Vor einigen Monaten hatte ich in meiner Bestandsaufnahme schon festgestellt, dass Drucken unter Linux ein Problem ist, und womöglich die größte Hürde beim Umstieg. So habe ich, nachdem ich zuerst Linux Mint installiert hatte, schließlich doch noch die Distribution gewechselt. Ich war mit Linux Mint zufrieden, nur der Drucker wollte einfach nicht funktionieren - und das war der Todesstoß für die Distro.
Unter Zorin druckten alle Drucker sofort. Zufrieden war ich trotzdem nicht: Die Standard-Druckertreiber, die das System autumatisch installierte, waren arg abgespeckt. Drucke gab's nur in Schwarzweiß, und das auch noch sehr langsam ... Zum arbeiten reichte das, aber toll war das nicht.
Alternativen hatte ich mir schon rausgesucht, aber da ich im esten Halbjahr viel Arbeit hatte, habe ich die Lösung des Problems erst mal rausgeschoben.
Nun, jetzt hatte ich ein wenig Ruhe und habe mich um die Drucker gekümmert. Alles in allem ging es besser, als befürchtet - ich habe für unsere beiden neusten Drucker Treiber direkt vom Hersteller gefunden. Die funktionieren jetzt auch so, wie sie sollen - die kostenpflichtige Alternative, mit der ich schon geliebäugelt hatte, ist wohl nicht nötig. Das ganze war an einem Tag erledigt.
Wenn auch nicht ohne Probleme.
Der erste Problemdrucker war der CANON PIXMA MG 3150. Die Treiber dafür waren über die Herstellerseite zu finden, wenn auch nur über Umleitungen. War aber kein Problem, sie runterzuladen - wenn auch vielleicht nur darum, weil ich mich im Frühjahr schon orientiert hatte und wusste, wonach ich suche.
Was dann nicht funktionierte, war das Installer-Script. Als ich das startete, bekam ich Fehlermeldungen. Seltsamerweise auf jeder meiner gleich konfigurierten Linux-Maschinen andere, aber das Ergebnis war dasselbe: Die Installation klappte nicht. Bei einem zweiten Anlauf später am Tag fand ich im Internet allerdings eine Anleitung, in welcher Reihenfolge die Programmpakete installiert werden müssen. Damit war das Script entbehrlich, ich konnte die Pakete einfach per Doppelklick in der angegebenen Reihenfolge aktivieren, und seitdem druckt und scannt das Gerät (Anschluss über USB - Netzwerkbetrieb nicht getestet).
Drucker Nummer zwo war ein BROTHER MFC-J4510DW. Das war komplizierter. die Treiber waren zwar beim Hersteller schnell gefunden, die Installation klappte mit der auf der Downloadseite gegebenen Anleitung auch Ratzfatz. Nur drucken wollte das Gerät danach nicht - bzw. blieben die Jobs in der Warteschlange hängen und ich bekam die Meldung, dass der Rechner auf ein Lebenszeichen vom Drucker wartet.
Nach einem genaueren Blick ins Kleingedruckte auf der Herstellerseite fand ich eine zweite Liste der Dinge, die "vor der Installation" zu erledigen sind. Wäre super gewesen, wenn man das auch in der Installationsanleitung gefunden hätte. Wie auch immer, ich war daraufhin erst mal eine Weile damit beschäftig, kryptische Kommandozeilen ins Terminal zu tippen, ohne immer genau zu wissen, was da überhaupt passiert. Dann noch mal installiert - am Ergebnis änderte sich wenig.
Ich habe den Druckertreiber also ein drittes Mal installiert, dieses Mal mit Netzwerk- statt USB-Anbindung. Und, siehe da: Er druckt. In Farbe und bunt!
Was nach wie vor nicht klappt, ist das scannen, obwohl auch dafür ein Treiber installiert wurde. Ist nicht so schlimm, denn so, wie der Brother aufgestellt ist, kann ich die Scannerklappe eh kaum öffnen - im Gegensatz zum Canon wir der Scanner ohnehin nicht genutzt. Aber ein erwähnenswerter Mangel ist das trotzdem, auch wenn es für mich keine praktische Bedeutung hat.
Mein Fazit also: Die beiden oben genannten Drucker taugen (mit genannten Einschränkungen) für den Gebrauch unter Linux. Die Installation klingt wild, ist auch umständlicher, als sie sein sollte - aber in einem überschaubaren Zeitraum erledigt und vor allem: Es funktioniert.
An meiner Grundeinschätzung, dass die Druckerunterstützung kein Ruhmesblatt für Linux ist, ändert sich nichts. Aber es ist ein lösbares Problem, jedenfalls für diese beiden Drucker und unter Ubuntu-Systemen.
Für den ein oder anderen mag das ein hilfreicher Hinweis sein.
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