Donnerstag, 30. April 2009

Nordlandfahrer

Wer schon länger in dem Blog liest, hat es vermutlich bereits mitbekommen: In jedem Frühjahr fliehe ich einige Wochen vor der Allergie und verbringe meine Zeit an der Nordsee.
  So auch jetzt.
  Was mich in den letzten Jahren dabei am meisten gestört hat, war die Anreise. Da hat die Bahn ja alles getan, um deutsche Urlaubsregionen vom eigenen Hinterland abzuschneiden. Und während ich vor einigen Jahren noch vom dörflichen Heimatbahnhof zumindest bis zur Anlegestelle nach Norderney hätte durchfahren können, sind inzwischen mehrere Umstiege nötig, natürlich inklusive hin- und herschleppen meines schweren Schrankkoffers.
  Besonders ärgerlich ist das, wenn am Ende der Bahnfahrt noch die Überfahrt mit der letzten Fähre des Tages wartet – geht da auf der Reise nur ein Umstieg schief, ist man buchstäblich an der Küste gestrandet.
  Also habe ich es in diesem Jahr ein wenig ruhiger angehen lassen und bin erst einmal in Bensersiel eingekehrt. Hier bin ich nun seit Montag und bleibe erst mal eine Woche, bis ich am Sonntag dann nach Wangerooge weiterfahre. Da trennen mich vom Fähranleger nur noch 20km, und das sollte locker zu schaffen sein ... Genau wie die Anreise schon gelassener verläuft, wenn man nicht zu einer festen Stunde da sein muss.

Dienstag, 28. April 2009

Wenn Gnome einen Aufstand proben

Es ist so weit. Endlich. Ich habe meinen nächsten Roman abgegeben – »Die Revolution der Gnome«. So lautete jedenfalls der Arbeitstitel. Im Handel stehen wird das Buch ab Sommer unter dem Titel »Der Tag der Messer«, und das wird dem Inhalt vermutlich gerecht. Es ist zwar eine Fortsetzung zu den »Gefährten des Zwielichts«, aber es ist nicht lustig. Ein düsterer Revolutionsroman ... aber wer nähme das schon ernst, wenn Gnome im Titel stünden?
  Und wer wüsste schon, dass ich bei der Wahl meines Arbeitstitels an den »Krieg der Molche« von Karel Capek gedacht habe? Das ist zwar eine Satire, aber durchaus mit ernstem Unterton. Und der Vergleich lässt dann auch meinen Arbeitstitel passender zum Buch erscheinen, als die Referenz zum »Gnomenaufstand«, mit der ich selbst immer gern kokettiert habe.
  Wie auch immer. Wäre eh keiner drauf gekommen. Jetzt ist der Titel eindeutig ernst.
  Nicht lustig war auch die Hektik vor der Abgabe. Aber ist das nicht immer so? Letzten Donnerstag habe ich das Kunststück vollbracht, an einem Tag 24 Stunden zu arbeiten – von morgens acht bis zehn Uhr am Freitagmorgen, mit insgesamt zwei Stunden Pause dazwischen. Die zwei Wochen davor war ich auch schon gut beschäftigt. Aber ich habe in dieser Zeit nicht nur die Korrekturen vom Lektorat eingearbeitet, sondern die Gelegenheit genutzt und das Manuskript auch selbst noch mal komplett gelesen und bearbeiten.
  Jetzt liegt es im Satz. Im September kann jeder Leser selbst beurteilen, ob die Mühen sich gelohnt haben. Und ich habe erst mal etwas Ruhe - bis zum nächsten Abgabetermin.
  Wenn bis dahin die Molche nicht endgültig die Macht in der Bücherwelt an sich gerissen haben.