Samstag, 14. Januar 2006

Deutscher Phantastik-Autor in Vulkan gestürzt

Mein letzter Beitrag liegt nun schon zwei Wochen zurück, und sicher hat sich der ein oder andere schon gefragt, woher diese Funkstille kommt. Man rechnet ja immer damit, dass solche Internetseiten unvermittelt eingestellt werden (habe ich selbst oft genug bei Web-Comics erlebt – aber das ist eine andere Geschichte). Und dann nicht einmal ein paar Worte zum neuen Jahr?
  Nun, das hatte gute Gründe.


Zu diesem Jahreswechsel nämlich leistete ich mir ein pyrotechnisches Wunderwerk namens »Megavulkan« (oder so ähnlich). Ein wirklich ansehnlicher Feuerwerkskörper: Ein Kegel, der mir fast bis zum Knie reichte.
  Ich stellte diesen Kegel also in der Silvesternacht auf, aber es war glatt, und ich stolperte – und da kam mir die Erleuchtung! Ich sah schon die Schlagzeilen vor mir: Deutscher Phantastik-Autor in Vulkan gestürzt ... Was für ein spektakulärer Abgang, der gewiss nicht ohne Auswirkung auf die Publicity bleiben würde. Und dafür müsste ich nicht mehr tun, als hinfort von der Bildfläche zu verschwinden. Die Leser würden meine Bücher aus den Regalen reißen ...
  So dachte ich mir. Als ich aber noch mal genauer darüber nachdachte, kamen mir doch Zweifel. Zum einen gab es mir natürlich zu denken, dass ich bisher erst zwei Bücher veröffentlicht habe, und eines davon auch schon nicht mehr erhältlich ist. Ich musste mir eingestehen, dass dieser Umstand den Erfolg meiner grandiosen Marketing-Idee schon erheblich schmälern kann. Da gibt es leider nicht allzu viel, was die Leser aus den Regalen reißen könnten; und auch die Anthologien, in denen ich vertreten bin, können diesen Mangel nur unzureichend ausgleichen.
  Irgendwie schade – da bin ich wohl zur Unzeit in den Vulkan gestürzt.
  Ich habe also zwei Wochen nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich die günstige Gelegenheit wohl doch nicht nutzen kann. Also heißt es für mich, erst noch ein paar weitere Romane zu schreiben und zu veröffentlichen – und dann und wann zu Sylvester mal wieder einen Megavulkan zu kaufen und zu hoffen, dass die Rahmenbedingungen sich bis dahin ein wenig verändert haben.
  Und, ja, in der Zwischenzeit muss ich mich natürlich nicht versteckt halten und kann daher auch mein Blog weiterführen.


Ach ja: Das wird aber leider auch in den nächsten Wochen eher stotternd geschehen. Im Augenblick habe ich nämlich wirklich viel Stress und wenig Zeit: Zwei Übersetzungen sind fertigzustellen, und jeden Tag habe ich ein Pflichtpensum abzuarbeiten – eine gewisse Menge der ersten Übersetzung überarbeiten, eine gewisse Menge der zweiten Übersetzung übersetzen. Wenn ich damit fertig bin, ist es in der Regel ca. 22.00 Uhr abends (wenn ich Glück habe), und dann bleibt mir noch ein bisschen Zeit für Ausgleichssport ... und wenig für sonstiges.
  Und das wird auch noch bis März so bleiben.
  Dann allerdings ist auch schon die Erholungsphase vorgebucht: Ein Aufenthalt in der Kluterthöhle, und danach eine Fahrt an die Nordsee. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: Phantastik-Autor in unheimlichem Höhlenlabyrinth verschollen ... Phantastik-Autor von Mega-Tsunami verschlungen ...


Äh, ja. Ich halte euch auf dem laufenden. In diesem Blog. Ganz bestimmt. Und wenn es mal was länger dauert, wissen jetzt ja alle, woran das liegt.

Keine Kommentare: