Sonntag, 28. September 2014

Hamsterbacke

Der Herbst fängt ja wieder gut an. Erst mal 'ne fette Erkältung zum Monatsanfang. Letzten Mittwoch dann die fette Zahn-OP: eine Weisheitszahnextraktion am Unterkiefer. Und es kam tatsächlich die Knochensäge zum Einsatz. :-O

Das Ergebnis ist ein wenig zwiespältig. Erst mal schien alles toll zu laufen. Als die Betäubung nachließ, habe ich mal eine Schmerztablette genommen, eher aus Pflichtbewusstsein, weil "Entzündungshemmend" draufstand. Nötig wars nicht, und eine zweite Tablete wäre dann gar nicht mehr zu rechtfertigen gewesen. Am Donnerstag tat schon überhaupt nichts mehr weh.
  Aus sonst gings mir gut. Kein Fieber, gutes Allgemeinbefinden - nur halt eine geschwollene Backe, die bis zum Samstag immer weiter wuchs und groteske Ausmaße annahm ... Vor allem an der Innenseite, wenn ich mit der Zunge getastet habe. Ab Freitag konnte auch den Mund wieder weit genug öffnen, um reinzuschauen, und da musste ich feststellen, dass es immer röter wurde.
  Also, Entzündet oder nicht? Auch der Zahnarzt, den ich im Samstag dann aufsuchte, wusste darauf letztendlich keine Antwort. Es hätte sich eigentlich bessern sollen, andererseits können die Symptome durchaus noch vom OP-Trauma herrühren, und mangels sonstiger typischer Symptome ist das auch nicht unwahrscheinlich.

Wird also wohl noch ein paar Tage dauern, bis ich weiß, ob ich aufatmen kann (und Schwellung und Rötung nur vom aufgerissenen Knochen und den Blutungen kommen, was irgendwann einfach von selbst weggeht), oder ob da doch noch eine Infektion sitzt, die aufwendiger behandelt werden muss.

Donnerstag, 11. September 2014

Was machen die eigentlich alle?

Letztens las ich eine Rezension zum neuen Surface-Tablet von Microsoft und stolperte über die Bemerkung, dass die "Leistung für die meisten alltäglichen Anwendungen ausreicht". Dazu muss man wissen, dass das Surface in seiner Klasse ein High-End-Produkt ist und erheblich leistungsfähiger als das Aldi-Megapad, von dem ich an anderer Stelle in meinem Blog berichtet habe.
  Und lässt man die Reperaturprobleme bei dem Medion-Gerät mal beiseite, so muss ich doch sagen: über die Leistungsfähigkeit des Aldi-Gerätes konnte ich mich nie beklagen. Die reicht nicht nur für "die meisten alltäglichen Aufgaben", sondern so ziemlich für alles, was ich mit einem Computer mache. Genau genommen ist dieses Pad derzeit sogar der leistungsstärkste Rechner in meinem Haus, und mit den anderen, langsameren Geräten komme ich auch klaglos zurecht. Ich mache sogar Spiele damit - außer den neusten 3D-Spielen läuft alles.
  Wenn ich also Rezensionen wie die oben genannte lese, dann frage ich mich: Was machen die eigentlich alle mit ihrem Computer?

Das frage ich mich schon seit einer ganzen Weile. Genau genommen, seitdem ich mir eines der ersten Netbooks gekauft habe: den Samsung NC10. Ein tolles und ungemein praktisches Gerät, das inzwischen schon in die Jahre gekommen ist, aber mir auf Reisen immer noch ein vollwertiges Büro ersetzt.
  Auf diesem Computer habe ich unterwegs meine Übersetzersoftware laufen lassen, Wörterbücher, Mailprogramm, Internet und Office-Programm - letztere sogar mit mehreren Fenstern. Alles gleichzeitig. Ich bin immer wieder mit Alt-Tab von einer Anwendung zur nächsten gesprungen, und nie habe ich bemerkt, dass mein kleiner Netti irgendwo hängt. Sprich: Für jede Art von Büroarbeit und sogar für Multitasking war der NC-10 stets schnell genug.
  Und dann habe ich in Rezensionen regelmäßig gelesen: "Fürs Surfen reicht es gerade aus. Aber schon bei einfachen Office-Aufgaben oder wenn man mehr als zwei Fenster auf hat, hängt es."
  Also, was zum Teufel machen die anderen mit solchen Rechnern, dass der bei denen schon bei Office-Aufgaben in die Knie geht, während ich munter und flott drauf arbeite? Und noch dazu mit runtergeschaltetem Prozessor - ich kann mich nicht erinnern, dass ich den Samsung je anders als im Sparmodus benutzt habe.

Als ich also gestern wieder mal über diese Frage stolperte, kam mir erstmals eine Antwort in den Sinn. Eine Sache gibt es tatsächlich, die ich seit zehn Jahren anders mache als die meisten anderen Computernutzer.
  Vor gut zehn Jahren habe ich Microsoft Wort von meinen Rechnern geschmissen und habe danach erst mal mit Open Office, in letzter Zeit bevorzugt mit Papyrus Autor gearbeitet. Und weil das das einzige ist, was mir an möglichen Unterschieden einfällt, frage ich mich jetzt also: Liegt es etwa daran, wenn andere immer schnellere Rechner brauchen und sich darüber beklagen, dass nicht mal ihre Büroarbeit flüssig läuft, während ich auf denselben Maschinen noch ein halbes Dutzend andere Programme gleichzeitig laufen lasse?
  Kann es sein, dass Microsoft Office allein so ressourcenabhängig ist, dass es langsamere Rechner an die Leistungsgrenze bringt?
  Keine Ahnung. Ich habe kein neueres MS Office hier, um es auszuprobieren. Tatsache ist nur, an den Dateien, die ich so kriege, merke ich, dass anscheinend die meisten Anwender damit arbeiten. Also wäre es zumindest eine glaubwürdige Erklärung für die so oft gehörten und von mir nicht nachvollziehbaren Klagen.

Ich stelle das einfach mal als Frage in den Raum. Vielleicht kann jemand ja etwas dazu sagen, wenn er auf diese Weise darauf aufmerksam wird und mal ausprobiert, ob das Gefühl der Langsamkeit wirklich am Rechner liegt oder an einer überflüssig trägen Software.
  Ich fände es jedenfalls erschreckend, wenn eine einfache Bürosoftware Anforderungen an die Hardware stellt, die schon in die Bereiche führen, die ich aus meiner Perspektive eher den "Powergamern" zuordnen würde.

Mittwoch, 10. September 2014

Kleinigkeiten

Im letzten Posting hatte ich erwähnt, dass ich auf Linux Mint verzichtet hatte, weil mein Drucker dort nicht funktionierte. Eigentlich eine Banalität, aber durchaus typisch: Wie oft entscheidet eine Kleinigkeit darüber, ob eine Sache gut ankommt oder auf dem Müll landet? Und zwar selbst dann, wenn die Sache bis auf diese Kleinigkeit eigentlich perfekt ist und das Problem verglichen mit dem Aufwand, der in all den gelungenen Komponenten steckt, eigentlich winzig ist?
  Bei mir zumindest scheint das recht häufig zu passieren.

Das erste Beispiel, das mir einfällt, ist HP: In den 90ern war ich ein großer Fan von HP-Druckern und habe nur bei dieser Firma gekauft. Schon mein zweiter HP-Drucker, der Deskjet 550, wurde meinen Erwartungen nicht ganz gerecht: Er hatte nach kurzer Zeit ein Problem mit dem Papiereinzug.
  Diese Enttäuschung habe ich verkraftet. Es gab ein Reparaturset - nur ein Stück rauen Filz und ein Programm, das die Walzen über den Filz zieht und anraut, und schon funktionierte alles wieder. Und ich blieb HP-Fan.
  Bis mein nächster Drucker ein Einzugsproblem hatte und es kein Reparaturset gab. Das war nicht toll, aber noch nicht das K.O.-Kriterium. Die Stimmung kippte, als ich erfuhr, dass in den USA für Kunden ein solches Set angeboten wird ... aber nicht in Europa.
  Ich fühlte mich von HP verarscht, und habe seither keinen HP-Drucker mehr gekauft. Ein kleines Reparaturset für ein paar Euro ist also der Grund dafür, dass ich seit fast zwanzig Jahren HP-Drucker nicht mal mehr anschaue, wenn ich neue Geräte kaufe - da kann man mal hochrechnen, was diese unternehmerische Entscheidung oder bloße Nachlässigkeit die Firma gekostet hat. Das waren ein paar Euro, die aufs Firmenimage durchgeschlagen haben, und so etwas lässt sich nicht mehr mit ein paar technischen Maßnahmen beheben.

Das neueste Beispiel wären die Browser. Vor ein paar Jahren bin ich schon fast von Firefox auf Chrome umgestiegen. Chrome gefällt mir auch heute noch in jeder Hinsicht besser - bis auf eine Kleinigkeit: Wenn ich im Firefox ein Unterverzeichnis bei meinen Lesezeichen aufklappe, lande ich an der Stelle, wo ich zuletzt ein Lesezeichen angeklickt habe. Bei Chrome lande ich jedes Mal am Anfang der Liste.
  Dieser Unterschied hat Chrome letztlich das Genick gebrochen und dazu geführt, dass ich heute immer noch mit Firefox surfe. Ich habe nämlich ein paar Seiten, die ich täglich besuche, in einem recht vollen Lesezeichen-Ordner. Und wenn ich die der Reihe nach aufrufe, nervt es schon sehr, wenn ich jedes Mal endlos bis zum nächsten Punkt auf der Liste scrollen muss, an allen schon abgehandelten Adressen vorbei.
  Natürlich könnte ich die Lesezeichen anders sortieren, so dass beispielsweise die häufig besuchten Seiten alle am Anfang des langen Verzeichnisses stehen. Nur, die Praxis zeigt: Im Alltag benutze ich eher das Programm, das zu meinen Gewohnheiten passt, anstatt meine Gewohnheiten einem Programm oder der Technik anzupassen.

Ist das meine persönliche Macke, oder ticken andere genauso? Mitunter frage ich mich, ob andere solche Kleinigkeiten eher grummelnd schlucken, oder ob es ganz normal ist, dass große Entscheidungen letztlich wegen Kleinigkeiten fallen. Tatsache ist jedenfalls, dass Kleinigkeiten mitunter ganz schön nerven können, wenn man nur oft genug darüber stolpert.
  Und, ach ja, einen HP-Drucker habe ich doch noch im Haus: den Deskjet 500. Meinen ersten Tintenstrahldrucker, der mich einst zum Fan dieser Marke werden ließ. Der steht im Keller und funktioniert nach über 20 Jahren immer noch. Davon können neuere Modelle der Marke nur träumen.
  Manchmal geben Kleinigkeiten halt doch einen treffenden Eindruck vom großen Ganzen.

Dienstag, 9. September 2014

Pixma MG-3150 und MFC-J4510DW unter Linux

Vor einigen Monaten hatte ich in meiner Bestandsaufnahme schon festgestellt, dass Drucken unter Linux ein Problem ist, und womöglich die größte Hürde beim Umstieg. So habe ich, nachdem ich zuerst Linux Mint installiert hatte, schließlich doch noch die Distribution gewechselt. Ich war mit Linux Mint zufrieden, nur der Drucker wollte einfach nicht funktionieren - und das war der Todesstoß für die Distro.
  Unter Zorin druckten alle Drucker sofort. Zufrieden war ich trotzdem nicht: Die Standard-Druckertreiber, die das System autumatisch installierte, waren arg abgespeckt. Drucke gab's nur in Schwarzweiß, und das auch noch sehr langsam ... Zum arbeiten reichte das, aber toll war das nicht.
  Alternativen hatte ich mir schon rausgesucht, aber da ich im esten Halbjahr viel Arbeit hatte, habe ich die Lösung des Problems erst mal rausgeschoben.

Nun, jetzt hatte ich ein wenig Ruhe und habe mich um die Drucker gekümmert. Alles in allem ging es besser, als befürchtet - ich habe für unsere beiden neusten Drucker Treiber direkt vom Hersteller gefunden. Die funktionieren jetzt auch so, wie sie sollen - die kostenpflichtige Alternative, mit der ich schon geliebäugelt hatte, ist wohl nicht nötig. Das ganze war an einem Tag erledigt.
  Wenn auch nicht ohne Probleme.
  Der erste Problemdrucker war der CANON PIXMA MG 3150. Die Treiber dafür waren über die Herstellerseite zu finden, wenn auch nur über Umleitungen. War aber kein Problem, sie runterzuladen - wenn auch vielleicht nur darum, weil ich mich im Frühjahr schon orientiert hatte und wusste, wonach ich suche.
  Was dann nicht funktionierte, war das Installer-Script. Als ich das startete, bekam ich Fehlermeldungen. Seltsamerweise auf jeder meiner gleich konfigurierten Linux-Maschinen andere, aber das Ergebnis war dasselbe: Die Installation klappte nicht. Bei einem zweiten Anlauf später am Tag fand ich im Internet allerdings eine Anleitung, in welcher Reihenfolge die Programmpakete installiert werden müssen. Damit war das Script entbehrlich, ich konnte die Pakete einfach per Doppelklick in der angegebenen Reihenfolge aktivieren, und seitdem druckt und scannt das Gerät (Anschluss über USB - Netzwerkbetrieb nicht getestet).
  Drucker Nummer zwo war ein BROTHER MFC-J4510DW. Das war komplizierter. die Treiber waren zwar beim Hersteller schnell gefunden, die Installation klappte mit der auf der Downloadseite gegebenen Anleitung auch Ratzfatz. Nur drucken wollte das Gerät danach nicht - bzw. blieben die Jobs in der Warteschlange hängen und ich bekam die Meldung, dass der Rechner auf ein Lebenszeichen vom Drucker wartet.
  Nach einem genaueren Blick ins Kleingedruckte auf der Herstellerseite fand ich eine zweite Liste der Dinge, die "vor der Installation" zu erledigen sind. Wäre super gewesen, wenn man das auch in der Installationsanleitung gefunden hätte. Wie auch immer, ich war daraufhin erst mal eine Weile damit beschäftig, kryptische Kommandozeilen ins Terminal zu tippen, ohne immer genau zu wissen, was da überhaupt passiert. Dann noch mal installiert - am Ergebnis änderte sich wenig.
  Ich habe den Druckertreiber also ein drittes Mal installiert, dieses Mal mit Netzwerk- statt USB-Anbindung. Und, siehe da: Er druckt. In Farbe und bunt!
  Was nach wie vor nicht klappt, ist das scannen, obwohl auch dafür ein Treiber installiert wurde. Ist nicht so schlimm, denn so, wie der Brother aufgestellt ist, kann ich die Scannerklappe eh kaum öffnen - im Gegensatz zum Canon wir der Scanner ohnehin nicht genutzt. Aber ein erwähnenswerter Mangel ist das trotzdem, auch wenn es für mich keine praktische Bedeutung hat.

Mein Fazit also: Die beiden oben genannten Drucker taugen (mit genannten Einschränkungen) für den Gebrauch unter Linux. Die Installation klingt wild, ist auch umständlicher, als sie sein sollte - aber in einem überschaubaren Zeitraum erledigt und vor allem: Es funktioniert.
  An meiner Grundeinschätzung, dass die Druckerunterstützung kein Ruhmesblatt für Linux ist, ändert sich nichts. Aber es ist ein lösbares Problem, jedenfalls für diese beiden Drucker und unter Ubuntu-Systemen.
  Für den ein oder anderen mag das ein hilfreicher Hinweis sein.

Sonntag, 7. September 2014

Vitamin D - Gesund in sieben Jahren?

Ich sage ja schon seit einiger Zeit, dass ich niemanden kenne, der so gesund ist wie ich und dabei so viele Krankheiten aufweisen kann. Tatsache ist, dass  jeder Checkup und jede Untersuchung beim Arzt mir immer wieder bestätigt haben, dass ich kerngesund bin und alle meine Werte top ...
  Kein Grund zur Klage also. Nur dass ich halt im konkreten Einzelfall doch immer wieder Grund zur Klage hatte, im Winter dauererkältet in der Ecke hänge und sich auch sonst eine Befindlichkeitsstörung an die nächste reiht. Dass es nicht normal ist, wurde mir erst im letzten Herbst so richtig bewusst, als ich mal eine Woche hatte, wie sie eigentlich bei guter Gesundheit normal sein sollte. Tage ohne plötzliche Anfälle bleierner Müdigkeit, bei der man die Augen kaum aufhalten kann - das hatte ich mir kaum noch vorstellen können.
  Dann kam die nächste Erkältung, und alles war wieder so schlecht wie zuvor :-/

Dann wurde ich im Frühjahr erstmals auf das neue Gesundheits-Modethema aufmerksam: Vitamin D. Anscheinend wird derzeit heiß diskutiert, ob nicht ein chronischer Vitamin-D-Mangel für so ziemlich jede Zivilisationskrankheit verantwortlich sein könnte. Immerhin ist die Menschheit in unseren Breiten nicht gerade sonnenverwöhnt und hat zudem in den letzten Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt immer mehr in geschlossene Räume verlagert.
  Ich bin, was das betrifft, eher skeptisch: Alle paar Jahre gibt es einen neuen Gesundheitstrend, der dann meist sang- und klanglos wieder verpufft. Andererseits gibt es doch ein Faktoren, die mich da ein wenig hellhörig werden ließen: Vitamin D ist unbestreitbar wichtig, wenn es einen lebensstilbedingten Mangel gibt; bin ich vermutlich ein heißer Kandidat dafür; ein paar meiner Symptome waren durchaus spezifisch - und während ich bis dahin glaubte, den Mangel durch die Nahrung kompensieren zu können, wurde ich jetzt erst darauf aufmerksam, wie unmöglich das ist.
  Sprich: Da passte eine Menge zusammen, und je mehr ich recherchierte, umso mehr sprach dafür, dass ich es damit tatsächlich mal versuche.

Das habe ich nun getan. Vor ca. zwei Monaten habe ich meinen Vitamin-D-Pegel auf knapp 50 ng/ml hochgezogen, was nach allen mir verfügbaren Statistiken ein recht guter Kompromiss erscheint: genug, um eine durchaus fühlbare Wirkung zu erzielen, und doch noch weit entfernt von allen Obergrenzen, falls der Hype derzeit sich als ein wenig übertrieben erweist.
  Dass Ergebnis? Nun ja, "Gesund in sieben Tagen" (so ein populärer Buchtitel zu dem Thema) kann ich nicht gerade sagen. Mein Asthma ist immer noch da, gerade im Augenblick nicht gerade zum Besten. Allergie habe ich auch noch. Und auch sonst hat sich an meinen Befindlichkeitsstörungen nicht so viel geändert. Kann noch kommen, oder es hat doch nichts mit Vitamin-D-Mangel zu tun, wer weiß?
  Einen durchschlagenden Effekt beobachte ich allerdings bei der chronischen Müdigkeit: Seit dem Tag, an dem mein Vitamin-D-Spiegel die 40 überschritten hat, habe ich keinen Mittagsschlaf mehr gehalten. Klingt banal und kaum greifbar, ist aber von der Auswirkung auf den Alltag brutal. Wer damit keine Probleme hatte, kann sich vermutlich nicht vorstellen, wie sehr sich die Tage verlängern, wenn man nicht mehr vier Stunden am Tag damit beschäftigt ist, gegen zufallende Augen anzukämpfen. Jeden Tag. Immer. Seit so etwa zehn Jahren.
  Also: Allein dafür hat sich das Vitamin D gelohnt. Und diese Wirkung trat zumindest zeitnah auf, innerhalb der ersten zwei Wochen der Vitamin-D-Supplementierung. Ich habe der Sache am Anfang nicht getraut und an zufällige gute Tage geglaubt, oder an eine psychologische Wirkung ... Aber so langsam merke ich doch, dass die Veränderung grundlegend ist. Ich schlafe tagsüber nicht mehr, und selbst, wenn ich mich nach kurzen Nächten am Tag müde fühle, ist es nicht mehr mit den Müdigkeitsattacken vergleichbar, die bis vor zwei Monaten noch ganz normal waren. Gar nicht mal so leicht, wenn man sich beispielsweise bei langen Reisen plötzlich beschäftigen muss, wo man sich doch daran gewöhnt hatte, dass man problemlos die Hälfte der Zeit durchschläft.
  Jetzt nicht mehr. Denn das ist die Kehrseite: Ich schlafe tagsüber nicht mehr ein, selbst wenn ich mich müde fühle und es möchte. So langsam gewöhne ich mich also an den Gedanken, dass ich dank Vitamin D zumindest meine CMS endgültig hinter mich gelassen habe, zum Guten wie zum Schlechten.
  Zumindest sollte ich in nächster Zeit also mehr getan kriegen.

Mein persönliches Fazit zum Vitamin-D-Hype lautet also: keine Wunderwaffe gegen alles. Aber selbst drastische Wirkungen scheinen damit durchaus möglich zu sein. Ich werde jedenfalls weiterhin zusehen, dass mein Pegel im 40er-Bereich bleibt. Nicht nur, weil es munter macht, sondern auch wegen der langfristig günstigeren Statistik für Herz-/Kreislauferkrankungen. Das ist immerhin ein Bereich, der für Menschen bei natürlicher Lebensweise und in ihrer natürlichen Umgebung normal und eher niedrig ist - da sprechen also nicht nur die Zahlen dafür, dass der menschliche Körper das braucht, sondern auch jegliche Logik.
  Und, wer weiß - wenn mein Vitamin-D-Pegel im biologischen Normbereich bleibt, dann wirkt es sich vielleicht ja doch noch auf Asthma, Allergien u.a. aus. Ob es tatsächlich am Vitamin D lag, wird man dann allerdings nicht mehr sagen können ...