Nun ja, kurz gesagt: Der perfide Plan des winzigen Achtbeiners, andere für sich arbeiten zu lassen, ging nicht auf. Denn was auch immer er zu fangen gehofft hatte: Als ich friedlich und nichts ahnend an den Dünen entlangfuhr, flog es mir in den Mund.
Und ich hasse es wirklich, beim Radfahren Mücken oder Eintagsfliegen ins Gesicht zu kriegen.
Davon abgesehen war diese einwöchige Flucht auf die Insel zur Hauptallergiezeit allerdings ein voller Erfolg. Auch ohne Tabletten war ich annähernd beschwerdefrei und konnte mich von den Schnupfenanfällen der Vorwochen auch wieder gut erholen. Das Wetter war auch gut, sogar besser als zuhause, weil die Hitze niemals unangenehm war und durch den Seewind gemildert.
Lustigerweise kann man auch kaum von einem Urlaub sprechen, weil ich auch an Arbeit mehr geschafft hatte als vorher daheim. Denn den Laptop kann man ja immer mitnehmen, und heutzutage, wo man auf diese Weise sein ganzes Büro in die Aktentasche bekommt, ist wegfahren allein kein Grund mehr, um die Arbeit zu unterbrechen. Und wenn man sich dann auch noch fit fühlt, steigert das die Produktivität sogar.
Und das geht bis in den Hobbybereich: Denn obwohl ich viel auf der Insel unterwegs war und auch diverse Kurse belegt habe, dann auch noch ein normales Arbeitspensum absolvierte – habe ich ganz nebenbei fürs Hobby auch noch mehr geschafft bekommen, als ich sonst nur zu träumen wage. Ich habe sogar wieder ein Abenteuer für die „Matrix“-Rollenspielgruppe vorbereitet. Da hatte jeder Tag auf der Insel gefühlte 30 Stunden – allerdings nicht wegen Langeweile ;-)
Aber man kennt das ja: Wenn man sich langweilt, kommt einem die Zeit lang vor, aber im Rückblick betrachtet fragt man sich, wo sie geblieben ist. Ist man hingegen gut beschäftigt, vergeht die Zeit wie im Fluge – aber im Nachhinein denkt man, es wäre alles viel länger gewesen.
Mir jedenfalls kam der Aufenthalt an der See im Nachhinein eher wie zwei Wochen vor.
Nun ja, und was die Spinne am Fahrrad betrifft: Die habe ich mir später noch mal genauer angeschaut. Sie hatte auch ein Kreuz auf dem Rücken, war kleiner als ein Stecknadelkopf und sah ziemlich so aus, wie die Babyspinnen in meinem Wohnzimmer in der Woche davor. Danach habe ich mich erst mal gefragt, ob die Viecher mir jetzt schon hinterherreisen.
Diese Frage wurde kurz darauf beantwortet.
Aber dazu mehr im dritten 3. Teil meiner Spinnereien.
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