Samstag, 19. Juli 2014

Wie ich lernte, Windows 8.1 zu hassen ...

... Teil 1 bis 99.

Nein, im Ernst: Wie man sieht, funktioniert mein Aldi-Riesenpad wieder & noch immer. Denn das ist immerhin mein einziger Windows-8-Rechner im Hause. Auf der einen Seite also eine sehr erfreulich Botschaft - wie oben schon mal festgestellt, ist der Rechner recht nett, wenn er gerade nicht defekt ist.
  Aber Windows 8 ist ein stetes Ärgernis. Jeden Tag und jede Stunde, die ich damit verbringe, stolpere ich über etwas, das nicht klappt, oder jedenfalls nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Das habe ich bereits in den allerersten Tagen bemerkt, und es setzt sich nahtlos fort.
  Ich bin nicht per se gegen Neuerungen. Immerhin bin ich im letzten Jahr sogar auf Linux umgestiegen. Da kann man mir also nicht vorwerfen, dass ich zu sehr an Windows XP hänge und mich einfach nicht umgewöhnen will. Es gibt auch durchaus Programme, bei denen ich mir immer die neueste Version kaufe, weil sie Änderungen bieten, die mich interessieren - was beispielsweise das Textverarbeitungsprogramm »Papyrus« regelmäßig schafft. Manchmal sind diese Änderungen, die sich auf den ersten Blick gut anhören, in der Praxis weniger gut umgesetzt und man wünscht sich später Nachbesserungen.
  Bei Windows 8 ist das anders.
  Da habe ich nicht EINE Änderung gefunden, die ich auch nur auf den ersten Blick gut anhören würde. Freiwillig hätte ich mir das Programm also nicht gekauft - und leider muss ich sagen, ich habe in der Praxis auch nichts gefunden, was mich dann positiv überrascht hätte.
  Und wie ich auch schon mal in diesem Blog festgestellt habe: Ich beschwere mich nicht über die vielgescholtene »Kacheloberfläche«. Ich schalte meist auf den Desktop um, weil ich da meine Programme leichter finde. Aber besonders stören tut mich das »Metro«-Design auch nicht, sonst hätte ich es schon endgültig abgeklemmt.
  Stören tun mich stattdessen all die kleinen technischen Details, die nicht oder schlecht funktionieren, oder die einfach schlecht durchdacht sind. Und, was das Traurige ist: All diese Dinge haben unter XP problemlos und aus dem Stand funktioniert.

Mittlerweile ist da so viel zusammengekommen, dass ich gar nicht alles aufzählen kann. Im Durchschnitt stolpere ich alle zwei Stunden über ein neues Ärgernis. Das gravierendste Problem ist ohne Zweifel die Netzwerkverwaltung. Der ein oder andere Leser erinnert sich vielleicht daran: Das war der ausschlaggebende Grund, warum ich mich im letzten Jahr nach einem kurzen Testlauf mit Windows 8 für den Umstieg auf Linux entschieden habe.
  Und ich muss sagen: Es hat sich nichts verbessert.
  Die Anbindung an mein bestehendes Netzwerk funktioniert nur sporadisch. Meist erkennt Windows 8 die übrigen Rechner und die freigegebenen Ordner. Und meistens funktioniert der Zugriff und der Dateiaustausch trotzdem nicht. Ich weiß nicht, was ich mittlerweile schon alles an den Netzwerk- und Freigabeeinstellungen verändert habe. Das Ergebnis ist immer dasselbe - dieselben Probleme, dieselben Fehlermeldungen. Selbst wenn ich nichts verändere, gibt es keine Stabilität, sondern es läuft mal, mal läuft es nicht.
  Nur dass es meist gerade dann nicht läuft, wenn ich tatsächlich mal eine Datei übers Netzwerk schieben will :-(
  Von den kleineren Problemen will ich nur mal die beiden letzten als Beispiel nennen: Jüngst habe ich festgestellt, dass der Rechner ziemlich viel Strom zieht, wenn er ausgeschaltet ist. Nach vier Tagen sind beide Akkus leer. Dafür kann Windows (möglicherweise) erst mal nix ... und darum ist das auch nicht das Problem, über das ich mich hier beklagen will.
  Das Problem fing dann an, als ich versucht habe, den Akkuverbrauch über die Windows-Fehlerbehandlung zu verbessern - nach dem Motto: »Probieren kann man’s ja mal«. Dazu bot mir die Fehlerbehandlung den Punkt »Akku wird zu schnell leer« an. Früher, unter XP, hätte die Fehlerbehandlung dann ein paar Fehlerquellen abgefragt und sie auf Nachfrage geändert - oder mich auf Stellen hingewiesen, wo ich selbst etwas ändern kann.
  Windows 8.1 hingegen stellte zuerst mal automatisch und ohne Nachfrage alle meine Bildschirmeinstellungen zurück, die ich im Laufe von Tagen mühsam herausgefunden und angepasst hatte, weil die »energiesparenden« Grundeinstellungen einfach nicht für die Arbeit taugten. Eine Rücknahme dieser automatischen Änderungen sah das Prozedere nicht vor, und bot mir auch keinen Link zu den Einstellungen. Also konnte ich danach erst mal wieder selbst manuell die entsprechenden Menüs suchen, die Einstellungen zurücknehmen - während zu meinem eigentlichen Problem, dass der Akku im ausgeschalteten Zustand leer wird, die Fehlerbehandlung gar nichts zu sagen wusste.
  Da kann ich nur sagen, vielen Dank, Windows, für die ungefragten gravierenden Systemumstellungen, ohne vorher wenigstens mal nachzufragen, ob die überhaupt was mit meinem Problem zu tun haben!

Der nächste Punkt: Ich ordne ein paar Verzeichnisse im Explorer - Dateien verschieben, kopieren, löschen ... Plötzlich bleiben einige Verzeichnisse stehen, nachdem ich sie gelöscht hatte. Wenn ich sie anklicke, meldet das System korrekterweise, dass sie gelöscht sind. Angezeigt werden sie trotzdem. Auch wenn ich die übergeordneten Verzeichnisse zu- und wieder aufklappe, andere Laufwerke anklicke und zurückspringe, sind die gelöschten Einträge sind immer noch da. Und stören, wenn es gerade auf Übersichtlichkeit ankommt.
  Früher rief man dann im Explorer einfach die Funktion »aktualisieren« auf. Die Menüs, mit denen man das tat, fehlen heute teilweise ... Und wenn man es schafft, sie einzublenden, kommen riesige, ungeordnete grafische Icon-Sammlungen mit Auswahlmöglichkeiten (die spürbar Platz im Fenster schlucken) - nur »aktualisieren« habe ich dabei nicht gefunden. Keine Ahnung, ob das jetzt ganz verschwunden ist oder sich nur irgendwo versteckt. Jedenfalls vermisse ich die simplen Textmenüs unter XP - Datei - Ansicht etc. - wo man das direkt hätte sehen können, weil einem die Optionen ohne grafischen Schnickschnack, aber dafür übersichtlich präsentiert wurden.
Zugegeben, verglichen mit dem Netzwerkproblem sind das Kleinigkeiten. Nur, wenn man keine zwei Stunden am Rechner sitzen kann, ohne über eine weitere dieser Kleinigkeit zu stolpern, und wenn jede dieser Kleinigkeiten dann 15 Minuten oder mehr kostet bei dem Versuch, sie zu beheben ... dann passiert genau das, was in der Überschrift steht: Man lernt, Windows 8 zu hassen.
  Vor allem, wohlgemerkt, weil das stets Dinge waren, die unter XP problemlos funktionierten, und zwar ohne dass man vorher etwas einstellen oder suchen musste.

Nun mag immer noch der ein oder andere denken, das liegt nur an der Umgewöhnung. Hätte ich vielleicht auch gedacht. Wenn ich, wie gesagt, nicht vorher schon auf Linux umgestiegen wäre, wo ich mit solchen Dingen genauso wenig Probleme hatte wie unter XP. Da sehe ich dann sehr deutlich, dass die Schwierigkeiten nichts mit der Umstellung auf ein neues Betriebssystem zu tun haben, sondern ganz spezifisch mit dem Windows-8-Design. Zumal man eigentlich erwarten würde, dass man bei der Umstellung auf ein komplett anderes Betriebssystem mehr Schwierigkeiten hat, sich zurechtzufinden - und nicht deutlich weniger.
  Irgendwo weiter oben hatte ich ja angefangen, Vor- und Nachteile des Linux-Umstiegs zu katalogisierten. Man kann also diesen Blog-Beitrag als Rant über Windows 8 verstehen - oder einfach als Fortsetzung meiner Linux-Reihe ansehen.
  Denn das ist eine weitere Sache, die unter Linux schlicht besser funktioniert als unter Windows 8: hunderte kleiner technischer Ärgernisse im Bereich der Systemkonfiguration, die bei Linux gar nicht auftreten. Und auch, wenn ich für den ein oder anderen Zweck auch in Zukunft mindestens einen Windows-Rechner im Haus halten muss, fühlt sich Linux verglichen mit Windows 8 in jedem Detail durchdachter an, die Einstellungen sind nachvollziehbar und man hat nicht an -zig Stellen Ärger, wo man gar keinen Ärger erwartet hätte und wo man in den zwölf Jahren davor auch nie welchen hatte.

Am Ende, wenn man alle bisher genannten Argumente Revue passieren lässt, muss ich sagen, dass dieser erste Eindruck von Windows-8, der schon vor einem Jahr der Grund für meinen Umstieg war, auch heute noch für mich das ausschlaggebende »Pro« für Linux bleibt. Wenn man als langjähriger XP-Benutzer nach zwei Stunden mit Windows 8 sich jedes Mal freut, wenn man wieder an seinen Linux-PC sitzen darf, wo man stressfrei arbeiten kann ... Dann weiß man, dass Microsoft in Hinblick auf seine Bestandkunden irgendwas falsch gemacht hat.
  Vielleicht nicht bei den »großen« technischen Dingen, aber ohne Zweifel beim »Look & Feel« und den tausend alltäglichen Kleinigkeiten bei der Arbeit, die man eigentlich niemals bemerkt - solange sie funktionieren.

Freitag, 18. Juli 2014

Frei!

Heute habe ich den letzten der Aufträge abgeschlossen, die mich seit Weihnachten so ziemlich 24/7 beschäftigt haben. Das war besonders zum Ende hin so dicht gepackt, dass eigentlich gar nichts anderes mehr stattgefunden hat.
  Jetzt bin ich fertig.
  Endlich wieder freie Wochenenden.
  Nicht mehr bis morgens um vier durcharbeiten.
  Fühlt sich fast an wie Urlaub.

Da kann ich mich jetzt endlich mal um die Dinge kümmern, die im letzten halben Jahr liegen geblieben sind ...