Freitag, 16. September 2005

Jeder hat sein Kreuz zu tragen ... äh, zu machen

Am Wochenende ist Wahl, und der Wahlkampf findet damit ein Ende. Vielleicht ein Glück, denn da mein Blog in dieser Zeit eröffnet wurde, haben sich tagespolitische Themen förmlich aufgedrängt. Das wird in nächster Zeit hoffentlich ruhiger werden.
  Ich habe die Gelegenheiten genutzt, um noch so oft wie möglich meinen Standpunkt gegen Merkel deutlich zu machen. Weil ich in dieser Hinsicht etwas zu sagen habe und der Ansicht bin, dass es gesagt werden muss. Jetzt ist im Grunde alles gesagt, und es bleibt nur noch das Ergebnis abzuwarten.
  Natürlich redet man damit irgendwie gegen den Zeitgeist an, und das ist ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Aber wenn man resigniert oder sich stets nur für das einsetzt, was Erfolg verspricht, dann verspielt man seine Gestaltungsmöglichkeiten. Und so halte ich es erst mal für wichtiger, was man tut, als was man erreicht.
  Also tue ich, was ich für das Richtige halte. Wenn genug andere dasselbe für richtig halten, wird die Welt damit (zumindest aus meiner Sicht, natürlich) besser. Und sonst muss man halt mit dem weitermachen, was man hat.


Und das wird, irgendwann nach diesem Wochenende, vermutlich eine Merkel als deutsche Kanzlerin sein. Mir bleibt als Trost nur die Überzeugung, dass sie bei dieser Wahl nicht gewinnen würde, wenn jeder, der es in einem Jahr bereuen wird, diese Regierung gewählt zu haben, diese Regierung schon jetzt nicht wählte.
  Aber in der Vergangenheit hat sich leider oft genug gezeigt, dass die Deutschen – anstatt gleich die Regierung zu wählen, die sie wollen – lieber eine Regierung wählen, die sie nicht wollen, damit sie sich später darüber aufregen können. Dieser Trend spricht eindeutig für Schwarz-Gelb. Das lässt Schlimmes fürchten.
  Ich für meinen Teil werde am Sonntag mein Kreuz machen, und das beste, worauf ich hoffe, ist ein Wahlergebnis, das nur eine große Koalition zulässt. Auch das würde wohl Merkel zur Kanzlerin machen; aber zumindest würde sie dann von einem starken Gegengewicht gebremst und kontrolliert, und vielleicht sogar so weit aufgerieben, dass sie auf Dauer ihre Position nicht halten kann. Am liebsten wäre mir natürlich ein Wahlergebnis, bei dem die CDU gar nicht als Regierungs-Mehrheitspartei antreten wird ... auch das wäre noch denkbar.
  Man wird sehen. Sonntagabend werde ich also feiern, mich freuen oder mich ärgern.
  Und ab Montag geht es dann mit neuen Themen weiter ... hier und wohl auch anderswo.

Keine Kommentare: