Als ich gestern Abend am Rechner saß, bemerkte ich oben rechts am Bildschirm ein neues Icon. Ich dachte schon, das Fenster-schließen-Kreuz wäre irgendwie gekrisselt ... oder ist das etwa ein Fleck auf dem Monitor? Die Umrisse erinnerten fast an eine Spinne ...
Ich habe also vorsichtig den Cursor in die Ecke bewegt.
Und es war eine Spinne!
Sie bewegte sich, schaute den Cursor an, zuckte davor zurück. Ganz langsam konnte ich die schüchterne kleine Spinne mit dem Cursor aus der Ecke herauslocken und quer über den Monitor dirigieren. Sie behielt ihn immer im Auge, drehte sich, wenn ich den Cursor um sie herumbewegte, kam langsam hinterher, wenn der Cursor sich entfernte, und wich vorsichtig aus, wenn ich den Cursor auf sie zubewegte.
Ein recht eindrucksvoller Beleg dafür, dass Springspinnen so ziemlich dasselbe sehen können, was Menschen auch sehen - und darauf reagieren.
Damit sich jetzt keiner beschwert, wie gemein ich zu dem armen Tierchen war: Natürlich habe ich der Spinne gleich darauf etwas zu trinken gegeben und sie ans Fenster gesetzt, was ja bekanntlich für Springspinnen als erstrebenswerter und einträglicher Aufenthaltsort gilt.
Trotzdem, als Fazit bleibt: Spinnen können Computerspielen.
Und ich kann froh sein, dass sie zu klein sind, um mich verärgert zu beißen. So viel Glück hat nicht jeder, wie man im hier verlinkten Video sieht.
Freitag, 5. Juni 2015
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