Die Franzosen haben's gut: Sobald etwas nicht eindeutig weiblich ist, ist es männlich. So steht es in den Grammatiken, und da sich kein Schwein mit Grammatik abgeben will, verläuft in Frankreich der lächerliche Streit um die Gleichstellung der Geschlechter in der Sprache auch um einiges ruhiger.
In Deutschland ist die grammatische Regel dieselbe: Die männliche Form ist zugleich automatisch auch die neutrale, und zwar ohne dass es eigens noch erwähnt werden müsste. Nur leider gibt es in unserem dezentralisierten Staat keine zentrale Organisation, die diese einfache linguistische Regel hätte fixieren können. Und so wurde das grammatische Geschlecht hier zu Lande zum Politikum.
Was muss man da nicht alles für einen Blödsinn sehen: Nicht genug, dass bei diversen Ausschreibungen, wenn Geschlechterneutralität gefordert ist, das in Bezug auf das natürliche Geschlecht durchaus neutrale grammatische Maskulinum nicht ausreicht und das deutsche Beamtenhirn umständliche Doppelbezeichnungen lesen will; nein, man wird auch noch mit Wortbauplänen wie »-Innen«, »-/innen« etc. konfrontiert.
Schlimmer wird's noch, wenn die Sprache nicht allein von der Political Correctness verhackstückt wird, sondern gleich offen für den Geschlechterkampf herhalten muss: Da sucht eine gewisse Minderheit von Sprachschänder(inne)n gezielt nach allen möglichen und unmöglichen Worten, um sie zwanghaft zu vergewaltigen und dabei zu glauben, frau stünde damit in der Gesellschaft besser da.
Was ich heute in der Zeitung lesen musste, schlägt allerdings der Fassin die Bodenin aus: »Weltinnenraum« stand dort ganz dreist in einer Überschrift! Also wirklich, warum muss man denn auch noch den Weltraum verweiblichen? Und nachdem ich auf diese erschreckende Entwicklung erst mal aufmerksam geworden war, fand ich noch viele andere Beispiele, die zeigen, wie weit der Political-Correctness-Wahn inzwischen gediehen ist: »Wageninnenraum«, »Kurveninnenseite«, »Hausinnenwand« ...
Also, wenn wir jetzt schon so weit sind, dass selbst ganz harmlose Begriffe durch ein »-innen« so unmotiviert verweiblicht werden, dann muss man auf alles gefasst sein. Selbst harmlose Vorsilben wie »ge-« sind ja nicht mehr vor dieser inflationären Endung sicher: »gerinnen«!
Ohne prophetisch klingen zu wollen: Ich rechne damit, dass man bald sogar überall ein »-innen« auftauchen sehen wird, auch wenn nicht mal ein Substantiv zur Feminisierung in Sicht ist. Bald muss man also auch mit Worten rechnen wie »Innensicht«, »Innenseite«, »Innenraum« ... achten Sie darauf!
Es wird Zeit, diesem Wahns-inn Einhalt zu gebieten!
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