Sonntag, 4. Mai 2014

Was läuft ... bei Linux

In den ersten Teilen meines Umstiegsberichts auf Linux hatte ich eine Menge zu motzen. Ich habe das Gefühl, da ist es an der Zeit, mal zu sagen, was eigentlich gut läuft. Denn da ich mit Linux zufrieden bin, muss es ja auch was anderes zu berichten geben als nur die Nachteile.
  Was gut läuft, lässt sich schnell sagen: alles Wichtige und Grundlegende.

Wenn ich Windows neu installiere, rechne ich mit zwei Arbeitstagen. Danach steht das System im Großen und Ganzen so, wie ich es mir vorstelle. In diesen zwei Tagen installiere ich natürlich nicht nur das Betriebssystem. Viel aufwendiger ist es, danach alle Einstellungen an meine Erfordernisse anzupassen, alle Programme zu installieren und einzurichten, die ich so brauche.
  Danach dauert es u.U. noch Wochen, bis wirklich die letzten Details geregelt sind. Manche Probleme bemerkt man halt erst im laufenden Betrieb und behebt sie dann, wenn sie auftauchen.
  All das hat sich jetzt beim Aldi-Rechner wieder bestätigt: Obwohl der vorinstalliert geliefert wurde, war ich die zwei Tage, die er funktionierte, gut damit beschäftigt, das Windows-8-System so einzurichten, das ich damit arbeiten konnte. Bis Windows richtig läuft, kostet es Zeit und Nerven, und die eigentliche Grundinstallation des Betriebssystem ist noch der kleinste Teil dabei.

Bei Linux reduziert sich die erste Phase der Installation auf ca. zwei Stunden, davon weniger als eine Stunde für die Grundinstallation, der Rest für die Einrichtung. Nach diesen zwei Stunden habe ich auch schon eine Menge Programme fertig installiert, die bei Windows den Rest der Zwei-Tages-Phase und einen Teil der Mehrere-Wochen-Phase füllen.
  Der Grund dafür ist, dass viele der Standardprogramme, die ich unbedingt brauche, bei Linux schon dabei sind. Das ist bei Windows anders. Und die mitgelieferten Programme, vom Mediaplayer bis zur Office-Suite taugen auch wirklich was. Auch das ist bei Windows anders. Das spart mir schon mal eine Menge Arbeit - nicht nur beim Installieren des Gewünschten, sondern ggf. auch beim Deinstallieren des Unerwünschten, wie jetzt beim Aldi-PC bei den Demoversionen und Ähnlichem.
  Zwotens, Linux ist von der Systembetreuung übersichtlicher und einfacher. Damit meine ich nicht unbedingt den laufenden Betrieb, sondern tatsächlich die »administrative Betreuung«. Was habe ich bei Windows 8 letzte Woche mal wieder geflucht, bis das Netzwerk so lief, wie ich es wollte. Bei Linux steht das von Anfang an, und wenn ich was einstellen will, finde ich es genau da, wo ich es erwarte. Das erleichtert die Arbeit ganz ungemein und macht sie vor allem auch frustfreier - nichts ärgert mich mehr, als wenn ich erst mal zwei Stunden nach einer Einstellung suchen muss, bevor ich endlich das gewünschte Häkchen setzen kann.

Als weitere Schwäche von Linux habe ich irgendwann die Installation von Programmen genannt. Das betrifft aber nur Programme, die man von externen Quellen aufspielt. Zur Basisinstallation des Systems, die unter Windows zwei-bis-n-Tage in Anspruch nimmt, gehören aber vor allem Standardanwendungen. Und die sind bei Linux meist in den »Standardrepositories« zu finden.
  Was man dort findet, kann man auf Knopfdruck installieren - so einfach, wie eine neue App auf dem Handy, und eher einfacher als Programme unter Windows. Also, ein großer Teil meiner grundlegenden Installation ist bei Linux schon mitgeliefert - und den größten Teil von dem, was noch fehlt, installiere ich danach in ein paar Minuten per Knopfdruck.
  Auch das erleichtert es, das System arbeitsfähig zu machen. Was bei Windows zwei Tage bis x Wochen dauert, dauert bei Linux zwei Stunden plus ein paar Dinge, die man oft in Sekunden nebenbei erledigt, und das viel selbstverständlicher und mit weniger Frust als bei Windows. Was bleibt, sind die paar Programme, die man wirklich extern aufspielen muss - und die Dinge, die unter Linux prinzipiell problematischer sind. Also das, was ich in den vorangegangenen und den nachfolgenden Kapiteln beschreibe.


Was festzuhalten bleibt: Im Gegensatz zu einer Windows-Neuinstallation, die ich immer bis zum letztmöglichen Augenblick vor mir herschiebe, ist die Installation von Linux nichts, was mir große Sorgen bereitet. Schnell erledigt, und schnell kann man wieder weiterarbeiten. Linux bereitet vom Start weg erst mal wenig Stress, und spätere Probleme betreffen zum großen Teil eher Sonderwünsche und spezielle Anforderungen - nichts, was man sofort braucht, um mit dem Rechner arbeiten zu können. Denn alles Wichtige ist sofort da und meistens sehr vorteilhaft voreingestellt.
  Und das ist kein geringer Vorzug, wie ich letzte Woche bei meinem neuen Windows-PC mal wieder feststellen konnte.

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