundene Szenarien, die zusammen eine komplexe Geschichte abbilden. Wesnoth ist kein kleines Spiel. Neben einem guten Dutzend umfangreicher Grundkampagnen und jeder Menge Spielfelder gibt es noch unzählige von Usern generierte Erweiterungen; manche davon konzentrieren sich nicht auf Armeen und Schlachten, sondern auf einzelne Figuren, so dass sich Rollenspiel-Szenarien ergeben. Der Hintergrund ist eine Fantasywelt, aber auch hier gibt es Erweiterungen, die auf historische Epochen oder gar SF-Szenarien abzielen.
 Wesnoth ist also wirklich gigantisch, man kann endlos darin spielen, und der mitgelieferte Karteneditor und der offene Code für Szenarien-Erstellung haben eine umfangreiche Community rings um das Spiel erschaffen. Und das überraschende: All das ist kostenlos, es ist ein regelrechtes Fanprojekt, das absolut mit professionellen Spielen mithalten kann.

Das Spiel wird nun schon seit Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, und in gewisser Hinsicht ist es erstaunlich, dass ich Wesnoth erst jetzt entdeckt habe: Es ist nämlich kein reines Linux-Spiel, sondern es gibt auch Versionen für Windows und den Mac, sogar fürs iPad - das allerdings kostet Dreifuffzig. Wer jetzt neugierig geworden ist:

Schaut es euch hier an!


Dienstag, 3. September 2013

Tinte auf dem Monitor


Seit Jahren warte ich darauf - jetzt wird es endlich konkret: ein Display mit eInk, das sich als Monitor an den Computer anschließen lässt.
 Ich persönlich mag ja die E-Book-Reader mit eInk-Display. Und ich merke auch einen Unterschied: Während das stundenlange starren auf einen gewöhnlichen Monitor meine Auge inzwischen spürbar anstrengt, kann ich problemlos Tage hintereinander E-Book lesen. Warum also, so die Frage, kann man nicht einfach das elektronische Papier an den Rechner anschließen?
 Die Probleme und Einschränkungen sind mir bekannt, aber irrelevant. Für 90% meiner täglichen Arbeiten reicht mir schwarz-weiß und 1-6 Refreshs pro Sekunde vollkommen aus. Zudem ändert sich bei der Textarbeit auf dem Bildschirm wenig, so dass nicht einmal alle Bildpunkte neu aufgebaut werden müssen, sondern immer nur die Änderungen - ein überschaubarer Datenstrom zwischen PC und Gerät, und das Display müsste in der Praxis auch nicht sonderlich abgenutzt werden.
 Nur, abgesehen von ein paar Hacks oder dem für mich schlecht einzuschätzenden Pixel-Qi-Display gab es bislang gar keine Angebote in diese Richtung.

Gestern allerdings bin ich auf ein chinesisches Start-up aufmerksam geworden, das via Crowdfunding die Auslieferung eine E-Book-Readers finanzieren will, der sich problemlos und out-of-the-box über USB an den PC anstecken lassen soll. Crowdfunding klingt zunächst nach einer bloßen Ankündigung - aber laut Angaben des Herstellers ist das Gerät fertig, und es geht wirklich nur noch um den Start der Massenproduktion. Fotos auf der Seite belegen das dann auch.
 Womit man bei den Pferdefüßen wäre ... wie ich an anderer Stelle schon gesagt habe, es gibt immer ein Aber. Das erste in diesem Fall ist, dass ich nicht weiß, ob ich der Ankündigung trauen kann. Spektakuläre Prototypen, auf die jahrelang keine praktische Umsetzung folgt, kennt der E-Book-Markt ja zuhauf. Von der kleinen chinesischen Firma weiß ich sonst nichts, und die Leute dahinter sind m.E. nicht "szenebekannt". Keine Ahnung, wie konkret ich die konkreten Ankündigungen nun einschätzen soll.
 Zweitens, mit 6 Zoll Größe ist das Gerät schon für einen E-Book-Reader auf der kleinen Seite. Für den Gebrauch als Monitor ist die Größe dann schon eine große Einschränkung. Mit 10 Zoll kann ich arbeiten, mit 6 Zoll ... allenfalls bei ausgewählten Anwendungen. Ich würde das Projekt dennoch unterstützen, denn die 10-Zoll-Variante ist schon geplant, und ich würde fast alles tun, um den Weg dorthin endlich zu ebnen. Meine brennenden Augen, während ich jetzt hier vor dem gewöhnlichen Monitor sitze, sprechen eine deutliche Sprache.
 Aber ich denke doch, diese beiden Einschränkungen sind eine schwere Hypothek gerade fürs Crowdfunding.

Bleibt also erst mal zu hoffen, dass tatsächlich alles so klappt wie versprochen, dass ab November das erste E-Ink-Computerdisplay in den Handel kommt und das weitere, größere Modelle folgen. Ich drücke jedenfalls die Daumen - und wer sich die Sache mal anschauen will, der findet alles Weitere hier:

http://www.indiegogo.com/projects/e-ink-monitor-and-ebook-reader-2in1-device

Donnerstag, 29. August 2013

Katholische Kirche schreibt Studie neu aus

... Das ist meine Schlagzeile des Tages, heute aus dem Kölner Stadt-Anzeiger. Es geht um die Studie zu den Missbrauchsfällen in der Kirche, bei der die Deutsche Bischofskonferenz die Zusammenarbeit mit dem zuerst beauftragten Forschungsinstitut aufgekündigt hat.
  Vielleicht finden sie ja dieses Mal einen "Wissenschaftler", der ihnen das gewünschte Ergebnis liefern kann ...

Dienstag, 27. August 2013

Linux und der C64 ...


... was hat das miteinander zu tun? Diese Frage hatte ich vor meinem Urlaub offen gelassen. Kommen wir also zum Abschluss meiner dreiteiligen Blog-Reihe.
 Zu der C64-Replika, von der ich im letzten Beitrag berichtet habe, hat der Hersteller auch ein eigenes Betriebssystem entwickelt, das sogenannte »Commodore OS«. Das war im Grunde nichts weiter als ein aufgebrezelter Linux-Mint-Ableger, dessen Optik ein wenig C64-Feeling vermitteln sollte. Dieses Feeling beschränkte sich auf die blaue Farbe und ein paar Logos (und darauf, dass die Shell aussah wie ein frisch gebooteter C64 ... was auf jeden Fall seinen Charme hat ;-)).
 Ich hab mir das Ding jedenfalls zum Spaß runtergeladen und es installiert - und ich war begeistert. Nicht von der knalligen Optik, sondern davon, wie toll alles funktionierte. Gerade für Windows-Umsteiger war das »Commodore-Linux« ein sehr freundlicher Einstieg. Die Konfiguration verlief einfach, war von vielen hilfreichen und leicht zugänglichen Tools begleitet, und selbst die Installation der weiterhin gebrauchten Windows Anwendungen ging flott von der Hand. Das C64-Linux enthielt vom Start weg nicht nur die Emulatoren, die der Nostalgiker im C64-Umfeld erwartet, sondern auch alles andere, was man so braucht. Kurz gesagt: Mein Testlauf mit diesem Betriebssystem war der Anstoß, der mich letztendlich zum Umstieg auf Linux bewogen hat.
 Auch jetzt noch, nachdem ich diverse Varianten getestet habe, gefällt mir das Commodore-Linux am besten von allen. Was mir anderswo Probleme bereitet hat, klappte hier auf Anhieb. Nicht jede aktivierte Grafikspielerei brauche ich - aber das kann man ja deaktivieren, und alles in allem gewöhnt man sich schnell daran, dass beim COS alle Grafikspielereien aktiviert sind, die Linux so zu bieten hat. Ich habe sogar gelernt, die wobbelnden Fenster zu vermissen, wenn ich sie mal nicht habe, und die 3D-Desktoprotation, und, und ...
  Ich bin also immer noch begeistert vom Commodore OS. Und es funktioniert.

Umso trauriger, dass es offenbar mitsamt der Firma begraben wurde und nicht weiter entwickelt wird. Die vorhandene Version basiert auf Mint- und Ubuntu-Versionen, für die der Support jüngst ausgelaufen ist. Es gibt keine Sicherheitsupdates mehr, die Commodore-spezifischen Paketseiten sind abgeschaltet, viele Links im Softwaremanager veraltet ... Kurz gesagt, das Commodore-Linux hat, wie der C64 selbst, wohl nur noch nostalgischen Wert. Schade, denn das wäre für mich die erste Wahl als neues Betriebssystem gewesen.
 Besonderen Wert hat das COS übrigens auf die Spiele gelegt. Da war eine Menge vorinstalliert, was mich darauf gestoßen hat, wie viele Spiele man in den einschlägigen Paketquellen bereits findet ... und wie interessant vieles davon ist.
  Damit relativiert sich auch meine im ersten Eintrag zur Sache vorgebrachte Klage, dass man unter Linux keine Spiele installieren kann. Ich habe es zwar nicht geschafft, irgendein Spiel per Hand ins System zu bringen - dafür aber bietet mir mein Linux ca. 1500 Spiele an, die ganz einfach über die Standardpaketquellen zu erreichen sind. Ich denke mal, seitdem ich mit dem Linux-Testing angefangen habe, habe ich mehr gespielt als in den zehn Jahren davor. Unter den Spieleproblemen bei Linux leide ich also auf recht hohem Niveau - ich kann zwar nicht alles installieren, was ich gerade will; habe dafür aber mehr interessante Spiele gefunden, als ich überhaupt anfangen kann.
  Und damit fühlt man sich tatsächlich wieder ein wenig in die Zeit des C64 zurückversetzt.


Montag, 5. August 2013

C64 - wieder da, wieder weg ...

Apropos Linux: Zum Jahresanfang habe ich etwas Lustiges entdeckt - den C64x! Das ist ein ganz normaler PC, allerdings in einem perfekten C64-Lookalike-Gehäuse. Als alter C64er war ich ganz hin und weg.
  Ein paar Tage lang habe ich alle Infos gesammelt, die ich dazu kriegen konnte. Die erste Enttäuschung: Scheinbar war das Gerät hier in Deutschland nirgendwo zu kriegen. Die zweite Ernüchterung - auch auf den Websites der Firma in den USA sah alles etwas seltsam aus. Die letzten News waren schon recht alt, und es wirkte alles etwas unorganisiert.
  Kurz darauf fand ich dann auch die Erklärung für das ganze: Der Gründer dieser Commodore-Replika-Firma war seit letztem Jahr schwer an Krebs erkrankt und ist im Dezember dann gestorben. Ein schwerer Schlag. Kaum entdecke ich so eine geile Idee, schon ist der Anbieter auf tragische Weise wieder fort.

Verschwunden ist die Firma inzwischen in der Tat. Die Server sind seit dem Frühjahr down, und es sieht nicht so aus, als würde das Angebot wieder aufgenommen, geschweige denn irgendwas von den dort zuvor geplanten Projekten weiterentwickelt. Offenbar ist der moderne Computer im C64-Gehäuse mit seinem Gründer gestorben.
  Schade. Die Geräte waren zwar nicht billig (mehr als doppelt so teuer wie ein gleichwertiger PC im normalen Gehäuse), aber ich muss zugeben, ich war in Versuchung. Der C64 war nun mal Kult, und so ein altes Ding auf seinem Schreibtisch stehen zu haben, aber mit modernem Innenleben ... das hat schon was. Zudem gab es die Gehäuse für den technisch versierten User auch leer zum selbst ausstatten.
  Also, wenn ich so ein Ding hier in Deutschland regulär im Angebot gefunden hätte, dann hätte ich zumindest ernsthaft über einen Kauf nachgedacht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da der einzige Nostalgiker bin. Umso bedauerlicher, dass es wohl niemand fortsetzt - obwohl ich, nachdem ich das ganze Hickhack um Commodore USA verfolgt hab, mir ganz gut vorstellen kann, warum niemand von den Erben sich das ans Bein binden will. :-(

Bleiben zwei Fragen zum Ende des Beitrags:
  Ist die C64-Replica wirklich tot? Nicht ganz. Unter en.amibyte.com bietet ein italienisches Unternehmen die Rechner weiterhin an, und zwar ausdrücklich auch für den deutschen Markt. Wie sie das machen, jetzt, wo ihr Lieferant in den USA allem Anschein nach nicht mehr erreichbar ist, ob sie überhaupt liefern können ... keine Ahnung. Auch die Amibyte-Seite sieht ein wenig so aus, als würde sie in der Luft hängen.
  Aber immerhin, wer das Risiko eingehen will, kann sich da mal umsehen. Und wer sich nicht zu bestellen traut, kann sich zumindest mal risikolos anschauen, worüber ich hier rede. Und wenn jemand bei Amibyte noch einen C64x bestellt und auch bekommt (oder bekommen hat) fände ich es natürlich interessant, davon zu hören.
  Und was das ganze mit Linux zu tun hat? Das ist dann einen eigenen Beitrag wert. Demnächst auf diesem Blog.
 

Samstag, 3. August 2013

Linux

In letzter Zeit war mein Zugang zum Netz gelegentlich eingeschränkt. Ich habe nämlich meinen Hauptrechner neu installiert und alles auf Linux umgestellt. Warum das?
  Nun, Windows XP läuft im nächsten Jahr aus, und es war an der Zeit, sich ein neues Betriebssystem anzuschaffen. Windows Vista habe ich bei meinen Eltern kennen gelernt, Windows 7 bei den Schwiegereltern. In beiden Fällen habe ich mich jedes Mal geärgert, wenn ich an den Systemen etwas tun musste. Windows 8 habe ich im letzten Jahr selbst getestet, als ich einen neuen Rechner einzurichten hatte, und es überzeugte mich genauso wenig. Das lag keinesfalls am »neuen und ungewohnten Design«, über das sich alle so beklagen (das hat mir im Gegenteil sehr gut gefallen). Es lag schlicht an der Technik - vor allem an der Netzwerkeinbindung.
  Vermutlich hätten die Probleme sich lösen lassen, wenn ich ein wenig mehr Zeit investiert hätte. Dazu kam es nicht, weil ich zwischendrin mal Linux aufgespielt hatte - und feststellte, dass dort alles auf Anhieb funktionierte, was bei Windows 8 Probleme bereitete.
  Natürlich war mir klar, dass diese Momentaufnahme nicht das letzte Wort ist, und dass eine endgültige Umstellung auf Linux einigen Aufwand bringen würde. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich, dass die Umstellung auf ein neues Windows-System denselben Aufwand mit sich bringt. Und warum hätte ich bei Windows bleiben sollen, wenn ich keine Vorteile davon habe und mir für denselben Ärger auch ein kostenloses Betriebssystem erschließen kann?

Das war die Frage. Die Antwort läuft jetzt auf meinem Rechner. Der Aufwand bis dorthin war durchaus spürbar. Etwa zwei Monate hat’s gedauert, bis ich alles ausprobiert hatte. Danach habe ich meine Probeversion wieder von der Platte gelöscht und noch mal neu und richtig installiert (und zwar eine andere Linux-Variante als die erstgewählte). Da hat es nur einen Tag gedauert, bis alles lief - das ist also der Aufwand für eine Linux-Installation, wenn man weiß, worauf man achten muss.
  Gut zu wissen, wenn im nächsten Jahr XP ausläuft und ich alle Rechner im Haus umstellen muss.
  Jetzt läuft alles, und ich bin sehr zufrieden. Es läuft schnell. Es sieht elegant aus. Selbst die Windowsprogramme, auf die ich nicht verzichten kann, sind jetzt alle unter Linux versammelt (wahlweise mit Wine oder mit Virtualbox). Inzwischen fühlt es sich fremd an, wenn ich noch mal das Windows-System boote - vor allem deswegen, weil ich dort nur einen Desktop habe.
  Bei Linux habe ich zumindest vier Arbeitsflächen, und die brauche ich auch. Diese Möglichkeit, zwischen mehreren Desktops zu wechseln, ist tatsächlich der Vorzug von Linux, an den man sich im Alltag am schnellsten gewöhnt und den man gar nicht mehr missen möchte. Wenn ich jetzt vor XP sitze, frage ich mich immer, wie ich früher an so einem einzelnen, überfüllten Desktop überhaupt arbeiten konnte.
  Kann man Windows jetzt also in die Tonne kloppen?
  Nicht ganz. Denn auch Linux hat seine Macken, mit denen man sich auch nach der Einarbeitungszeit arrangieren muss und bei denen man sich wünschen würde, dass das Betriebssystem da nachgebessert wird. Wenn man mich fragt, wo das größte Problem bei Linux liegt, wäre meine Antwort nach den letzten zwei Monaten: bei den Druckern! Ob ein Drucker erkannt wird und Treiber hat, ist Glückssache. Wenn er erkannt wird und der Treiber installiert wird, sollte man nicht glauben das alles funktioniert - das weiß man erst nach der Testseite. Diese Druckerprobleme waren auch der Grund, warum ich mein erstes und schon fertig installiertes Linuxsystem letzte Woche wieder gelöscht und ein komplett Neues installiert habe.
  Mein Rat an jeden, der auf Linux umsteigen will, wäre also: Vor der Installation erst mal das Linux vom Stick booten und schauen, ob der eigene Drucker damit funktioniert. Wenn nein, dann sollte man eine andere Linuxvariante wählen und gar nicht lange rumprobieren.
  Und ein zweiter Pferdefuß: Mit Linux spielt man nicht! Ich persönlich habe noch kein Spiel ans Laufen gebracht, das nicht in den Standardpaketen enthalten ist. Jedes meiner Standard-Windowsprogramme läuft unter Linux; ich habe manuell Programme nachinstalliert und dubiose Treiber aus externen Quellen besorgt. Alles kein Problem. Es sei denn, es geht um Spiele - da funktionieren die Windows-Varianten genauso wenig wie die Pakete, die speziell für Linux zur Verfügung gestellt werden (regulär über den Software-Manager installierbare Pakete, wie gesagt, ausgenommen). Linux hasst Games, und dafür werde ich auch in Zukunft eine Windows-Partition unterhalten.

Andererseits, spielen tue ich nicht oft. Alles andere funktioniert jetzt perfekt. Und so verabschiede ich mich hiermit nach 20+ Jahren - nicht ohne etwas Wehmut - aus der Windows-Welt.

Montag, 8. Juli 2013

Gesundheit!

... lässt dieses Jahr schwer zu wünschen übrig. Nachdem ich den Winter schon nicht so gut überstanden habe, dann im Frühling erst mal krank geworden bin, sitz ich jetzt gerade mit einem Weisheitszahn weniger vor dem Rechner. Lustigerweise geht es mir jetzt deutlich besser als gestern. Ich hoffe also mal, dass man damit den richtigen Zahn erwischt hat. Den Weisheitszahn hab ich mir nämlich mehr oder minder auf Verdacht ziehen lassen, weil ich zwar Zahnschmerzen hatte, aber nirgendwo zu erkennen war, wo genau die herkommen.
  Das nervt ziemlich, wenn man zwar Beschwerden hat, aber vom Arzt dann zu hören bekommt: "Also, eigentlich müsste da alles in Ordnung sein." So was kennt man sonst nur von Computerhotlines, und das ist schlimm genug.
  Na ja, schau'n mir mal. Der Weisheitszahn war ein durchaus wahrscheinlicher Kandidat, auch wenn er in erster Linie daraum als erstes dran glauben musste, weil man andere Zähne halt nicht einfach auf Verdacht ziehen kann. Aber wenn man nach einer Operation weniger Schmerzmittel braucht als vorher ... werte ich das zumindest als ein gutes Zeichen. Spätestens nächste Woche, wenn die Fäden raus sind, werde ich dann wissen, ob auch die Zahnschmerzen weg sind und sich die Aktion gelohnt hat. Oder ob man noch ein wenig tiefer nach den Ursachen bohren muss ;-)

Samstag, 15. Juni 2013

Geteiltes Leid

Nach dem im letzten Post genannten Anruf war ich gestern so sauer, dass ich darüber nich nur einen Blogeintrag schreiben wollte, sondern meine Einschätzung des Ebay-Kundenservices auf verschiedenen Bewertungsportalten zu teilen gedachte. Das habe ich dann doch gelassen - nicht wegen besserer Einsicht, sondern weil es schlicht überflüssig anmutete.
  Egal wo ich schaute, die Bewertungen waren voll von Äußerungen, die so ziemlich dasselbe besagten wie das, was ich zu schreiben gedachte. Bei WOT beispielsweise waren auf der ersten Seite nur Beschwerden zu finden; ein paar über schlechte Erfahrungen mit Ebay-Händlern, was zu erwarten ist, überraschenderweise aber auch mehr als die Hälfte über den Service bei Ebay selbst. "Schlechter Kundenservice, wenn es mal nicht so läuft" - diesem Kommentar hatte ich im Grunde nichts hinzuzufügen.

Seltsamerweise ging es mir nach diesem Streifzug durchs Netz gleich viel besser. Wie kommt es eigentlich, dass man sich gleich viel weniger ärgert, wenn man herausfindet, dass genug Leute derselben Meinung sind und Vergleichbares erlebt haben? So gesehen müsste es ja traurig stimmen, dass sich so viele Leute ärgern und sich doch nichts ändert ...
  Aber offenbar tickt der Mensch doch anders und findet genug Trost in der Bestätigung, nicht nur in der Lösung.
 

Freitag, 14. Juni 2013

Ebay ... war auch mal besser

Heute wollte Linda ausnahmsweise einen Artikel zum Verkauf anbieten. Was sich als Problem erwies, denn Ebay bezweifelte mal eben ihre Identität und leitete ein Sicherheitsverfahren ein, um zu verifizieren, dass es tatsächlich der richtige Nutzer ist, der sich da anmeldet.
  Alles Routine bis hierhin. Das Problem lag darin, dass dieser Vorgang nicht gerade mit routinierter Einfachheit funktionierte. Zuerst wurden Rückanrufe angekündigt, auf die man lange warten konnte. Dann wurden Einzelheiten erfragt, die eher merkwürdig waren (beispielsweise zum Paypal-Konto, obgleich Paypal im Angebot gar nicht vorgesehen war), die nicht zur Identifizierung taugten (denn Linda unterhält gar kein Paypal Konto, das läuft unter meinem Namen) oder die ohne größeren Nutzen für unerwartete Schwierigkeiten sorgten (beispielsweise, mit welcher längst nicht mehr existenten Mailadresse man sich irgendwann mal zum Jahrtausendwechsel bei der Firma angemeldet hatte).

Ich kann mir denken, was die Überprüfung veranlasst hat: Lindas letzte Bestellung lief über Paypal, was - siehe oben - schon mal Fragen bezüglich der Identität aufwerfen kann. Der Grund, der am Telefon genannt wurde, war schlicht der, dass Ebay die Rechner prüft, von denen aus zugegriffen wird, und festgestellt wurde, dass der Zugriff für die Angebotseinstellung von einem anderen Rechner erfolgte als die Bezahlung der letzten Bestellung.
  Klar, die erfolgte von meinem Rechner aus.
  Der Auslöser für die Überprüfung war also nicht weiter bemerkenswert. Dass bei einer Bestellung im selben Haushalt mal der eine Partner bestellt und der andere bezahlt, sollte so ungewöhnlich nicht sein. Und das in einem Haushalt heutzutage mehr als ein Computer steht, ist ein derart trivialer Sachverhalt, dass eine Firma einen solchen Fall einplanen sollte, ohne dass davon gleich das System gesprengt wird.
  Eine Überprüfung sind beide Dinge möglicherweise wert. Diese Überprüfung sollte allerdings der Alltäglichkeit der Vorfälle entsprechen und glatt und unaufdringlich ablaufen - professionell und kundenfreundlich eben.
  Und genau da liegt der Mangel, den ich beklage. Was tatsächlich erfolgte, war eher ein viertelstündiges Nerven des Kunden als eine einfache Identitätsprüfung.

Noch dazu empfand ich den Sachbearbeiter am Telefon nicht gerade als höflich und kundenorientiert. Er klang eher gelangweilt bis rechthaberisch - und passte damit recht gut zu dem Eindruck, den ich in den letzten Jahren auch aus anderen Beschwerden und Medienberichten über das Unternehmen gewonnen habe: dass Ebay sich inzwischen nämlich groß und etabliert genug fühlt, um nicht mehr als Dienstleister gegenüber seinen Kunden aufzutreten, sondern einfach wie ein Monopolist sein »Ding« durchzuziehen, und wem das nicht passt, der hat halt Pech gehabt.
  Das Auftreten des Mitarbeiters am Telefon vermittelte mir jedenfalls den Eindruck, dass umstrittene Vorfälle rings um das Unternehmen (wie beispielsweise die vor einigen Jahren diskutierte Paypal-Pflicht für Verkäufer), nicht nur Einzelfälle sind, sondern durchaus Ausdruck einer grundsätzlichen Unternehmenskultur. Was womöglich auch ein Grund dafür ist, dass Ebay heutzutage nicht mehr so »cool und angesagt« ist, wie es in den Anfängen einmal war.
  Denn auch das habe ich in den letzten Jahren persönlich und im Bekanntenkreis so erlebt. Klar, man nutzt diese Plattform dann und wann - aber es ist nicht mehr der erste Anlaufpunkt, und nachdem ich vor einigen Jahren noch fast ständig dort vorbeigeschaut habe, vergesse ich Ebay inzwischen oft genug sogar als möglichen Anbieter, wenn ich ein Produkt suche.
  Und wenn ich bislang dachte, dass das einfach daran liegt, dass mittlerweile die Konkurrenz von Onlineshops und vor allem auch dem Amazon-Marketplace so groß geworden ist, dass Ebay nicht mehr dieselbe Bedeutung hat wie vor zehn Jahren, so frage ich mich heute, in welchem Umfang es nicht ganz konkret am Anbieter selbst liegt, dass man nur noch unter »ferner liefen« dort vorbeischaut - daran, dass Ebay nicht einmal mehr versucht, darüber nachzudenken, wie man für seine Kunden sympathisch auftritt?

Sonntag, 2. Juni 2013

Jedem Anfang wohnt ein Ende inne

Wie im letzten Eintrag erwähnt, war ich den Mai über in Patara. Das ist nicht nur eine antike Ruinenstadt, sondern auch eine, wo der Leiter der archäologischen Grabung die Gebäude aus den gefundenen Steinen zu rekonstruieren versucht. Ein Ergebnis kann man in diesem Jahr bewundern: die Versammlungshalle des lykischen Bundes erstrahlt in nagelneuer Schönheit. Bei meinem letzten Besuch drei Jahren war das nur eine schmuddelige Quadermauer mit Baugerüst; jetzt fehlt nur noch das Dach (das war aus Holz, und wird darum auch weiterhin fehlen). Und das ganze glänzt so weiß, dass sie die alten Mauersteine vermutlich gesandstrahlt haben.

Jetzt kann man über die Frage nach Rekonstruktion oder Konservierung gefundener Ruinen ja geteilter Meinung sein. Aber der Grund, warum ich oben sehr frei den Hesse zitiert habe, ist ein anderes Bauwerk in Patara: das alte Hafenbad. Das war vor drei Jahren eine sehr malerische Ruine. Da standen nur noch ein paar Mauern, die aber doch so vollständig, dass sie einen klaren Umriss ergaben; dazu ein Torbogen, eingesunkene Bodenplatten, ein Olivenbaum, der sich an Außenmauer schmiegt ... kurz gesagt, ich habe das Gebäude geliebt und empfand es als das stimmungsvollste in der Stadt.
 In der Zwischenzeit ist das Hafenbad Teil des Rekonstruktionsplans geworden. Man hat die Mauern tiefer ausgegraben und ein paar weitere Außenmauern rekonstruiert - und was man jetzt sieht, ist eine fette, abgesperrte Baugrube, Mauerreste in unterschiedlichsten Stadien von Zerfall und rekonstruktion, das ganze überzogen mit Gerüsten und jeder Menge Stützbalken. Alles in allem sieht es nicht mehr nach einer Ruine aus, sondern nach einer Baustelle.
 Der Zauber ist weg.

Vielleicht werde ich das Gebäude lieben, wenn es rekonstruiert ist. Denn unabhängig von ideologischen Diskussionen über das Für und Wider muss ich doch zugeben: Bei der fertig rekonstruierten Sitzungshalle sieht man schon was. Wow. Mag sein, dass das Hafenbad ein noch beeindruckenderer Hingucker wird, wenn es denn bis an die Grenzen der vorhandenen Substanz (und darüber hinaus) wieder hergestellt wurde.
 Das aber wird nichts daran ändern, dass, um das Bad wiederaufzubauen, etwas anderes zerstört wurde. Denn die alte Ruine, die ich jetzt noch auf den Fotos meines ersten Besuches sehen kann, die ist endgültig verschwunden. Die Rekonstruktion, was auch immer sie bringt, wird nicht mehr dieselbe Ausstrahlung haben wie das Gebäude, das vorher dort stand. Sie mag gelungen sein, sie mag einen besseren Eindruck vom ursprünglichen Bad vermitteln - aber dafür muss etwas anderes verschwinden, was durchaus auch einen eigenen Wert an sich hatte.
 Dieser Verlust, denke ich, wird nie so deutlich empfindbar wie in diese Augenblick: Wenn das Alte unwiederbringlich fort ist und man den Akt der Zerstörung fühlen kann, ohne dass das Neue schon da ist und den Verlust überstrahlen kann.
 
 

Mittwoch, 29. Mai 2013

Am Rande der Zivilisation

In diesem Monat war ich mal wieder in Patara. Das ist eine antike Stadt in der Türkei, bzw. heutzutage das kleine Dorf vor den Ruinen dieser Stadt (das zwar einen eigenen Namen hat, den allerdings niemand benutzt). Vor drei Jahren war ich schon einmal dort, also habe ich vermutlich hier im Blog schon mal was drüber geschrieben.
  Und auch dieser Urlaub wäre sicher wieder ein paar Blogeinträge wert gewesen. Leider musste ich feststellen, dass ich mein Blogger-Passwort nicht auswendig kenne - und anders als ich dachte, war es auch nicht auf meinem Netbook gespeichert :-(.
  Was gibt es also nachträglich über Patara zu sagen? "Ich bin am Rande der Zivilisation, in einer kleinen Pension mit gutem Essen und 20 km Strand". So hörte ich einen jungen Mann während meines Urlaubs nach Deutschland telefonieren. Ich denke, die Beschreibung kann ich hier so stehen lassen.
  Nur mit dem "Rand der Zivilisation" - den hatte ich selbst mitgebracht. WLAN war vor Ort vorhanden, nur an meiner mitgebrachten Technik fehlte es. Jetzt, drei Wochen später, bin ich wieder daheim und kann mich auch wieder melden. Und auch hier passiert ja so einiges. Zum Beispiel habe ich heute zum ersten Mal seit einem Monat wieder Regen gesehen - das ist ja auch schon was Vermeldenswertes, nicht wahr?

Mittwoch, 1. Mai 2013

Die Bahn lügt

Ich frage mich ja immer, wie die Deutsche Bundesbahn auf ihre traumhauften Statistiken zur Pünktlichkeit kommt. 95% pünktliche Züge, oder so ... Seltsam: Auf den Strecken, auf denen ich unterwegs bin, sind zumindest die Hälfte der Züge regelmäßig verspätet.
  Auf meiner Rückfahrt von München nach Köln allerdings habe ich einen kleinen Hinweis erhalten, wie die Statistiken der Bahn zustandekommen. Da war der ICE nämlich schon bei der Abfahrt in München um 20 Minuten verspätet, weil er noch auf einen anderen Zug warten musste. Irgendwann auf halber Strecke wollte ich mal nachschauen, wie wir inzwischen in der Zeit liegen. Zum Glück gibt es im Internet eine Datenbank, wo man die aktuellen Daten für jeden Zug einsehen kann. Die habe ich flugs aufgerufen, und siehe da: Verspätung +0 Minuten.
  Das hat mich aber überrascht. Sollten wir tatsächlich die ganze Verspätung schon aufgeholt haben? Im letzten Bahnhof hatte ich davon noch nichts bemerkt.
  Also habe ich genauer hingestellt und musste feststellen, dass in der Datenbank für den Zuglauf einfach die "planmäßigen" Ankunftszeiten geändert worden waren. Plötzlich sollte der ICE planmäßig ca. 30 Minuten später überall eintreffen, als es mir bei der Buchung mitgeteilt worden war, und als es in den im Zug ausliegenden Plänen verzeichnet war. So konnte der Zugführer auch trotz halbstündiger Verspätung bei jeder Durchsage stolz verkünden, dass "alle planmäßigen Anschlüsse erreicht" werden.
  Bei Ankunft in Köln konnte ich dann feststellen, dass damit keinesfalls die Anschlüsse gemeint waren, die mir bei der Buchung ausgedruckt worden waren, sondern die Anschlüsse, die man halt eine halbe Stunde später noch kriegen kann.

Ob die Bahn wohl auch für ihre Pünktlichkeits-Statistik dieselbe Datenbank verwendet? Immerhin hat sich ja auch der Zugführer bei seinen Durchsagen danach gerichtet. Dann jedenfalls ist es kein Wunder, dass die Statistik gut ausfällt. Denn natürlich sind alle Züge pünktlich, wenn man die planmäßigen Zeiten im Falle einer Verspätung gleichfalls kurzfristig nach oben korrigiert
  Frei nach dem Motto: "Unsere Züge sind immer pünktlich - nur unsere Fahrpläne irren sich mitunter, wann der Zug den pünktlich eintreffen sollte."

Donnerstag, 18. April 2013

Hochsaison

Die Allergie hat mich wieder. Trotz Tabletten, Spray und Tropfen. Und obwohl die Zeitung Anfang der Woche noch vollmundig verkündete, dass ein explosiver Ausbruch von Allergien unwahrscheinlich sei. Nun ja, es ist die Saison, und ich weiß jetzt wieder, warum ich im April und Mai versuche, nicht hier zu sein.
  Jetzt heißt es erst mal, noch ein paar Wochen neben den laufenden Luftreinigern auszuhalten und ansonsten die Symptome so gut zu unterdrücken, wie die Medikamente halt anschlagen. Frühling ist nicht meine bevorzugte Jahreszeit, und in diesem Jahr ist es noch ein wenig schlechter als in anderen.

Sonntag, 14. April 2013

Bewegte Tage

Seit meinem letzten Blogeintrag war ich vor allem unterwegs - acht Tage in Italien, dort acht Städte in sechs Tagen, und davor und danach noch eine Weile in München. Das war schon ein Monsterprogramm, vor allem, weil ich mich gerade erst weit genug erholt hatte, um die Reise überhaupt anzutreten.
  Am besten gefallen hat mir übrigens San Marino, trotz oder gerade wegen des schlechten Wetters. Die sehr mittelalterlich wirkende Hauptstadt mit ihren verwinkelten und steilen Gassen, und das wandernswerte Umland wirkten im Nebel besonders romantisch. Da wollte ich gerne noch mal ein paar Tage länger hin. Und hoffe, dass ich dann nicht enttäuscht bin, wenn ich das ganze bei Sonnenlicht sehe.
  Jetzt bin ich erst mal wieder zuhause und erhole mich weiter von der Reise. Urlaub vom Urlaub, sozusagen. Und versuche derzeit, möglichst viel Arbeit in möglichst wenig Tage zu quetschen. In diesem Jahr habe ich eine Menge Dinge abgegeben, vor allem meinen neuen Roman und noch einen neuen Kurzkrimi. Und jetzt sind die Exposees für neue Projekte fällig, die ich in den nächsten drei Wochen auf den Weg schicken wollte.
  Mal sehen, ob ich weiterhin auf Goethes Spuren wandeln kann und die ein oder andere Italien-Impression in die nächsten literarischen Arbeiten einfließt ;-)

Donnerstag, 14. März 2013

Was Großes

"In der nächsten Woche steht Ihnen was Großes bevor" - so oder so ähnlich lautete mein Horoskop in der Fensehzeitschrift, das ich letzte Woche gelesen habe. Das klang ja ganz gut. Leider wusste ich da noch nicht, dass eine "größere Krankheit" damit gemeint war :-(.
  Dass es was Größeres war, kann man vermutlich schon der Tatsache entnehmen, dass ich hochoffiziell eine Krankschreibung bekommen habe. Als Freiberufler nutzt mir das ja erst mal wenig, weswegen ich mir so ein Papier nur dann ausstellen lasse, wenn zumindest eine statistisch relevante Wahrscheinlichkeit besteht, dass das Ganze länger als sechs Wochen dauert. Was in den letzten 14 Jahren seit dem Ende meines Studiums noch nie vorgekommen ist.

Wie auch immer - im Moment sieht alles gut aus. Ich kann schon wieder stundenweise eine Brille anziehen und vor dem Rechner sitzen. Meine Krankschreibung kann ich hoffentlich nächste Woche schon ad acta legen. Und meine länger gebuchte Reise in zwei Wochen kann ich vermutlich auch antreten, wenn alles so weiter so gut läuft wie bisher.
  Trotzdem, eine "große Woche" hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.

Montag, 4. März 2013

Und ...

... der zweite Roman ist aus dem Haus! Ich würde gerne sagen, damit liegen alle Termine hinter mir. Aber ein wenig Kleinkram bleibt noch zu erledigen, und für den Termindruck sorgt allein schon die Summe der Kleinigkeiten und der Osterurlaub, den ich mir am 27. fest eingeplant habe. Bis dahin muss ein Kurzroman fertig werden, ein bis zwei Computer sind einzurichten ... und beim "Backoffice" liegt auch einiges an :-(
   Dennoch wird es erst mal ruhiger hier, nach den hektischen drei letzten Monaten.
  Das ist auch nötig. Denn leider musste ich feststellen, dass die letzte Zeit Spuren bei meinem Blutdruck hinterlassen hat :-O. Oder liegt das eher daran, dass mein Sportpensum sehr gelitten hat, nachdem vor einem Jahr meine Karate-Gruppe geschlossen wurde? Also habe ich auch noch mehr Sport und Entspannung auf meinen Terminkalender gesetzt.
  Und frage mich gerade, ob das jetzt einen Widerspruch in sich darstellt ...

Donnerstag, 21. Februar 2013

Einer hin, zwei im Sinn ...

Dieser Winter hat mich kräftig am Kragen. Schon lange, bevor die Grippewelle in den Zeitungen verkündet wurde, haben die ersten Viren mich erwischt. Keine Grippe, dagegen bin ich sogar geimpft. Aber dafür eine recht zähe Erkältung, die ich nie richtig losgeworden bin. Das war schon ein recht übler Schlag in meine Arbeitszeitplanung.
  Dennoch gibt es heute mal wieder ein abgeschlossenes Projekt zu verkünden: Endlich habe ich meinen nächsten Roman vom Schreibtisch! Jetzt noch einen fremden Roman bearbeiten, dann steht schon der nächste Kurzroman an, der schnellstmöglich fertig gestellt werden muss ... Und bis dahin hat sich vermutlich schon wieder was angesammelt :-/.
  Man sieht schon, hier stapelt sich immer noch genug Arbeit.
  Trotzdem, ein dicker Batzen ist heute erst mal rausgegangen. Frühling und Reisezeit rücken näher, und dann werde ich sicher auch die Erkältung endlich los. Heute sieht der Stress also schon etwas weniger aus, und das ist auch ein Grund zum Feiern.

Freitag, 4. Januar 2013

Geld und Verantwortung

Wenn Kanzlerkandidat Steinbrück sich über die niedrigen Kanzler-Gehälter beklagt, dann klingt das im ersten Augenblick politisch ungeschickt, aber irgendwie nachvollziehbar. Und so fiel auch weitestgehend das Urteil in der Presse aus. Nachvollziehbar ist es ja schon, dass ein Kanzler, der immerhin »ganz Deutschland managen« soll, dafür genauso verdienen sollte wie ein Sparkassen-Chef mit viel geringerer Verantwortung.
  Habe ich im ersten Augenblick auch gedacht. Aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr muss ich davon abrücken. Steinbrücks Aussage, dass der Kanzler aufgrund seiner größeren »Verantwortung« nicht weniger verdienen sollte als ein Firmenboss in der Wirtschaft, ist nicht nur politisch ungeschickt - sie auch einfach falsch.

Der erste Grund dafür liegt im Gehalt der Firmenbosse begründet: Noch vor einem Jahrzehnt wurde allgemein beklagt, dass die Manager in Deutschland international zu wenig verdienen, und dass darum Spitzenkräfte aus Deutschland abwandern. Mit dieser Begründung wurden die Gehälter für Manager erhöht ... und erhöht ... und erhöht. Bis sie inzwischen, gemäß der letzten Studie, die ich zu diesem Thema gelesen habe, im internationalen Vergleich zu den höchsten gehören. Und weit höher sind, als nötig wäre, um Führungskräfte zu halten ... von der Frage, wie angemessen sie sind, mal ganz abgesehen; denn man kann davon ausgehen, dass auch die schlechter bezahlten Führungskräfte im Ausland sich schon recht satte Aufschläge gönnen.
  Also: Nicht der Kanzler verdient zu wenig verglichen mit den Führungskräften der Wirtschaft; ganz im Gegenteil verdienen die Manager zu viel. Der Vergleich des Kanzlergehalts mit den Bezügen der Wirtschaft, die den Bereich des Anständigen längst verlassen haben, verbietet sich also ganz von selbst. Gerade, wer so ein verantwortungsvolles Amt wie das des Kanzlers anstrebt ... sollte die Selbstbedienungsmentalität zumindest ein bisschen besser kaschieren und nicht gleich öffentlich als Vorbild heranziehen.

Der zweite Punkt ist die Verantwortung. Unter Verantwortung verstehe ich nicht nur, dass man viel bestimmen kann und viel Einfluss hat, sondern dass man auch für Fehler geradestehen muss - sprich, die Verantwortung übernimmt.
  Was das betrifft, fällt mir kaum ein Beruf ein, wo das weniger ausgeprägt wäre als bei Politikern. Man trifft Entscheidungen, die das Schicksal aller Bürger betreffen, man jongliert mit Milliarden - und wenn's mal nicht so läuft, wie erhofft, dann hat man damit plötzlich gar nichts mehr zu tun. Vielleicht entlässt man mal einen Staatssekretär, oder einen Generalinspekteur, und schiebt denen die Verantwortung zu. Oder, wenn's ganz Dicke kommt, macht man sich mit einem fetten Ehrensold oder einem - ups! - gut dotierten Versorgungs-Managerposten vom Acker.
  Als eine der teuersten Fehlkonstruktionen erweist sich derzeit die Einführung des Euros. Nicht wegen unvorhersehbarer Schwierigkeiten, sondern aufgrund von Problemen, die bei der Einführung schon von Kritikern angesprochen wurden. Die Politiker, die sich damals darüber hinwegsetzten und verantwortlich waren, sehe ich heute trotzdem nicht in der vordersten Reihe der Zahler.
  Die Lorbeeren für das Vertragswerk nehmen sie gerne mit in den Ruhestand. Die Probleme ... ja, wer wird denn so kleinlich sein.
  Sprich: In der Praxis vermisse ich ein wenig die große Verantwortung, für die einem Kanzler ein größeres Gehalt zustünde.

Mein Fazit ist also: Steinbrück hat irgendwo doch recht. Im Konjunktiv gedacht: Wenn Politiker mehr Verantwortung übernähmen, dann wäre das wohl auch ein größeres Gehalt wert. Mein Vorschlag wäre also, das eine zusammen mit dem anderen einzuführen. Mehr Geld für den Kanzler - aber dafür wird er für jede Entscheidung seiner Amtszeit finanziell in vollem Umfang haftbar gemacht und haftet mit seinem Privatvermögen für alles, was sich nicht so schön entwickelt, wie er es bei Einführung vorgerechnet hat.
  Diese Regelung darf man gerne auch auf jeden anderen Politiker ausdehnen. Wer ein öffentliches Bauprojekt befürwortet und einen Kostenplan dafür vorlegt, der zahlt jede Budgetüberschreitung aus eigener Tasche. Wer ein Gesetz durchbringt und nur die Vorteile nennt - der zahlt später Schadensersatz, wenn die Vorteile nicht eintreten oder erwartbare, aber verschwiegene Nachteile zutage treten.
  Wenn so eine Regelung kommt, dann bin ich auch für eine saftige Erhöhung der Gehälter. Gerne auch in unanständige Höhen - für die Gesellschaft kann es nur gut sein, wenn die Politiker jeden Fehler am eigenen Geldbeutel spüren; und wenn die Politiker, die einen guten Job machen, dafür reich werden können, sei es ihnen auch gegönnt.
  Aber solange das nicht so ist, solange die Politiker nur entscheiden, aber für Fehler nicht verantwortlich sind und nicht geradestehen müssen ... ist ein Beamtengehalt absolut angemessen, und nicht der Vergleich zur freien Wirtschaft.

Dienstag, 1. Januar 2013

Day-Zero-Project

Das neue Jahr hat begonnen, und diesmal starte ich auch mal mit guten Vorsätzen. Nicht ganz, denn die Vorsätze sind nicht wirklich aufs Jahr bezogen: Ich habe mir gleich einen »Knapp-drei-Jahresplan« erstellt.
  Vor einigen Wochen wurde ich über ein Forum auf die Aktion »101 Dinge in 1001 Tagen« aufmerksam. Das klang so interessant, dass ich mir auch eine Liste mit derlei »Dingen« zusammenstellen wollte. Die ursprüngliche Idee dazu ist schon etwas älter und stammt vom so genannten »Day-Zero-Projekt« - mehr konnte ich darüber allerdings nicht herausfinden, weil die Originalseite offline ist. Wie gesagt ... etwas älter.
  Aber nicht schlimm. Hier geht's ja um meine persönliche Umsetzung. 101 Dinge zu finden, die ich in knapp drei Jahren erledigen will, war dann doch nicht so einfach. Das ist doch eine Menge Stoff. Das Aufstellen der Liste hat also eine Weile gedauert, und ich habe immer noch ein paar Slots frei - ich will ja flexibel bleiben und mich nicht gleich für drei Jahre komplett festlegen.
  Jetzt stehen dort Zwei-Tages-Projekte wie gewisse Bücher lesen neben »Dingen«, die zumindest drei volle Arbeitsmonate in Anspruch nehmen. Aber darauf kommt es nicht an. Wichtig ist vor allem: Wenn ich die Liste abarbeiten kann, schaffe ich endlich mal eine Menge, was ich schon lange vor mir herschiebe. Von häuslichen Renovierungen bis zur Abarbeitung meines Bücherstapels. Und die Liste ist machbar, erfordert allerdings ein wenig mehr Disziplin, als ich gemeinhin aufbringe.
  Und der erste Tag meines neuen »Abarbeitungs-Planes« ist heute ... Eher zufällig, weil das Enddatum der 1001 Tage sich schlicht leichter berechnen lässt, wenn man mit dem neuen Jahr startet. So bin ich also ganz nebenbei an Silvestervorsätze gelangt, die mich noch fast bis Oktober 2015 begleiten werden (buchstäblich, denn die Liste klebt an meiner Schrankwand).
  Und, nein: Regelmäßigere Updates fürs Blog stehen nicht darauf - die Aktion fordert nämlich klar definierte und abzählbare Ziele. Und so ein Blog ist ja eine stetig wiederkehrende Herausforderung und nichts, was man einfach mal »anpacken, abarbeiten und abschließen« könnte. Da muss ich mich also weiterhin selbst motivieren ... und dann und wann vermelden, wie's so vorangeht mit den »101 Zielen«.