Am Abend nach der Show hab ich mir auf Youtube mal den deutschen Titel und den neuen Beitrag von Ralph Siegel angeschaut. Dann war mein Bedarf am Grand Prix erst mal gedeckt. Heute habe ich es geschafft, auch mal den Siegertitel zu hören.
Mein Fazit: plätscherte ein wenig langweilig als Klangteppich dahin. Klar, den Vergleich zu den gängigen James-Bond-Themen konnte ich gut nachvollziehen. Das Lied brachte seine Stimmung rüber, solange es lief. Dennoch wirkte es mehr wie ein Zitat als wie ein eigenständiger Song. Man konnte sich das Siegerlied gut anhören - aber schon zwanzig Sekunden später wäre es mir schwer gefallen, mich an konkrete Details wie Rhythmen, Melodie oder Stimme zu erinnern. Das ist bei manch "echtem" Bond-Song anders.
Auch im Vergleich zu den beiden anderen Liedern des Wettbewerbs, die ich gehörte habe, fiel der Titel eher ab: Der "Polka-Rhythmus" des deutschen Titels verführte durchaus zum Mitwippen, die Stimme setzte Akzente. Es blieb deutlich mehr hängen, als das Lied vorüber war - und das empfinde ich immer als Qualitätsmerkmal, bei Musik genauso wie bei Büchern. Da wundere ich mich schon ein wenig über die Platzierungen im Wettbewerb.
Gefällig beim Konsum ist für mich demgegenüber immer etwas zweitklassig. Auch wenn ich insgesamt sagen muss, dass ich eigentlich bei allen drei Titeln wenig zu motzen hatte. Die Phase der sinnfreien "Scherztitel" scheint beim Grand Pix ebenso vorbei zu sein wie die Schlagerlastigkeit. Da waren alle drei gehörten Lieder von einer Art, die ich im Radio nicht wegklicken würde, auch wenn es eher nicht "meine" Musik wäre.
Wie auch immer, meine Wahl wäre das Siegerlied, in musikalischer Hinsicht, also eher nicht gewesen. In anderer Hinsicht allerdings war es doch inspiererend: Ich male mir gerade einen James-Bond-Film mit Conchita Wurst als Bondgirl aus.
Ganz trocken und selbstverständlich.
Ich fürchte, so was lässt sich nur als Parodie vermarkten. Aber der Gedanke hätte was. Der Eurovision Song Contest präsentiert vielleicht nicht meine bevorzugte Musik - aber so ein Bond-Film träfe allein über die Besetzung gewiss meinen absurden Humor.
Vielleicht ein gutes Projekt fürs Crowd Founding?
Die Vorstellung sollte jedenfalls öffentlichkeitswirksam genug sein.
Dienstag, 13. Mai 2014
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