Donnerstag, 21. September 2006

Rettet die heimischen Eishörnchen

Man hört ja so viel vom Klimawandel und seinen Folgen. So werden beispielsweise bei uns Tierarten heimisch, die wir bisher nicht kannten: In diesem Sommer war viel vom so genannten "Dornfinger" die Rede, der seine sonnigen Almen verlässt und sich im Tiefland ausbreitet. Und die gefürchteten amerikanischen Rieseneichhörnchen, die angeblich ja unsere kleinen, rotbraunen Exemplare verdrängen, habe ich selbst schon vor unserem Haus beobachten können.
  Erst gestern konnte ich in der Zeitung lesen, dass der Klimawandel auch ganz neue Arten entstehen lässt. Wusste ich natürlich längst. Auch hier war die Wirklichkeit mal wieder schneller als die Wissenschaft, denn die neuen Arten sind schon da - genau genommen haben mich einige derartige Exemplare jüngst beim "Plus" überfallen.


Da ging ich also friedlich in meinem nahe gelegenen Verbrauchermarkt zwischen den Tiefkühltruhen einher, als sie plötzlich auf mich eindrangen: Die hoch aggressiven Riesen-Eishörner, die sich seit etwa letztem Jahr dort angesiedelt haben. In unregelmäßigen Intervallen wächst sich die Population dort zu einer wahren Eishorn-Plage aus, und letztens war es mal wieder so weit.
  Ich war von riesigen Scharen Rieseneishörner umlagert. "Nimm uns mit", kreischten sie und traktierten mich mit ihren unterschiedlichen Geschmacksrichtungen - Schoko, Tiramisu, Erdbeer oder Waldfrucht. Was sollte ich also machen? Die Eistruhe im Laden war der Bevölkerungsexplosion nicht mehr gewachsen, und so musste ich schließlich so viele von den Eishörnern wie möglich in meinen Wagen laden.
  Jetzt sitzen sie also in meinem kleinen, aber heimeligen Gefrierschrank in der Küche und haben die winzigen heimischen Eishörnchen dort schon gänzlich verdrängt. Aber ich hatte dabei natürlich einen Plan und tue was für den Naturschutz: Während der Masse der Eishörner im Plus kaum beizukommen ist, sind sie in meinen kleinen Gefrierfächern isoliert und hilflos. So schaffe ich Schritt für Schritt wieder Platz und habe mir bei den Rieseneishörnern jene Lösung zu eigen gemacht, die ein englischer Lord schon für die amerikanischen Eichhörnchen vorgeschlagen hat ...
  Und ich vermute mal, bald ist der Lebensraum wieder frei für die kleinen heimischen Hörnchen. Zumindest, wenn bis dahin keine neuen Rieseneishörner migriert sind.

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