Samstag, 1. Oktober 2005

Sozialhilfe für Reiche?

Warum hat die CDU bei den Umfragen so viel besser abgeschnitten als bei der Wahl? Wollten die Wähler keine Kanzlerin, haben das aber aus Gründen der Political Correctness in den Umfragen nicht zugegeben? Das zumindest behauptet wiederholt meine Tageszeitung.
  Nun, ich für meinen Teil habe immer gerne zugegeben, dass ich Merkel nicht als Kanzlerin will. Und das hat wenig damit zu tun, dass sie eine Frau ist. Ich habe auch von genug Frauen gehört, dass sie gerne mal eine Frau als Kanzlerin hätten – aber eben nicht Merkel.
  Merkel hat die Wahl verloren, weil sie persönlich einfach nicht für den Posten taugt. Dass sie eine Frau war, war sogar noch das einzige, was überhaupt für sie gesprochen hat. Warum also muss immerzu ihr Geschlecht als Entschuldigung herhalten und wird auch von den Medien bereitwillig zur alleinseligmachenden Erklärung hochstilisiert?


Nein, ich möchte nicht schon wieder die Wahl thematisieren. Ich möchte ich mich mit einem ganz anderen und allgemeineren gesellschaftlichen Phänomen befassen: Warum ist unsere Gesellschaft inzwischen so leicht bereit, einen behaupteten Geschlechterkampf als Begründung für bloßes persönliches Versagen zu akzeptieren? Und was für Folgen hat dieses Verhalten für die Gesellschaft?


<Ist die Frauenförderung in der heutigen Form eine »Sozialhilfe für Reiche«? Dazu mehr hier im ausführlichen Kommentar>

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