Vor einiger Zeit hatte ich es ja schon geschrieben: Ich wünsche mir seit Langem ein Linux mit funktionierenden multiplen Desktops, war bisher aber immer zu faul für eine Neuinstallation. Nun, letztes Wochenende habe ich mich endlich aufgerafft.
Gründe für die Neuinstallation gab es einige, von den Desktops mal ganz abgesehen. So habe ich vor zwei Jahren, beim Umstieg auf Linux, mit mehreren Versionen des Betriebssystems experimentiert, bevor ich bei einer Variante hängen geblieben bin. Die Spuren dieser Experimente waren immer noch auf meiner Platte, in Form ungenutzter oder fehlerhaft eingerichteter Partitionen. Platz, den ich gerne sinnvoll genutzt hätte. Nur leider gab mir der Grub-Bootloader bei ersten Versuchen der Bereinigung deutlich zu verstehen, dass er jede Veränderung an diesem Wirrwarr nicht gnädig aufnehmen würde.
Mein aktuelles Linux sah auch nicht viel besser aus und trug die Spuren meiner ersten Experimente mit diesem Betriebssystem. Am deutlichsten fühlbar war eine Fehlermeldung, die seit einer gescheiterten Open-Office-Installation immer wieder mal auftauchte, auch wenn sie sonst ohne Folgen blieb.
Grund genug also, noch einmal alles neu und sauber aufzusetzen und dabei eine Variante mit guter Desktop-Unterstützung zu wählen. Da aber trotz dieser kleinen Lästigkeiten alles lief, so wie es war, blieb es bei dem frommen Wunsch, und der Elan für Taten fehlte.
Bis ... ja bis ich Ende letzten Jahres beschloss, meine Datensicherung in die Cloud zu verlagern und mein einziger Windows-Rechner beim Upload der Datenmengen in die Knie ging. Da lag der Gedanke nahe, die Aufgabe vom kleinen Laptop auf den »großen« Desktoprechner zu verlagern. Das Problem dabei: Ich musste mein NAS dazu fest in die Verzeichnisstruktur einbinden. Und bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich es unter Linux noch nicht mal geschafft, alle lokalen Platten bei Programmstart zu mounten.
Das alles war genug Anreiz, um es noch mal zu probieren, und zwar vorzugsweise mit einem neu installierten System, um alle möglichen Störquellen durch frühere Versuche auszuschließen.
Hier also das Ergebnis: Seit dem Wochenende steht alles. Ich bin wieder zu Linux Mint Mate zurückgekehrt. Der ein oder andere Leser mag sich daran erinnern: Das war das erste Linux, für das ich mich entschieden hatte und das mir sehr gut gefiel - bis mir auffiel, dass ich damit nicht drucken kann. Seit 2014 gibt es eine neue Version, die habe ich als Erstes probiert, und siehe da: Die Entwickler haben die Druckerprobleme in den Griff gekriegt.
Die komplette Installation dauerte am Ende nur einen Tag, inklusive aller »Sonderprogramme«, die ich so brauche. Jetzt funktioniert alles - und schneller als je zuvor. Meine Platten sind wieder sauber, keine Minipartitionen, die irgendwo rumhängen. Selbst den Bootloader konnte ich ersatzlos rausschmeißen, und es läuft trotzdem alles - Dualboot, wenn ich doch noch mal Win XP brauche, läuft jetzt übers BIOS. Ist aber eh schon seit Monaten nicht mehr vorgekommen.
Selbst die Kompromisse und »Unrundheiten«, die ich im letzten Jahr noch hinnehmen musste (dass beispielsweise einer meiner Drucker nur über Netzwerk ansprechbar war, aber nicht über USB), gehören der Vergangenheit an. Bei Virtual Box wurde mittlerweile sogar die manuelle Auflösungseinstellung hinzugefügt, die ich für meinen E-Ink-Monitor immer vermisste habe. Man kann also sagen, seit der Neuinstallation läuft es fast zu perfekt.
Und, ja: Die multiplen Desktops sind auch da und laufen flüssig. Hurra!
Mittwoch, 4. März 2015
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